Hallo liebe Forumsmitglieder,
meiner Mutter ging es letzte Woche sehr, sehr schlecht.
Bei dieser schlimmen Krankheit Glioblastom hat ausgerechnet sie noch zusätzlich den fatalsten, negativen Verlauf, auch laut Arzt!!
Am Pfingstmontag, 20.05.2013 hatte sie einen generalisierten epileptischen Anfall bekommen mit Zungenbiss. Es war schlimm.
Am Tag darauf wurde sie mit dem Krankenwagen in die Uniklinik nach Tübingen gebracht. Zufällig hatte sie am 21.5. sowieso einen Termin zur Besprechung wegen der Chemotherapie mit Temodal.
Ein Gespräch mit dem Arzt und wir waren geschockt. das halbe Hirn soll nun schon betroffen sein. Links frontal Gliomatosis cerebri und rechts okzipital ausgedehntes Rezidiv. Der Arzt macht uns wenig Hoffnung.
Am nächsten Tag kam ein weiteres Übel: Drehschwindel!!
Im Kopf meiner Mutter drehte sich alles von rechts nach links und wieder anders herum, Gläser füllten sich wie von Geisterhand, Personen nahm sie als "in der Mitte geteilt" wahr. Das Brötchen, das sie gegessen hatte, tauchte vor ihren Augen wenig später wieder auf. Der Schwindel hörte selbst bei geschlossenen Augen nicht auf! Sie hatte furchtbare Angst. Das Bild an der Wand im Zimmer wurde kleiner und kleiner und sie wollte, dass wir hin und her laufen damit es wieder zurück kommt. Sie meinte, dass der Schwindel durch Bewegungen, Geräusche, Berührungen...ausgelöst würde.
Der Tumor drückt wohl sehr auf die Sehbahn und löst diese Reize aus.
Die Dosis Keppra wurde erhöht auf 1500 mg morgens und abends, Kortison bekommt sie nun 3 x 4 mg, außerdem nimmt sie jetzt noch Vimpat, Frisium (gegen Anfälle) und Seroquel 25 mg.
Durch die Medikamente hat der verrücktmachende Schwindel, Gott sei Dank!, aufgehört.
Nach Absprache mit meiner Mutter hat sich der behandelnde Arzt damit einverstanden erklärt, mit dem 2. Zyklus Monochemotherapie Temodal zu beginnen, was sie jetzt seit 2 Tagen nimmt und es verträgt.
Erst wenn der Tumor nach dem 3. Zyklus immer noch weiterwächst stimmen die Ärzte einer Avastin-Behandlung zu.
Ein Arzt in NRW hält das Weitermachen mit Temodal für sinnlos und würde ihr sofort Avastin geben, leider sind es 570 km bis zu ihm.
Morgen soll meine Mutter aus dem KH entlassen werden.(Können nichts mehr für sie tun?!)
Eigentlich hatten meine Eltern eine Reha am Bodensee genehmigt bekommen, worauf sie sich so gefreut hatten.
Aufgrund der Verschlechterung des AZ sind die Ärzte dagegen. Doch die letzten 2 Tage waren bei meiner Mutter wieder besser (natürlich weiß niemand wie lange noch). Sie machte große Schritte beim laufen und es gab keinen Schwindel.
Anfangs war ich gegen die Reha und wollte, dass meine Mutter lieber bei uns zu hause ist. Aber es ist wohl der Wunsch meiner Mutter zur Reha zu gehen. Und es gibt dort ja auch wirklich "schwere Fälle" mit Halbseitenlähmung etc., es gibt ja auch verschiedene Einstufungen von A-D.
Morgen wird nun die Entscheidung fallen, ob Reha oder nicht. Meine Mutter möchte doch nicht heimgeschickt werden :((((
Ich schreibe heute nicht klar und mit rotem Faden, seht es mir bitte nach. Es tut mir auch leid, dass ich so krass schreibe , aber es ist die Wahrheit. Jedenfalls unsere Wahrheit.
Betrifft Kortison: Kann mir jmd. sagen, ob man Kortison durch Weihrauch ersetzten sollte? Meine Mutter bekommt jetzt eine hohe Dosis, wahrscheinlich über einen langen Zeitraum. Dies schadet doch dem Blutzuckerspiegel enorm oder??
Und trotzdem kämpft meine Mutter immer noch wie eine Löwin! Sie möchte leben, für uns Kinder und ihren Mann da sein. Ich bewundere sie unheimlich und bin sehr stolz auf sie.
Grüße,
Alexandra