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angi

Hallo zusammen,

nachdem die OP meiner Frau nun Anfang Juno war, wissen wir das es Anfang July einen Termin "in der neurlogischen Poliklinik zur Planung des weiteren Procederes, insbesondere zur Wiederaufnahmen der Temodal-Interval-Chemotherapie " gibt. (auszug aus Arztbrief)

1. Wozu 4 Wochen warten und dem Krebs Zeit geben. Wie kann ich die Arzte dazu kriegen mit einer Behandlung früher anzufangen. Oder gibt es einen Grund warum man diese Zeit nach einer OP warten muss?

2.Wir waren am Ende des 2. Zyklusses als das Rezidiv entfernt wurde. Es macht auf mich den Eindruck als wollen die Ärzte die Themodalerhaltungstherpie (mit den restlichen 4 Zyklen) fortsetzen. Ich bin der Meinung nach Rezidiv wird anders therapiert wie in der Primärtherapie. Wie kriege ich die Ärzte dazu z.B. 7Tage on/ 7 Tage off oder 21Tg / 7Tg zu therapien , also eine Therapie wo die Tagesdosis niedriger der Einnahmezeitintervall aber länger ist.

Oder wenn schon Temodal, welche Art von Rezidivchemotherapie haltet ihr dann für angebracht.

Gruß angi

Morgensonne

Hallo angi,
wie lange ist denn hier pro Zyklus gerechnet?
Wenn nach sehr kurzer Zeit u. so sieht mir das bei Euch aus unter Temodal ein Rezidiv auftritt muß auf jeden Fall etwas an der Therapie geändert werden. Es gibt einige Beiträge, die bei Rezidiv mit Avastin weiter machen. Das scheint mir nach den Berichten eine gute Alternative. Allerdings müssen in Deutschland immer noch die Ärzte dafür den Anrag stellen. Da es aber bereits positive Gerichtsurteile bzgl. Avastin gibt, ist das lediglich eine Formalität.
Über die 4 Wochen Pause brauchst Du Dir aus meiner Sicht weniger Gedanken machen. Meine Frau hat diese Pause schon 3 x hinter sich. (GBM Mai 2007)
Viel Erfolg und alles erdenklich Gute, Gernot

Prof. H. Strik

Ich sehe die Situation auch so, dass man die Chemotherapie umstellen sollte auf ein dosisintenseres Schema, wie von Ihnen genannt (wobei mich persönlich z.B. Tag 1-21/28 mehr überzeugt als 1-7/14) oder eine Kombination mit einem Nitrosoharnstoff wie CCNU. Avastin ist auch eine Option, ggf. aber erst bei komplettem Versagen der Chemotherapie. Eine 2. Bestrahlung kommt eher erst mehr als 1 Jahr nach der 1. Bestrahlung in Betracht. Nach der Operation sollte man mindestens 2 Wochen mit der Chemo warten.
Sprechen Sie die Möglichkeiten offen mit Ihrem behandelnden Arzt durch. Er sollte Ihre Meinung in Betracht ziehen, muss aber letztlich dahinterstehen, weil er dann auch eventuelle Nebenwirkungen verantworten muss.

angi

Hallo Morgensonne,

ein Zyklus besteht aus 28Tagen. Wobei davon 5 Tage Temodal eingenommen wird und 23 Tage nicht. Das ganze wird 6 mal gemacht und nennt sich Primärchemotherapie oder Termodalerhaltungstherapie.

Gruß Angi

Harry Bo

Hallo Angi,

der 28 Tage Zyklus mit 5 Tagen doppelter Dosis als in der 6 Wochen Dauerchemo und danach 23 Tagen Pause, ist das sogenannte Stupp Schema, was seit 2005 die Standard Therapie ist.
Du und Deine Frau sollten jetzt entscheiden, ob die bisherige Therapie noch nicht erfolgreich war, weil nicht genug Zeit vorhanden war und Ihr deshalb der normalen festgesetzten Therapie weiter folgt oder anders entscheidet und befindet die bisherige Therapie hat versagt und muss deshalb wie schon vorgeschlagen geändert werden.
Diese Entscheidung ist schwer, sollte aber bald möglichst und mit Nachdruck weiter verfolgt werden.
Was will Sie, was willst Du und wie stark ist das Vertrauen in den Arzt. Entscheidet das nächste Woche und dann geht diesen Weg.

Alles Gute und ne Tüte Kraft.
Gruß Harry

dirlis

Hallo Angi,
wir haben für die Weiterbehandlung meines Mannes eine ähnliche Situation.
Nach 2 Zyklen nach Stupp das Rezidiv und anschließend die 2.OP.
Folgende Optionen (falls die angestrebte Teilnahme an Studie zu Immuntherapie nicht klappt):
A) Stupp weitermachen mit dem Gedanken, dass die Therapie jetzt erst anfangen würde zu greifen
B) Temodal als Metronomischen Einnahme (jeden Tag, niedrig dosiert)
C) Kombination von T mit z.B. CCNU
D) Avastin
Da bei meinem Mann der MGMT-Status unklar ist (2 unterschiedliche Ergebnisse) werden wir wohl nicht A) wählen, da ein gutes Wirken bei einem eindeutigen Status "methylierend" zu erwarten wäre.
Von B) soll eine Wirkung unabhängig vom MGMT ausgehen.
C) würde vermutlich stärkere Nebenwirkungen mit nicht deutlich zu erwartendem Nutzen bewirken.
D) gilt eher als letzter "Schuss", wenn sonst nichts wirkt.
Wir denken, dass wir uns ärgern würden, wenn wir bei A) bleiben und bei einem möglichen schlechten Kontrolle-MRT feststellen müssten, das wir nichts dazu gelernt hätten. Da c) keinen Vorteil bietet und wir hoffen, dass wir bis zum "letzten Gefecht" noch Zeit haben, sind wir derzeit bei B),
Wohl wissend, das andere Stimmen dazu raten, mit d) frühzeitig zu beginnen.
Letztlich bewegen wir uns doch alle im experimentellen Bereich, da jeder Tumor individuell ist und reagiert, wie er "will". Wie die Nadel im Heuhaufen, aber nur mit einer Handvoll Versuchen...
Oder wie früher gesagt wurde : Pest oder Cholera...
Bei B halben wir ein ganz gutes Gefühl. Falsch oder Richtig gibt es nicht.
Insofern schließe ich mich Harry an : entscheiden und dann am eingeschlagenen Weg festhalten.
Viel Glück und gutes Gelingen, viel Kraft und gute gemeinsame Zeit wünscht Euch Dirlis

DerAngehörige

Hallo Angi,
meine Frau bekommt nach einem Rezidiv (Juli 2011) Temodal in niedriger Dosierung als Dauergabe seit Oktober 2011 an 5 Tagen, dann 9 Tage Pause. Bis jetzt ist funktioniert es und bei den MRT’s ist nichts Auffälliges zu sehen. Ihr Arzt sagte das man in einzelnen Fällen so vorgeht und nicht nach der Standard-Variante. Dies hat der Arzt allerdings von sich aus vorgeschlagen da wir uns bis dahin nicht über verschiedene Varianten informiert oder Gedanken gemacht hatten.
Meine Frau ist nicht die Einzige die an der Klinik so behandelt wird.
Aber letzten Endes ist ja jeder Fall anders und gesondert zu bewerten.
Ich drück Euch auf jeden Fall die Daumen.

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