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Lena333

Hallo,

bekanntlich sind ja "normale" Hormone , wie Progesteron und Östrogene "schädlich" bei Meningeomen, da viele Meningeome Oberflächenrezeptoren für diese Hormone haben. Dies ist auch mehrfach in diesem Forum beschrieben worden. Selbst das pflanzl. Agnus Castus habe ich seit meiner Diagnose: Meningeom weggelassen, aus Angst, durch das pflanzl. Hormon das Wachstum des Meningeoms zu "fördern".
(Mit meinen Wechseljahresbeschwerden lebe ich jetzt halt leider, nehme lieber diese in Kauf als das Risiko, dass das Meningeom wächst).

Leider habe ich jetzt seit ca. 6 Monaten eine immer stärker werdende Schilddrüsenunterfunktion und soll eigentlich L Thyroxin ( Euthyrox) einnehmen. Dies sei angeblich ein körpereigenes Hormon OHNE Nebenwirkungen. Ich habe mich bis dato aber aufgrund meiner Angst vor Hormonen generell w/ des Meningeoms geweigert, dies einzunehmen. Leider ist der TSH Wert jetzt noch mehr gestiegen. so dass die Einnahme von Euthyrox fachärzlicherseits indiziert ist.

Daher meine Frage:
Wie verhält es sich mit diesen Schilddrüsenhormonen? Sind diese auch "schädlich" bzw. "riskant" bei Meningeomen, indem sie deren Wachstum fördern? Wenn ja, was macht man dann bei einer Schilddrüsenunterfunktion, wenn man gleichzeitig ein Meningeom hat?

Ich wäre Ihnen/ Euch so dankbar für kompetente und hilfreiche Antworten!

Ganz liebe Grüssen

Lena

TumorP

Thema: L- Thyroxin als "Tumorfutter"


L- Thyroxin als "Tumorfutter"

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Kämpferherz

26.05.2014 22:43:17



Ihr Lieben,
auf der Suche nach medizinischer Hilfe für meinen von einem Glioblastomrezitiv betroffenen Sohn (36 Jahre), erhielt ich die Information, dass das L- Thyroxin (bei Sohn leidet außerdem an einer Hashimoto- Thyreoiditis und nimmt das Medikament seit einigen Jahren) sofort abgesetzt bzw. pausiert werden sollte, denn es sei ein Medikament, welches das Tumorwachstum anregt.

Gibt es Erfahrungen oder hat jemand etwas davon gehört???

Welches Medikament gibt es als Alternative?

Die Ärzte von meinem Sohn scheinen total überfordert.

Ich danke euch allen für jeden kleinen Hinweis und wünsche allen von Herzen alles Gute!!

Ich habe ein "Kämpferherz" für meinen Sohn, den ich von ganzem Herzen liebe!



Kämpferherz








Tomjog

27.05.2014 07:22:53



Liebes Kämpferherz,

von einem angeregten Tumorwachstum unter L-Thyroxin habe ich seither noch nichts gehört. Ich bin aber auch kein Mediziner. Vielleicht können die Ärzte hier etwas im Forum dazu sagen.

Hab auch schon einmal davon gehört das bestimmte Heilpraktiker eine Schilddrüsen Unter- bzw Überfunktion behandeln. Über die Wirksamkeit kann ich Dir aber leider nichts sagen. Das müsste dann auf jeden Fall mit den behandelten Ärzten besprochen werden,

Vielleicht wäre bei Euch auch eine Zweitmeinung in einer Uniklinik zu empfehlen.

Wünsche Deinem Sohn alles Gute !!,

Liebe Grüße

Tom



Tomjog








keats

27.05.2014 07:57:10



Liebes Kämpferherz,

ich nehme auch L-Thyroxin und meine Ärzte haben mir die Einnahme nicht untersagt.

Vielleicht beruhigt es dich ein bisschen, dass bei mir seit meiner Tumoreinnahme von vor 3 1/2 Jahren trotz L- Thyroxin der Tumor, den ich noch habe (kleiner Resttumor) nicht wieder gewachsen ist.

Und ein ganz ernst gemeinter Rat: keine medizinischen Ratschläge von Laien im Forum. Notfalls einen anderen Arzt konsultieren!

Liebe Grüsse,
Renate



keats








Cardhu

27.05.2014 09:16:37



Hallo Kämpferherz,

auch ich nehme L-Thyroxin seit fast 30 Jahren. Mir hat kein Arzt davon abgeraten und mein Tumor ist auch nur langsam gewachsen.

Letztens las ich hier, dass es den Verdacht gibt das Hormonschwankungen ein Meningeomwachstum begünstigen können. Aber richtig erforscht ist dieses Thema wohl nicht. Und L-Thyroxin soll ja ebendies verhindern und nur den Mangel ausgleichen, den die Schilddrüse nicht mehr alleine hinbekommt.

Ich wünsche dir und deinem Sohn alles erdenklich Gute.

Liebe Grüße Cardhu



Cardhu








alma

27.05.2014 10:49:13



Hallo Kämpferherz,

ich würde in dem Fall mal beim Krebsinformationsdienst vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg anrufen (KID). Vielleicht gibt es Forschungsberichte dazu.
Ich höre das zum ersten Mal und frage mich, über welchen Mechanismus das Tumorwachstum dann der Vermutung nach beschleunigt wird. So eine Aussage sollte schon etwas untermauert werden, damit man sie versteht.

LG, Alma.



alma








Prof. Mursch

27.05.2014 16:49:47



Thyroxin ist ein körpereigenes lebensnotwendiges Schilddrüsenhormon.

Ohne stirbt man.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka



Prof. Mursch








keats

27.05.2014 22:00:46



Lieber Dr Mursch,

sehr schöne Antwort. Danke :-)

Herzlichst, Renate



keats








Kämpferherz

28.05.2014 17:20:05



Vielen lieben Dank für alle Informationen.

Das beruhigt mich.

Herzliche Grüße!!!
Heike

krimi

Liebe Lena,

L-Thyroxin ist ein körpereigenes Hormon, das du beruhigt nehmen kannst.
Ich selbst habe Schildrüsenkrebs und deshalb keine Schilddrüse mehr.
Das Organ, das dieses lebensnotwendige Hormon bildete ist bei mir nicht mehr vorhanden. So muss ich es jetzt in Tablettenform zu mir nehmen.
Mein Tumorrest des Meningeom hat sich seit der Einnahme des L-Thyroxin (jetzt bereits über 2 1/2 Jahre) nur unwesentlich verändert und ist jetzt im Stillstand.

Verschiedene Ärzte haben mir die Auskunft gegeben, dass das mit dem Schilddrüsenhormonen nicht zusammenhängt. Noch einmal habe ich diesbezüglich an einer Veranstaltung am Welthirntumortag letzte Woche diese Frage gestellt.

Das L-Thyroxin bedeutet für mich Lebensqualität und Leben.

Alles Gute für dich.
krimi

Lena333

Ganz herzlichen Dank für Eure sehr hilfreichen und kompetenten Antworten!
Auch Dir, liebe Krimi, vielen Dank! Dann scheint es sich mit den Schilddrüsenhormonen also anders zu verhalten als mit den Hormonen Progesteron und Östrogen, denn diese Aussage habe ich von 2 absolut erfahrenen NC`s erhalten: Dass Progesteron und Östrogene absolut kontraindiziert sind bei Meningeomen, also war deren dringende Empfehlung: Absetzen aller solcher Hormonpräparate bei Meningeomen! Darf ich fragen, ob Ihr /Du, diese Meinungen auch teilt? Wie gesagt, ich meine, dies auch mehrfach hier in diesem Forum gelesen zu haben. Leider ist dies vielen niedergelassenen Gynäkologen und Endokrinologen nicht bekannt, aber Gott sei DAnk haben dies mir 2 -wie gesagt sehr erfahrene Neurochirurgen- bestätigt.

Liebe Grüsse

Lena

Lena333

Hallo Probastel

das "mein" Meningeom nur Rezeptoren für Progesteron und Östrogen hat, hab ich mir ja nicht "ausgedacht", sondern generell haben alle Meningeome diese Rezeptoren und bzw. es besteht der dringende "Verdacht" seitens der NC`s, dass diese Rezeptoren vorhanden sind, so dass man doch diesen Risikofaktor für das Wachstum von Meningeomen ausschalten sollte, (natürlich nur, wenn man nicht will, dass man das Wachstum durch Hormone "riskiert"). Übrigens ist dies nicht meine "Einzelerfahrung", sondern vielfach hier in diesem Forum auch beschrieben worden. Auch, dass viele andere Fachärzte das leider nicht wissen, was ich diesen ja gar nicht vorwerfe, sondern ich wollte damit nur darstellen, dass die Problematik mit den Hormonen vielen anderen Fachärzten nicht bekannt ist.
Also: Dass mit den Hormonen Progesteron und Östrogen stimmt definitiv, ich wußte nur das mit den SD- Hormonen nicht, die scheinen ja "riskant" zu sein für das Wachstum von Meningeomen.
Ansonsten vielen DAnk für Deine Antwort, auch wenn ich den "versteckten Vorwurf" darin an "mein" Meningeom überhaupt nicht verstehe.

Dennoch liebe Grüsse

Lena

Lena333

Sorry Probastel,

habe mich verschrieben: meine natürlich, das SD Hormone anscheinend NICHT riskant sind für Meningeome, das hast Du und das haben die anderen Teilnehmer mir ja freundlicherweise mitgeteilt.

Nochmals Grüsse

Lena

Lena333

Hallo Probastel.

allerletzte Mitteilung in dieser Sache: Selbst wenn nicht ALLE Meningeome diese Rezeptoren haben oder nicht, so sind die o.a. Hormone dennoch Riskofaktoren, die man- sollte man gesund bleiben wollen und einigermaßen bei Verstand ist- ausschalten sollte, so gut es eben geht. Mehr wollte ich damit nicht sagen.
Und hör bitte auf mit diesen lächerlichen "Betitelungen": "Dein Meningeom oder schlimmer: Dein "Extumor". Die Sache ist wirklich sehr ernst. Das Meningeom liegt bei mir direkt am Sehnerv an, so dass keine Bestrahlung möglich ist und ich kann JEDERZEIT erblinden dadurch. Bin dadurch wirklich extrem phys. und psych. am Ende. Ich wünsche eine solche Diagnose wirklich nicht meinem ärgsten Feind. Damit macht man keine "Witze" oder zieht es ins "Lächerliche".

Ich denke, wir stellen unsere beidseitige Kommunikation in dieser Sache schleunigst ein, denn ich möchte nicht noch zusätzlich mich mit so einem "Kinderkram" "herumschlagen " müssen. Komme gerade von einer 6 stündigen Untersuchung in der Augenklinik w/ des Tumors und bin fix und fertig.

Ich wünsche Dir dennoch- egal wie auch immer Dein Weg sein wird- nur das BESTE und GUTE BESSERUNG!

Stern77

Hallo Lena333,

auch ich hatte ein Meningeom und muss Schilddrüsenhormone nehmen. Das Schilddrüsenmedikament nehme ich seit 11 Jahren, mein Meningeom (Sorry, aber ich finde diese "Betitelung" nicht lächerlich, sondern rede seit Jahren so von meinem Tumor.) bin ich seit fast sechs Jahren los und bisher hat sich kein Hinweis auf ein Rezidiv ergeben. Ich musste mal eine vierwöchige SD-Hormon-Pause machen, es ging mir in dieser Zeit wesentlich schlechter und ich war sehr froh, als ich meine Tabletten wieder nehmen konnte.

Alles Gute!

LG Stern77

krimi

Liebe Lena,

ich lese jetzt erst wieder und möchte dir antworten.

Zurzeit befinde ich mich in gyn. Behandlung wegen weiteren Krebsverdachtes.
So habe ich die Diskussion der Hormone mit meiner Gyn. Sollte außer der Gebärmutter auch die Eierstöcke entfernt werden müssen, dann habe ich das Problem mit den Hormonen.
Bisher habe ich vermieden die von dir gen. Hormone zu nehmen. Wie es sich dann aber in der neuen Situation verhält, wie ich mich verhalten werde kann ich dir noch nicht sagen.
Ich bin hin- und hergerissen. Vor allem, weil ich ein Rezidiv habe.
Mein Meningeomrezidiv ist im Schädelknochen. Das Wachstum macht im Moment Pause. Wie es aber dann aussieht, sollte ich Hormone nehmen - dazu sind wir noch nicht weiter.
Ich denke aber, dass ich auf diese Hormone werde verzichten können.

Auf die Schilddrüsenhormone L-Thyroxin werde ich nicht verzichten können. Ich möchte gern noch etwas weiterleben.

Ich wünsche dir alles Gute und eine Entscheidung die dir gut tut und mit der du zurechtkommen kannst.

LG krimi

Lena333

Liebe Krimi

das tut mir furchtbar leid für Dich w/ des erneuten Krebsverdachtes! Du bist aber auch ganz schön "gebeutelt", es tut mir sehr, sehr leid für Dich!
Ich verstehe natürlich, dass Du in der neuen Situation abwägen musst und möglicherweise die gen. HOrmone nehmen musst. Ich wollte damit auch keine Angst verbreiten, nur Frauen dafür sensibilisieren, die es vielleicht nicht wissen und die Hormone nicht brauchen.
Bei Dir scheint es ja jetzt- leider - komplett anders zu sein. Ich denke, da muss man dann wirklich abwägen. Ich kann das schlecht beurteilen, da ich ja nichts von Deiner Krebserkrankung im Unterleib weiss. Aber natürlich musst Du dann wahrscheinlich eher die Hormone nehmen. Dann kann man nur hoffen und beten, dass das Meningeom trotzdem nicht wächst.

Glaub mir, ich weiß, wie schlimm das alles ist, obwohl ich bei der Krebserkrankung überhaupt nicht mitreden kann. Aber ich habe auch noch viele andere schwere Erkrankungen und das mit dem Meningeom hat mir quasi "den Rest" gegeben, ich quäle mich jetzt seit über 1 Jahr mit der Entscheidung : OP: JA oder NEIN, und diese Entscheidung ist für mich wie die Wahl zw. Pest und Cholera. Ich kann in beiden Fällen erblinden, GF Ausfälle, Sehstörungen etc etc.

Dennoch: Das mit Deiner neuen Krebserkrankung hab ich natürlich nicht und es tut mir sehr, sehr leid für Dich!

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, das ALLES durchzustehen. Ich wünsche Dir Menschen, die Dir beistehen und Dich stützen, denn eine solche Belastung ist eigentlich zuviel für EINEN Menschen allein.

Ich wünsche Dir, dass Du auch (wie ich) die "richtige" Entscheidung triffst, obwohl ich langsam - in MEINEM Fall - glaube, dass es DIE "Richtige" Entscheidung gar nicht gibt. Man weiss es leider erst immer im nachhinein.

NOchmals:Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und dass es vielleicht nicht ganz so schlimm wird, wie Du jetzt befürchtest.

Deine Beiträge empfand ich als sehr empathisch und hilfreich, ganz vielen lieben Dank dafür!

Du kannst mir jederzeit auch eine PN schreiben, würde mich freuen.

LG

Lena

krimi

Liebe Lena,

vielen Dank für deine Antwort.
Meine Familie unterstützt mich gut. Und ich habe auch eine gute Therapeutin.

Wie es endgültig bei mir mit Hormone nehmen oder nicht sein wird - ich warte ab bis alles geklärt ist. Meine Tendenz ist eher nicht nehmen.
Schlimmer als, dass mir ein Bart wachsen kann oder Hitzewellen zu haben, fand ich damals die totale Unterfunktion bis die erste Therapie stattfand.

Ich bin soweit es geht optimistisch.

Danke noch einmal für dein Mitgefühl und ich schreibe dir gern.
Gute Nacht!
krimi

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