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Teetrinker

Hallo,

eigentlich wollte ich gestern mit meiner Frau (54) den 4. Jahrestag der erfolgreichen Tumor-OP feiern.
Aber vorgestern wurde beim Routine-MRT festgestellt, dass am Rand der Tumorhöhle etwas nachgewachsen ist. Schade, wir waren fast soweit zu glauben, dass meine Frau trotz ihres Alters zu den Glücklichen gehört, bei denen das Glio nicht wiederkommt.

Da meine Frau auch keine Einschränkungen hat, habe ich seit 3 Jahren kaum noch ins Forum geschaut. Hat sich irgendetwas grundlegend geändert oder wird der Ablauf der gleiche sein? OP-Methode und Chirurg sind dieselben. Meine Frau hatte die Chemo nach 18 Monaten abgesetzt, weil die Blutwerte durch das Temodal immer sehr schlecht waren und sich in den Pausen kaum erholten. Gibt es zum Temodal Alternativen, nach denen man sich erkundigen sollte?

Meine Frau hatte übrigens nach der OP 3 Jahre lang täglich einen Liter 10 Minuten gezogenen Grüntee getrunken, das aber Anfang des Jahres aufgegeben, weil sie den Geschmack nicht mehr ertragen hat.

Forever

Hallo Teetrinker,

deine Sorgen kann ich sehr gut nachvollziehen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um vom Schlimmsten auszugehen. Die MRT-Veränderungen könnten natürlich auch auf ein Rezidiv hindeuten, kann aber auch andere Gründe haben. So war es bei uns.

Meine Frau hatte 2006 eine Rezdiv-OP (seither nicht mehr) und es gab lange Zeit danach immer mal wieder Veränderungen in den MRT-Aufnahmen. Diese Veränderungen sind dann irgendwann zum Stillstand gekommen. Nachdem sie dann 6 Jahre später, also in 2012 (von 2008 bis 2012 keine Anfälle oder Tumor-Medikation) sehr starke Anfälle hatte und sich deutliche Veränderungen in den Randbereichen der Tumorhöhle gezeigt haben, mussten wir und auch die Ärzte zwangsläufig von einem Rezidiv ausgehen. Die Ärzte entschlossen sich deshalb zu einer nochmaligen OP. Dabei hat sich herausgestellt, dass es sich um Einblutungen handelte, die auch die Anfälle (bis hin zum Status epilepticus, deshalb die OP) verursachten. Die entnommenen Gewebeproben zeigten in der pathologischen Untersuchung keinerlei Turmorzellen (wurde bewusst wiederholt, um Diagnosefehler auszuschließen) und es wurde bei dieser OP auch die Fluoreszenz-Technik angewandt, nichts hat "geleuchtet".

Ich möchte euch damit Hoffnung machen, dass es auch andere Gründe für die momentanen Veränderungen geben kann. Ihr vertraut sicher euren behandelnden Ärzten, diese wissen was zu tun ist nach heutigem Stand. Sie haben ja offensichtlich vor vier Jahren großartige Arbeit geleistet.

Deine Frau sollte sich auch keine Vorwürfe machen, weil sie seit einiger Zeit den Tee nicht mehr getrunken hat. Sie soll das tun, was ihr gut tut. Die ersten drei Jahren hat ihr der Tee gut getan. Vor einem Jahr nicht mehr, also war das auch in Ordnung.

Ich drücke euch die Daumen.

Teetrinker

Hallo Forever,

vielen Dank für die ermutigende Nachricht. Als Laie bin ich von dieser möglichen Erklärung überrascht, denn ich dachte, dass das Kontrastmittel zu eindeutigen Ergebnissen beim MRT führt. Es würde uns natürlich sehr freuen, wenn es eine andere Ursache für die Veränderung gibt, aber so recht vorstellen kann ich mir nicht, dass die Ärzte eine Hirn-OP vornehmen, ohne sich sicher zu sein, dass diese erforderlich ist. Gibt es keine Möglichkeit, die Diagnose mit einer anderen Methode (z.B. MRA) abzusichern bzw. zu korrigieren?

Wenn bei der Floureszenz-Technik nichts geleuchtet hat, wieso konnte man dieses Mittel nicht schon vorher einsetzen? Kann man das Leuchten nur bei geöffneter Schädeldecke und nicht bei bildgebenden Verfahren sehen?

Forever

Die Bilder vor der OP deuteten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Rezidiv hin. Offensichtlich haben die Blutungen eine Bildveränderung wie bei einem Rezidiv hervorgerufen. Die Anfälle ließen es auch vermuten. Daher wurde die gesamte OP auf diesen Fall hin vorbereitet. Auch unser OP-Arzt konnte das Ergebnis der Gewebeuntersuchung kaum glauben, letztendlich war ich über das Ergebnis nicht nur erstaunt, sondern auch überglücklich. Mehr wollte ich auch nicht wissen im Nachhinein.
Wie auch immer, seit dieser OP ist meine Frau ohne Anfälle und nimmt auch nach wie vor keine Tumor-Medikation.

Ich wollte keine unbegründete Hoffnung machen, denn es KANN auch ein Rezidiv sein. Aber ich habe gelernt, dass auch bei dieser Krankheit nicht immer alles so ist, wie es zunächst scheint. Zumindest war das in unserem Fall so.

Andrea 1

Hallo Teetrinker,
ich kann mich noch recht gut an dich/euch erinnern.
Freut mich, dass Ihr solange damit "nichts weiter" zu tun hattet.
Umso schlimmer, dass der ganze Sch... scheinbar wieder passiert. :-(

Ich hoffe für euch so sehr, dass sich dafür eine andere Erklärung findet und es tatsächlich NICHTS weiter ist. Falls doch, dass Ihr dem Ding "wieder die Tür zeigen" könnt!!!
Dafür drücke ich euch ganz feste die Daumen und Zehe!
Bei mir war von Anfang an ein kontrastmittelaufnehmender Bereich, aber da hat sich nichts verändert.
Das mit dem Grünen Tee trinken kann ich sehr gut verstehen. Mir ging das damals so mit Kohlrabi. Ich habe jeden Tag einen gegessen. Zuletzt hatte ich das Gefühl schon selber einer zu sein. Man riecht es förmlich an sich selbst und das nervt.
LG Andrea

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