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Liuna

Hallo,
okay es geht nicht direkt um mich, aber um meinen Vater dem vor einigen Wochen ein gutartiges Meningeom Grad I entfernt wurde. Die OP verlief ganz gut und wir sind sehr dankbar das er noch lebt und das er zwar noch sehr schwach ist aber ich hoffe in ein paar Wochen geht es ihm wieder besser.
Leider konnte man den Tumor nicht ganz entfernen. Ein Rest ist verblieben und jetzt habe ich so eine schreckliche Angst um meinen Vater. Das der Tumor wieder wachsen wird und das er sterben muss. Mein Vater ist nach der OP so voller Hoffnung und hat sich so gefreut das der Tumor gutartig ist und er erstmal keine Chemo oder Bestrahlung machen muss.

Wachsen den Tumorreste immer wieder neu nach? Wie schnell wachsen die dann? Kann man das mit einer Bestrahlung dann stoppen oder muss er eines Tages wieder daran operiert werden? Ich habe so eine Angst um meinen Vater.... das glaubt man nicht.

Lissie 38

Menigeome sind oft sehr langsam wachsende Tumore, daran stirbt man im Allgemeinen nicht.

Sie müssen beobachtet werden, bei mir ist der Tumor nicht operabel und wurde bestrahlt alle 2 Jahre muss ich zum MRT zur Kontrolle und Augenarzt.

Prof. Mursch

Man kann das im Internet nicht so klar sagen, aber Ihr Vater kann schon Hoffnung haben, dass er trotz des Tumorrestes bei einem Grad 1 Meningeom einen stabilen Verlauf hat. Diese Tumorreste werden oft nur beobachtet und wachsen nicht nach.

Garantie gibt es leider nicht.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

Xelya

Liebe Liuna,

dass Du Angst hast, ist völlig verständlich. Diese Diagnose zu verarbeiten, das dauert vielleicht ein Weilchen und Angehörige fühlen sich oft furchtbar hilflos. Vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen ein bisschen.

Ich hab vier Meningeome, eines wurde bestrahlt und wächst seitdem (10 Jahre) nicht mehr, es ist sogar deutlich geschrumpft nach der Behandlung. Zwei weitere werden beobachtet und zeigen bislang kein Wachstum. Das letzte im Bunde wurde zum Teil entfernt (2014) und wird seitdem ebenfalls beobachtet und ist seither nicht gewachsen.

Meningeome WHO Grad I gehören zu den langsam wachsenden Tumoren, die sich gut beobachten lassen. Das Wachstum erfolgt nicht unbedingt linear, aber wenn regelmässig alle 6 oder 12 Monate (oder so) per MRT kontrolliert wird (die Abstände können die Ärzte Deines Vaters am besten einschätzen) und der Tumor Wachstumstendenzen zeigen sollte, dann bleibt meist noch genug Zeit, um in Ruhe zu überlegen, wie weiterhin behandelt wird.

Absolute Sicherheit gibt es nie im Leben, aber ein Meningeom bedeutet nicht unbedingt Lebensgefahr, die meisten Menschen werden mit einem Meningeom steinalt (sagte mein Neurochirurg zu mir).

Und vielleicht klingt es jetzt unvorstellbar für Dich, aber: Man gewöhnt sich daran. Meine Arthrose im Knie ist für mich derzeit ein größeres Problem als meine Meningeome (von denen ich seit ca. 15 Jahren weiss und mit denen ich wirklich gut leben kann).

Ich drück Dir und Deinem Vater alle Daumen, dass er sich nach der OP schnell wieder berappelt und ihr in 10 Jahren ebenfalls sagen könnt "super, der Tumor ist bislang nicht gewachsen".

Alle Gute
Xelya

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