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agathe

Hallo, brauche einen Rat, ich habe neulich schon geschrieben, bei mir wurde ein Rezidiv festgellt, das wohl trotz vieler negativ befundeter MRT-Untersuchungen vor sich hingewachsen ist. Erstdiagnose (1990): Oligoastrozytom Grad II,damals OP und Bestrahlung. Leider jetzt nach Biopsie doch ein Oligoastrozytom Grad III daraus geworden.Wegen der Größe hat man mir vorgeschlagen einen Therapieversuch mit Temodal zu machen und nicht gleich zu operieren und dann vielleicht auch gar nicht zu operieren bei Ansprechen. Oder gleich zu operieren mit Verlust z.B. von Denkfähigkeit und Intellekt ?? ( Hat men mir so gesagt) Sitz des Tumors rechts frontal, bin allerdings Linkshänder.Ist es besser zunächst zu operieren, habe gelesen, dass Chemotherapie dann effektiver wäre.Habe auch keine Studien gefunden zu Temodal bei Grad III . Wie dringlich ist die Therapie? Ich soll zunächst 3 Zyklen erhalten, dann neue PET. Danke

Prof. Mursch

Natürlich kann man nicht sagen, ob eine OP möglich ist, ohne die Bilder zu kennen und zu wissen, wo die Sprache lokalisiert ist. Auch kann man nichts zur Dringlichkeit sagen.
Oligodendrogliale Tumoren sprechen allerdings gemeinhin gut auf eine Chemotherapie an.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

agathe

Vielen Dank für die Antwort. Eine Operation ist wohl grundsätzlich möglich. Allerdings war die Aussage in der ersten Klink, dass mit keinen schweren Ausfällen( bei gutem Verlauf) zu rechnen seien. In der 2.KLinik machte man mich darauf aufmerksam, dass es eben zu kognitiven Defiziten kommen wird auf Grund des infiltrativen Wachstums. Wenn der Tumor allerding unter Chemo weiter wächst, werden diese Defizite und Persönlichkeitsveränderung doch auch auftreten? Ich weiß jetzt nur nicht, ob ein Therapieversuch vor einer Operation erfogsversprechend ist ( keine Studien dazu gefunden). Kann man denn bei begonnener Chemo überhaupt noch operieren. Also lässt sich ein Tumor, wenn Nekrosen etc. auftreten sollten, noch gut entfernen und gibt es nicht auch Resistenzentwicklung gegen Temodal? Danke für weiteren Rat

alma

Kognitive Defizite treten auch bei der normalen Alterung des Gehirns auf. Die Frage ist, in welchem Ausmaß das durch eine OP geschieht. Bis zu einem gewissen Grad lässt es sich verkraften. Und man trainieren, um wieder geistig fit zu werden. Falls es dich interessiert: Stichwort Neuroplastizität des Gehirns. Norman Doidge (kanadischer Psychoanalytiker), Neustart im Kopf. Wie sich unser Gehirn selbst repariert, Frankfurt/M. 2008. Ist nicht über HIrntumoren, aber über Hirnschädigungen anderer Art.
Mein TM war auch rechts frontal. Größe 4x4 cm. Nach der 2. OP war ich verlangsamt und hatte (von anderen nicht bemerkte) Schwierigkeiten beim logischen Denken in mir nicht vertrauten Bereichen und Störungen der Konzentration und der Merkfähigkeit. Und während der 12 Zyklen Temodal wurde das nicht gerade besser. Aber auch nicht schlechter. Jetzt ist es fast wieder wie vorher.
So weit ich weiß, treten bei Temodal keine Resistenzen auf. Manche mit Glio nehmen das auf unbestimmte Zeit, allerdings in niedrigerer Dosis. Und die Strapazen einer Temodal-Chemo halten sich in Grenzen. Aber ich war im Vorfeld auch sehr besorgt.

Alma.

agathe

Vielen Dank ertsmal für die Auskunft. Eigentlich wolte ich aber etwas Spezielles wissen, habe mich aber unklar ausgedrückt.
Also nochmal ein Versuch.
1. Vorschlag: war baldige Operation mit dem Risiko von Defiziten etc.
2. Vorschlag:. erst Temodal, dann erneute Kontrolle und bei nicht Ansprechen OPeration.
Macht es überhaupt Sinn vor einer Operation (bioptisch gesichertes Oligoastrozytom Grad III, Rezidiv nach 22 Jahren) eine Chemotherapie zu machen?
Bringt eine Chemotherapie vor einer möglichen Operation Vorteile?
Von Avastin wurde mir (sei zu risikoreich) abgeraten. Bin allerdings körperlich soweit gesund.
Und ich weiß, es gibt eine TAVAREC Studie zu genau diesem Thema.

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