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Hasika

Hallo,

Nach langer Zeit melde ich mich mal wieder! sorry war echt viel los.
Weihnachten und Neujahr im Krankenhaus verbracht (Leukozyten sehr sehr niedrig) jetzt aber wieder normal stabil.
Seitdem mein Mann aus dem Krankenhaus entlassen würde schläft er sehr viel! was er vorher nie gemacht hat! Gegenteil vorher hat er nur ein paar Stunden geschlafen. Da ich hier im Forum gelesen habe dass die Leute vorm sterben viel schlafen bin ich total nervös. Kann mir bitte jemand was dazu sagen, wäre echt dankbar.
Lg
Hasika

Lagy

Hallo Hasika,
dass Menschen anfangen viel zu schlafen,
bevor sie sterben stimmt...
Mach dich bitte nicht verrückt, denn das viele
schlafen deines Mannes kann sehr viele andere
Gründe haben!!!
Vielleicht ist er einfach kraftlos und erschöpft.
Ich habe eine Zeitlang auch wahnsinnig viel
geschlafen 10 Stunden am Tag....
Schlaf schadet nicht und gibt nur wieder neue
Kraft. "Wer schläft leidet nicht!"
Schlafen ist das Beste, was dein Mann machen kann.
Liebe Grüsse Emily und Lagy

(P.s sprech doch einfach
mal mit dem Behandelnden Arzt über deine Sorge.
Vielleicht kann dieser sagen warum dein Mann soviel
schläft).

Eine ruhige Nacht, wünschen wir euch!

Hasika

Hallo Lagy,

Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Unser Arzt sagt ist normal, habe das Gefühl als ob er mir sagen will! was willst du denn dein Mann hat ein Glioblastom .
Kraftlos ist er nicht habe ihn schon gefragt, aber irgendwie habe ich Angst , weiß du ich will es eigentlich wissen weil ich ganz viel Zeit mit ihm verbringen will.
Außerdem brauch er lange um Worte zu finden wenn er was sagt. Es macht mir Angst man weiß es das er sterben wird aber man hat es verdrängt.
Danke für deinen Mut
Lg
Hasika

Lagy

Deine Angst verstehe ich so gut!!!
Meine Familie hat die selbe Angst.
Man wird mit einem Gehirntumor sofort abgestempelt,
"Hirntumor, Todesurteil."
Bei mir hat es sich nach Wochen gegeben, dass
Wünsche ich euch auch!
Ich, auch Glioblastom hatte und habe auch jetzt
noch oft Probleme mit dem sprechen und Wörtern
finden Probleme....

Ich wünsche euch sehr, dass es nur gerade eine
Phase ist.....dass der Körper eine Pause braucht und
ganz bald wieder kraftvoller wird.

Euch noch viele schöne Tage, Wochen, Monate oder
vielleicht Jahre voller Sonnenschein und nun erstmals
eine ganz ruhige Nacht!

Felsquellwasser

liebe Hasika
viel schlafen ist nicht immer an Zeichen für ""das Sterben""
in der Zeit der Chemo habe ich oft 12-14 Stunden Schlaf benötigt,
war durcheinander,wenig belastbar ,konnte kein Buch lesen mich kaum konzentrieren.
War regelrecht mundfaul,sehr mit mir beschäftigt,habe mein Leben überdacht ,war sehr verinnerlicht.
Ich kenne die genaue Situation vor Ort nicht,aber das die Diagnose ein Todesurteil bedeutet ,will und kann ich so nicht stehen lassen.
Deine Angst ,deinen Mann zu verlieren verstehe ich so gut,
aber ,er ist da,er
sammelt Kräfte.
Die Ärzte wissen immer noch zu wenig von dieser Krankheit und wollen nichts Falsches sagen.
Wer schaut schon in das Leben des anderen.
Du bist sicherlich erschöpft,als Ehefrau ist es schwer ,daneben zu stehen,
nichts tun zu können um seinen Zustand zu verbessern.
Ich habe es als selbst Betroffne beim meinem Mann erlebt,ich war so beschäftigt mit all den Dingen ,dass ich keine Zeit hattte,mich ihm zu widmen,die Therapien und die Komplementär Anwendungen waren so anstrengend,das es einem Arbeitstag glich.
Vielleicht tröstet dich das ein wenig,auch du musst mal innehalten dürfen,
schlafen,entspannen und etwas für dich tun.
herzlich
Felsquellwasser

Dr. Orchidee

Liebe Haskia,
nimm Rücksprache mit Eurem Hausarzt - die klinische Situation kann keiner übers Netz abschätzen.
Es gibt viele Gründe für Schläfrigkeit: Medikamentennebenwirkungen, erhöhte Leberwerte ( nach Chemo leider nicht selten )... Elektrolytverschiebungen, der Hirntumor selbst
am besten kann das Euer Arzt vor Ort beurteilen.
Viele Grüße, Orchidee

Hasika

Hallo ihr lieben,

Vielen Dank für euer Antworten die mir sehr viel Mut machen.
Wie felsquellwasser schon sagt kein Arzt will sich fest legen, sie sagen immer dass ihr Mann ein Tumor hat sein sie zufrieden dass er lebt.
Ich kann sowas nicht akzeptieren, ich möchte antworten und bekomme sie nicht, dass ist sch......
Lg
Hasika

Welle2013

Liebe Haika,
ich hatte bei meinem Mann sehr oft das Gefühl, daß die Ärzte es schlichtweg nicht wissen. Oder - in Angst etwas falsches zu sagen- lieber nichts vermuten.

Die Palliativ-Ärztin hat sich z.B. einen Tag bevor mein Sonnenschein ging in den Urlaub verabschiedet. Sie hat mir konkrete Anweisungen gegeben hinsichtlich ihrer Vertretung. Als sie weg war fiel mir auf, daß sie gar nicht gesagt hat, wie lange sie in Urlaub sein wird (2 oder 3 Wochen). Dann dachte ich, ich würde es ja auch merken. Jetzt denke ich: Warum sollte sie es mir sagen. Vermutlich wußte sie, daß wir uns sicherlich nicht noch einmal sehen, ... oder sie dachte, es sei nicht wichtig.

Also auch im Nachhinein weiß ich nicht, was sie wußte... Der Arzt in der Klinik hatte gesagt, gehen Sie von Wochen aus, nicht mehr von Monaten. Es waren noch fünf Tage... Es hätte aber ja auch nochmal gut werden können, nachdem er ausgeschlafen hat. Aber gehe nicht davon aus, und genieße jetzt jeden Augenblick! Kann ja nichts schaden! Also:

Genießt beide Eure gemeinsame Zeit, hört gemeinsam Musik und erfreut Euch an Erinnerung, die Du ihm erzählen kannst. Bleibt beieinander. Schlafen ist auch eine Schutzfunktion, eine Erholungsphase für den nächsten Tag, die nächsten Stunden.... Hier und jetzt.

Was morgen ist, kann Euch beiden keiner sagen, und mit weiteren Vermutungen ist Euch beiden nicht geholfen. Lagy, die Dir oben schrieb, ging es vor kurzem sehr schlecht. Und nun war sie mit ihrer Freundin spazieren und Eis essen. Glaubt daran und vor allem, nutzt Eure Zeit!

Ganz viel Kraft Dir und Euch beiden eine ruhige Zeit....

LG, die Welle

(Alice: "how long ist forever?;
white rabbit: "sometimes, just one second")

Dr. Orchidee

Liebe Haskia,
frag noch einmal konkret nach... vielleicht ist deine Besorgnis und deine Unsicherheit über die aktuelle Situation nicht klar genug angekommen
.
Auch wenn es der Hirntumor selbst ist, welcher diese enorme Schläfrigkeit auslöst und therapeutisch nicht mehr viel gemacht werden kann sollte es mit dir als pflegender Ehefrau besprochen werden... damit Du weist worauf du dich einstellen musst.
Habt ihr ein Palliativ-Team vor Ort?
Viele Grüße, Orchidee

Felsquellwasser

liebe Hasika
ich möchte noch einmal konkret nach fragen
wie es um deinem Mann bestellt ist.
Das was ich dir schrieb, ist vielleicht gar nicht vereinbar mit dem was dir
Sorge macht.
Hast du keinen Arzt ,der offen und fürsorlich mit dir spircht.
Es ist etwas anderes ob die Medikamente müde machen
oder ob es sich um eine andere Art der Erschöfpung handelt
Schreibe doch bitte
was dich umtreibt
herzlich Feslquellwasser

kopfhoch

Liebe Hasika,
ich misch mich jetzt einfach mal ein , obwohl dies Dr.Orchidee mit Sicherheit noch viel besser weiß. Ich habe an mir selber erlebt, dass mit sinkenden Leukozyten auch mein HBabrutschte. Und bei niedrigem Hb ist man auch ständig müde und könnte nur schlafen.Vielleicht ist der bei deinem Mann noch nicht wieder so richtig auf dem Damm(das wäre dann das Geringste Problem).
Wie alle hier schon sagen, sprich mit eurem Arzt,dass du Klarheit hast.Selbst wenn die Ärzte wissen, ja es geht zuende, sollte man es dir offen sagen(oder du drauf bestehen), damit ihr die Möglichkeit habt euch würdevoll und in Ruhe voneinander zu verabschieden, das kann dir ein großer Trost sein , mehr als diese Angst, wo du nicht konkretes machen kannst.Auch dein Mann muß sich nicht so quälen, er kann wenn die zeit ran ist loslassen.Alles Liebe C.

Hasika

Hallo,

Vielen Dank für eure Antwort.
Zustand meines Mannes ,2 op könnte leider nicht alles entfernt werden, während der op Schlaganfall erlitten
Trotz allem hat er immer gekämpft , er kann gehen so gut es geht.
Die blutwerte sind wieder richtig gut aber trotzdem das mit dem vielen schlafen und Schwierigkeiten zu haben Wörter zu finden ist neu und irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl . Keiner sagt richtig was los ist.
Ich weiß nicht weiter
Hasika

Dr. Orchidee

Liebe Haskia,

da sind leider gleich zwei schwerwiegende Hirnprozesse (Glioblastom + Schlaganfall), die dauerhafte Schäden am Hirn anrichten.
Ein Fortschreiten des Hirntumors sowie eine Verschlechterung der Hirndurchblutung können Ursache der Zunahme der Sprachschwierigkeiten sowie der gestörten Wachheit (Vigilanzzstörung) sein.

Ich kenne weder die Befunde noch deinen Mann, aber aus ähnlichen Krankheitszuständen kann ich Dir nur sagen, das der weitere Verlauf manchmal nur sehr schwierig abzuschätzen ist - von langsam stabilisierend bis zu hochdramatischen Geschehen ist alles drin - da kann niemand wirklich mit gutem Gewissen eine definitive Prognose abgeben.

Dein Mann ist noch gehfähig und Du kannst Dich mit ihm (vielleicht auch nur eingeschränkt) unterhalten - versuche jeden Tag mit ihm bewusst zu erleben. Lasst Dir wegen der bestehenden Unsicherheit nicht jede Lebensfreude von Zukunftsängsten rauben - das will dein Mann bestimmt auch nicht.
Grüße, Orchidee

Welle2013

Liebe Hasika,
Du weisst "nicht weiter"... Aber Dein Herz sagt Dir, wo es weiter lang geht, denn "zurück geht" leider nicht. Bleibt beieinander, auch einfach mal "stehen"....
LG, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"

Hasika

Hallo,

Erstmal vielen Dank für eure Nachricht.

Zu Dr. Orchidee - Sie haben recht, ich kann ja leider nichts tun aber danke das Sie mir medizinisch ein kleinen Einblick gewähren.

Zu Welle- das ist manchmal schwer, ich will so viel machen und mir sind die Hände gebunden. Aber natürlich hast du recht, danke für deine Offenheit.
Lg
Hasika

chabu

Hallo Zusammen,
ich lese schon lange in diesem Forum.
Zu dem Thema: viel schlafen möchte ich was sagen.
Zuerst: Mein Bruder ist 62 Jahre alt und selbst Arzt.
Am 01.09.2013 wurde ein Glioblastom diagnostiziert (4x9x13).
Danach OP, Chemo und Bestrahlung.
Er ist seit Anfang an linksseitig gelähmt.
In Heidelberg hat er an der Cleopatra Studie teilgenommen.

Seit dem 6.12.13 ist er in einem Hospiz.
Ich wollte ihn zu mir nach Hause holen, aber er wollte eintauchen in ein Meer der Stille! Das hätte er bei mir nicht habe können.
Unsere Mutter ist bei mir im gleichen Haus.
86 Jahre alt und schwerst dement.
Mit im Haus wohnen unsere 3 Kinder, eine Schwiegertochter und meine Enkelin. Und mein Mann und ich selbst natürlich auch noch.
Im EG ist eine Zahnarztpraxis. Ein kommen und gehen den ganzen Tag!
Meer der Stille....nein, das hätte er nicht bei mir finden können.
Dazu noch 3 Katzen und ein Hund!

Seit ca 10 Tagen schläft er sehr viel, hat die Augen, auch wenn er wach ist, geschlossen und sein Gedächtnis lässt ihn immer wieder im Stich.
Seine Freunde sind fast alles Ärzte, aber eine Prognose....nicht von einem.

Am kommenden Freitag hat er mit seinem behandelnden Arzt abgemacht, möchte er noch einmal ein CT gemacht bekommen. Er will ganz einfach wissen, ob der Tumor wieder wächst oder ob noch Stillstand ist. Das bringt doch nichts!!
Wenn er gesagt bekommt, dass "das Ding" wieder wächst, gibt er vollends auf. Er als Arzt weiß schließlich ganz genau was zu machen ist, um das Sterben zu beschleunigen.
Er hat schon lange aufgegeben. Er wartet nur noch ab.

Er war so ein lebendiger Mensch. Er reiste viel, er liebte die Musik,das wandern, Freunde treffen, Kunst (die volle Bandbreite).
Er ist geschieden und hinterlässt keine Kinder.
Er hinterlässt mich, seine kleine Schwester (58 Jahre).
Ich bin so traurig, so leer, so ausgebrannt.

Wenn ich ihn besuche, ist er oft sehr abweisend. So war er nie.
Manchmal ist er richtig böse und gemein.
Die Pfleger im Hospiz meinten dazu, dass er mir seine Wut, seinen Zorn und Enttäuschung "anvertraut", weil er weiß wie sehr ich ihn liebe.
Oft sitze ich an seinem Bett und weiß überhaupt nicht was ich sagen soll.
Manchmal bin ich bei ihm und will nur noch weg und sobald ich weg bin, zieht es mich zu ihm hin.

Ich grüße euch auf's herzlichste und wünsche euch allen Kraft, Mut, Geduld und inneren Frieden.

Christine

Andrea 1

Hallo liebe Christine,
ich schreibe dir eine PN.
Alles Liebe für dich und viel Kraft wünscht dir Andrea

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