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Karmen

Rückmeldung nach M-OP am 25.08.16 im KHBW, Verlauf von Beschwerden, insbes. Doppelbild



Hallo Ihr Lieben,
will mal wieder eine Rückmeldung geben. Meine OP hatte ich ja überstanden, jedoch mit den Folgen Hörverlust rechtes Ohr und Schielen und Doppelbild reches Auge. Kopfschmerzen nach der OP hatte ich fast gar keine, es war nur Übelkeit da. Nach Entlassung Reha angetreten nach 2 Wochen zu hause. Diese konnte ich aber nur eine Woche durchführen, da sich meine OP-Wunde entzündete. Also nochmalige OP am 29.09.16. Bis heute ist an der Wunde alles gut, habe keine Kopfschmerzen, Wundschmerzen, ab und zu juckt es mal. Mein Hörverlust hat sich bis heute, also fast drei Monate nach OP, erheblich verbessert. Mein Doppelbild ist leider noch da, jedoch nach meinem Gefühl nicht mehr so schlimm wie zu Anfang. Das Schielen ist auch etwas besser geworden. Das Auge hängt nicht mehr so viel nach rechts innen. Ich kann es wesentlich besser nach links bewegen. Es bleibt jedoch noch nicht mittig stehen. Auch eine Kontrolle beim Augenarzt vor zwei Wochen ergab noch nichts konkret besseres. Er sagt, Prismenfolie wäre noch nicht angebracht. Und es wäre auch noch viel zu früh, um überhaupt eine Diagnose zu stellen. Im Januar habe ich einen Termin in der Sehschule und einer Orthoptistin, die mein Augenarzt in seiner Praxis beschäftigt. Am 14.12.16 habe ich nochmal eine Kontrolle in der Augenklinik, die meiner OP-Klinik angehört. Die haben ja nach der OP einen ersten Status gemacht. Bin gespannt, ob die eine Veränderung sehen. Im Großen und Ganzen war die OP wohl erfolgreich. Zumindest sind meine Kopfschmerzen und das sporadische sekundenweise Stechen ganz weg. Ich hoffe, dass das mit dem Doppelbild auch noch verschwindet. Sowohl Augenarzt als auch Neurologe sagen, Auto fahren sei frühestens nach einem halben Jahr nach der OP angezeigt. Nachdem die Entfernung des M. ja vollständig erfolgte, dieses gutartig und WHO 1 ist, ich daher keine Tabletten, keine Bestrahlung etc. brauche, Wiedervorstellung erst halbes Jahr später nach OP zum Kontroll-MRT, müsste ein Autofahren nach Ablauf von halbem Jahr wohl möglich sein. Allerdings weiß ich nicht, wie es dann mit dem Doppelbild ist bzw., ob man mit diesem überhaupt Auto fahren darf. Ich habe das rechte Auge ja abgedeckt, damit ist das Doppelbild weg. Aber ob ich so Auto fahren dürfte, weiß ich nicht. Hat da jemand Erfahrung? Und ob ich überhaupt wieder Auto fahren darf, interessiert mich. Es gibt ja Menschen, die nur noch mit einem Auge sehen können und Auto fahren dürfen. Daher müsste ich dies doch auch irgendwann können und dürfen.
Ach so, Reha werde ich nicht wieder aufnehmen. Das, was sie dort gemacht haben in der einen Woche, kann ich auch zu Hause machen. Ansonsten geht es mir ja gut.
So Ihr Lieben, dies mal wieder zur Info. Über Fragen, Rückmeldungen und Erfahrungen von Euch freue ich mich. Und allen Betroffenen, die die Diagnose Hirntumor erst erhalten haben, wünsche ich viel Kraft für die folgende Zeit. Man übersteht es, wie ihr sehen könnt. Der eine besser, der andere etwas weniger gut. Aber es erholt sich fast alles wieder.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Eure Karmen

Andrea 1

Hallo & Welcome Back Karmen,
freut mich zu lesen, dass Du das Schlimmste erst einmal überstanden hat. Jetzt heißt es "Wunden lecken", sich Ruhe gönnen und aufatmen, dass es "nur" WHO1 ist.
Wenn ich das richtig gelesen habe, bekommst Du ab Januar eine Art Funktionaloptometristen-therapie?
Hoffentlich hilft dir das und bringt den gewünschten Effekt.
Ob man "mit nur einem Auge" so ohne Weiteres fahren darf, kann ich dir leider nicht beantworten. Wichtig ist, dass Du dich an die Zeiten des Fahrverbotes hältst und es nicht einfach so vorher probierst. Es könnte ja sein, dass sich auf Grund der Narbenbildung epileptische Anfälle einstellen. Wie gesagt KANN, nicht MUSS. Das ist bei jedem unterschiedlich.
Bei mir wurde damals auch nur gesagt, dass ich ein halbes Jahr nicht fahren darf. Im Nachhinein kam raus, dass ich 1 Jahr hätte nicht fahren dürfen. Jedoch bekam ich ein Medikament gegen epil. Anfälle. Da bestand bezügl. der Anfälle zumindest nur min. Gefahr. Die erste Zeit konnte ich es nict ertragen auch nur mit Radio zu fahren, zu sehr lenkte es mich ab. Rückblickend war ich wohl doch ziemlich überfordert und litt kurz nach der OP irgendwie an totaler Selbstüberschätzung. Was heißt litt, ich hatte nichts zu leiden, wenn dann eher meine Familie. Jedoch hat sich das auch wieder gegeben. Was fürn Glück. ;-)

Sollte das mit deinem Auge dauerhaft bleiben, dann würde ich den Augenarzt nochmal danach fragen, wie er das sieht und ob Du eventuell den Führerschein darauf speziell erweitern/verändern müsstest. Ich meine aber, dass allgemein Sehbehinderungen eh in einem Augen-/Brillenpass stehen müssen und wenn man Brillenträger ist, muss man den stets dabei haben.

Ich wünsche dir schnelle und gute Genesung und vor allem, dass sich das mit deinen Augen wieder einpendelt.
Liebe Grüße v. Andrea

Duden888

Guten Morgen Karmen, ich denke, ich kann Dir gut Auskunft geben. Ich hatte meine OP im März 2015 (Keilbein links) habe aber noch Resttumor, ein Mash Implantat und hatte und habe auch noch Doppelbilder. Das Schielen hörte gänzlich nach ca 6 Monaten auf. Auch ich hab mein linkes Auge am Anfang abgedeckt. In der Augenklinik sagte man mir, so lange das Auge abgedeckt ist, darf ich nicht fahren, da das Gesichtsfeld eingeschränkt ist. Jetzt, 1 1/2 Jahre nach der OP (man sagte mir, ich müsse mit der Heilung des Auges mindestens ein Jahr warten), habe ich noch immer Doppelbilder, der Muskel ist nach der OP leicht gelähmt, der Sehnerv in Ordnung. Die Doppelbilder gleiche ich aber mit minimalen Kopfbewegungen aus, faktisch merke ich nicht, dass ich Doppelbilder habe und mir sieht auch keiner was an (bin so schön wie vorher :-) Nur wenn ich langsam müde werde, entstehen sie wieder... und ich werde durch diese permanente Kompensation beim Sehen, jetzt einfach schneller müde. Ich selbst gehe seit Juli 16 wieder 4 Tage Vollzeit arbeiten (9-10 Stunden am Tag) und merke so nach und nach, dass ich das leider so lange nicht mehr kann, da ich dauernd erschöpft bin. Mein Augenarzt sagte mir auch, dass ich kein Auto mehr fahren darf, weil ich z.B. den Schulterblick gar nicht mehr hinkriege.
Falls Du Fragen hast, melde Dich einfach.

Du hast Deine OP ja gerade erst hinter Dir, da kann alles noch ganz anders werden.. wie gesagt, bis zu einem Jahr.

Ich drücke Dir alle meine Daumen für eine vollständige Heilung.
LG
Anja

Karmen

Hallo Andrea, hallo Anja, danke für die Antworten. Natürlich fahre ich kein Auto. Das wäre mir viel zu unsicher. Fahren könnte ich im Moment nur mit abgedecktem Auge. Epileptische Anfälle schließe ich bei mir aus, so hat es mir jedenfalls mein Neurochirurg gesagt. Deshalb musste ich auch keine Medikamente nehmen. Andrea, bist Du dann nach einem halben Jahr einfach wieder Auto gefahren? Ich werde erst fahren, wenn ich das OK vom Arzt habe. Natürlich werde ich auch schneller müde mit dem Doppelbild. Es ist schon sehr anstrengend, so zu sehen. Da ich bereits berentet bin, habe ich das Problem mit dem Arbeiten nicht mehr. Aber natürlich schränkt mich das mit dem Auge schon erheblich ein im Alltag. Was ich nicht verstehe ist, dass es Menschen gibt, die nur noch mit einem Auge sehen können und Auto fahren dürfen. Das wäre doch dann bei uns derselbe Fall, falls sich das kranke Auge nicht erholen sollte. Das gesunde Auge sieht ja nach wie vor gut. Und was ist mit einer Operation? Mir sagte man, dass dies das letzte Mittel sei, wenn sich das Auge nicht erholen würde. Mich beunruhigt Eure Mitteilung jetzt schon ein bisschen. Nicht mehr Auto fahren zu dürfen, wäre für mich wirklich schlimm. Aber wie Ihr ja sagt, bei mir ist alles noch ziemlich frisch. Drei Monate ist es jetzt her seit der OP. Also werde ich mich weiterhin in Geduld üben und hoffen, dass sich das Auge erholt. Ich wünsche Euch auch weiterhin alles Gute und vor allem Gesundheit. Herzliche Grüße karmen

Andrea 1

Ich hab ein paar Tage vor Arbeitsantritt ein paar Fahrstunden geübt, hauptsächlich die eingefleischten Strecken, welche ich sozusagen im Schlaf fahren könnte und speziell meinen Arbeitsanfahrtsweg.
Das ging aber wie gesagt in der ersten Zeit nur mit absoluter Ruhe, also blieben Radio und Handy komplett aus, denn schon das Wissen, dass ich eine Nachricht auf meinem Handy hatte, machten mich zusätzlich nervös. Nahm ich eine Kollegin mit und sie plapperte auf mich ein, kam es schon vor, dass ich an der gewünschten Autobahnauffahrt vorbei fuhr. Dann musste ich halt wenden und bat meine Kollegin drum, dass sie bitte bei der Fahrt nichts zu mir sagt, weil es mich ablenkte und wir wollten ja beide sehr sicher hin- und herkommen.

Geduld ist tatsächlich das Beste, was man sich einräumen MUSS!
Je hektischer und ungeduldiger man wird, desto länger kann es dauern. Aber ganz ohne Ehrgeiz geht es leider auch nicht. Jeder muss seinen Weg finden. Wir können hier nur unsere Erfahrungen schreiben.

LG Andrea

Duden888

Hallo Karmen,
das mit den einäugigen Autofahrern habe ich auch nie verstanden. Meine Freundin (75) sieht mit beiden Augen soviel wie ich mit einem halben und darf trotzdem noch fahren ....
Meine Ärzte haben mir auch damals gesagt, dass nach einem Jahr eine OP eine Option sein könnte - aber .... und jetzt will ich Dir die Hoffnung nicht nehmen, je näher das Jahr rückte, desto realistischer wurden sie in ihrer Aussage: die war dann eher: "Naja, die OP hat eine 50:50 Chance, dass es wieder wie vorher wird". Wie gesagt, bei Dir kann alles anders sein, wahrscheinlich liest Du nächstes Jahr um diese Zeit Deine Zeilen und lachst darüber.

Andrea - ich glaube, Du warst die, die mir letztes Jahr während meiner Heilung geschrieben hat, dass ich das Wort Geduld durch Gelassenheit austauschen solle - das hat mir damals, obwohl ich schmunzeln musste, tatsächlich geholfen - ich liebe dieses Wort: GELASSENHEIT!!! Das braucht es bei dieser Art der Erkrankung tatsächlich.

Liebe Grüße
Anja

Karmen

Hallo Ihr Lieben, gute Nachrichten: Heute Nacht (konnte nicht schlafen und habe daher fern gesehen) ist doch tatsächlich mein Doppelbild verschwunden, ich konnte mit dem Auge wieder nach rechts schauen und sehen. War ganz plötzlich da, hab ganz normales Fernsehbild gesehen. Bin dann gleich mal ins Bad gerannt und siehe da, ich konnte mir endlich wieder in die Augen schauen. Kann mein rechtes Auge (das Auge schielte ja ganz nach innen links) wieder ganz nach Außen links bewegen. Allerdings merke ich, dass es noch nicht so hundertprozentig ist. Wahrscheinlich durch Übermüdung kommt ein ganz leichtes Doppelbild wieder, ist dann wieder weg. Also ich denke, jetzt wirds doch noch gut. Am 14.12. habe ich Termin in der Augenklinik, wo mein erster Status gemacht wurde direkt nach der OP. Dann habe ich auf jeden Fall einen guten Vergleich, was sich getan hat. Bin erstmal total happy. Ich werde weiter berichten ;-)))))) ganz liebe Grüße karmen

Andrea 1

Liebe Anja, ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht mehr so genau, ob ich das war... ;-) (klingt nach Gramyo/Amitola) Kurzzeitgedächtnis halt.
Aber auf jeden Fall finde ich es prima, denn Gelassenheit gibt innere Ruhe und die ist tatsächlich sehr wichtig, dass man von seinem "Nach-OP-Tripp" wieder runterkommt, zu sich selbst finden kann.
Wer auch immer es schrieb, es freut mich, dass es dir geholfen hat und Du es weitergeben kannst.
Liebe Grüße zurück...

Liebe Karmen,
super!!! Also stehen die Chancen scheinbar recht gut, dass es sich wieder geben wird und es scheint tatsächlich nur eine Frage der Ruhe und Zeit zu werden. Es würde mich für dich auch sehr freuen, denn Einschränkungen muss man so schon genügend akzeptieren. Da ist es wirklich gut, wenn sich die optischen wenigstens wieder einpendeln.
LG Andrea

Duden888

Liebe Karmen, das sind doch wirklich richtig erfreuliche Nachrichten.
Und genau so soll es für Dich weitergehen!!!! Schritt für Schritt wieder aufwärts - nur nicht die Geduld verlieren, die brauchst Du nach solch einer Geschichte. Ausserdem verläuft Heilung in Wellen, es kann auch mal wieder abwärts gehen, also nicht verzweifeln, es geht dann auch wieder bergauf :-)
Ganz liebe Grüße und Danke für die positive Nachricht. Anja

Duden888

Liebe Andrea, Du hattest Recht, das war nicht von Dir, Xelya hat es geschrieben. Komisch, hab das mit Dir in Verbindung gebracht. Aber egal, es ist und bleibt ein toller Ersatz für "Geduld"

Liebe Grüße
Anja

Frido

Liebe Karmen, schön dass es dir wieder besser geht. Das sind ja wirklich gute Neuigkeiten. Ich drück dir die Daumen, dass es so weiter geht.

LG
Sandra

Chrissi

Liebe Karmen.
Das sind ja erfreuliche Nachrichten.
Freue mich für dich mit und drücke dir die Daumen dass es weiter aufwärts geht.
Liebe Grüße
Chrissi

Xelya

Liebe Karmen,

wie toll! Das freut mich sehr für Dich! Schritt für Schritt für Schritt geht es bergauf!

@Anja: Witzig, als ich das gerade las mit der Gelassenheit und der Geduld, da fand ich das einen guten Gedanken, der mir auch immer geholfen hat, hab ihn aber nicht mit mir in Verbindung gebracht :-D

LG
Xelya

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