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Klammeraffe

Mein Mann hatte 2017 die 4. OP zur Entfernung des Tumors und 2018 Chemo und Strahlentherapie. Er hat 30 Bestrahlungen erhalten, die er sogar recht gut vertragen hat.
Nun hatte er diese Woche wieder ein Kontroll-MRT, wobei der Radiologe fest-gestellt hat, dass er wohl einen Schlaganfall gehabt haben muss. Uns ist nichts aufgefallen, er hatte auch keine Kopfschmerzen oder sonstige Ausfälle. Meine Frage ist nun die, ob das Nachwirkungen von der Strahlentherapie sein können und wie kann man das therapieren bzw. weitere Schlaganfälle verhindern. Gibt es da Möglichkeiten?
Vielen Dank für Eure Antworten.

Prof. Mursch

Ein Schlaganfall, also eine Durchblutungsstörung im Gehirn mit Absterben von Gewebe, kann vielerlei Ursachen haben. Natürlich kann es sein dass kleinere Gefäße im Rahmen einer Behandlung verschlossen werden. Andererseits sollte zumindest ein Neurologe einmal Stellung dazu nehmen, ob nicht andere Ursachen wie Herzrhythmusstörungen oder Veränderungen der Halsschlagadern ausgeschlossen werden sollten. Das kann man ohne Ansicht der MRT-Bilder nicht so im Internet sagen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

paolo

Können Sie anhand von praktischen Erfahrungswerten eine Aussage treffen, wie häufig strahlenbedingte Gefäßverengungen und daraus resultierend
z.B. transitorische ischämische Attacken oder Schlaganfälle bei Hirntumorpatienten vorkommen?

Ich erinnere mich, mal in einem Artikel über Gefäßchirurgie Angaben, je nach zitierter Quelle, von 0,5% - 20% der Fälle nach Kopfbestrahlungen, mit steigendem Risiko je länger die Bestrahlung zurückliegt, gelesen zu haben. Das scheint mir aber eine sehr große Spannweite zu sein. Ich nehme an, dass es bei den üblichen Strahlendosen überwiegend vom Verlauf des Strahlenfeldes und den sich darin befindlichen versorgenden Gefäßen abhängt.
Wie häufig begegnen Ihnen solche Fälle in der Praxis, falls überhaupt?

kurz;
Wie würden Sie die Häufigkeit radiogener Gefäßstenosen und deren Folgen bei Hirntumorpatienten einschätzen?

Vielen Dank im Voraus.

Lissie 38

Eine Stenose ist nicht immer gleich gefährlich - Bei mir lag der tumor an der ACI und diese ist Stenosiert, aber auch schon durch den Tumor selbst.
Es wurde dann bestrahlt.

Ist aber nicht weiter schlimm, weil man mit einer ACI sehr gut leben kann - Ausfälle oder Probleme hiermit habe ich hiermit keine.

Also Stenose ist nicht gleich Stenose, oft bilden sich gute Umgehungskreisläufe wo das ganze Problemlos abläuft

Also eine Stenose der ACI einseitig ist nicht immer mit Beschwerden oder TIA verbunden, Schlaganfälle sowieso nicht durch eine Tumorbedingte oder strahlenindizierte Stenose

Klammeraffe

Also, wir waren heute beim Neurochirurgen zur Kontrolluntersuchung.
Er hat sich die Sache auf den Bildern angeschaut; es handelt sich wohl
um eine kleine Läsion. Diese kann durchaus durch die Bestrahlung her-
vorgerufen worden sein. Die Bestrahlungen zerstören leider nicht nur bösartiges Gewebe. Der Arzt rät zu blutverdünnenden Mitteln in geringer
Dosierung, wie z. B. ASS 100.
Wir werden allerdings unseren Neurologen diesbezüglich ansprechen, ob er
weitere Untersuchungen vornehmen wird.
Allerdings bleibt nun die Unruhe, ob weitere "Schlaganfälle" folgen können/werden.

Lissie 38

Das wird nicht der Grund sein für einen Schlaganfall.

Bei mir geht die ACI komplett und das ist ein großes Blutgefäß zu und ich habe keinerlei Schlaganfallgefahr. Blutverdünner muss ich auch keine nehmen.
Dies ist bei mir durch den Tumor bedingt der sich um die ACI wickelt.

Ein Schlaganfall kann sehr viele Gründe haben und sicherlich nicht von der Bestrahlung alleine her rühren.

Weitere untersuchungen bringen ja auch nichts, wenn es ein langsamer Prozess ist dann passiert auch nichts.

Einen Schlaganafall kann jeder Mensch bekommen.

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