Aerith_2003

Hallo zusammen,

meine Mutter (70 Jahre alt) bekam am 8.5.2023 ein Meningenom WHO-Grad I vollständig entfernt. Alle Ärzte haben im Vorfeld erzählt, das Leben ginge danach weiter wie gehabt und die OP sei „ein Klacks“, jedoch ist nichts mehr so wie es mal war.

Die OP an sich lief laut Ärzten sehr gut. Genau 1 Woche nach der OP saß ich neben ihr, plötzlich wurden die Finger ihrer linken Hand taub, ihre linke Gesichtshälfte hing runter und sie lallte. Das Ganze ging 30 Sekunden. Für mich als Zeuge ganz klar ein Schlaganfall (ich habe schon einige live miterlebt). Der Notarzt kam sofort und konnte nichts feststellen, Blutdruck vollkommen normal. In der Notaufnahme bekam sie ein CT und es hieß, man könne jetzt nicht mehr feststellen, was es gewesen sei. Vorsorglich bekam sie dann Levetiracetam, da es ein epileptischer Krampfanfall gewesen sein könnte. Seitdem hatte sie nichts mehr.

Wir warteten sechs Wochen auf einen Termin beim Neurologen, in dieser Zeit veränderte sie sich von ihrer gesamten Persönlichkeit her durch die Tabletten vollkommen. Sie drohte täglich mehrfach mit Selbstmord, hatte schwerste depressive Schübe und war aggressiv. Es war die Hölle.

Der Neurologe nahm sich dann schließlich nicht sehr viel Zeit, sprach ein Jahr Fahrverbot aus und meinte, sie soll vier Wochen lang auf Lamotrigin umsteigen. Momentan befindet sie sich in der vierten Woche der Umstellung und auch diese Tabletten verträgt sie nicht gut. Seit sie umstellt, sind die Selbstmordgedanken wie weggeblasen, allerdings fällt sie täglich mehrfach hin, da sie starke Gleichgewichtsstörungen hat.

Mittlerweile waren wir bei einem zweiten Neurologen, da der Hausarzt die Diagnose mit dem epileptischen Krampfanfall sehr stark anzweifelt. Auch der zweite Neurologe zweifelt die Diagnose stark an und tippt darauf, dass sie eher einen Schlaganfall oder eine Durchblutungsstörung hatte. Er sagt, dass die Tabletteneinnahme freiwillig geschieht und sie selbst entscheiden kann, ob sie weiter welche einnimmt. Der erste Neurologe, bei dem wir waren, besteht jedoch darauf, dass sie sicherheitshalber die Tabletten dauerhaft einnimmt und auf Verdacht 1 Jahr nicht fährt. Bei den EEGs sowie der Verheilung am Kopf ist laut Ärzten alles bestens.

Ich frage mich, was wir jetzt tun sollen? Wir wohnen auf dem Dorf, haben sehe schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad fahren darf sie nicht aufgrund ihrer Wirbelsäule. Sie fährt seit 55 Jahren Auto. Ich fahre meine Mutter nun täglich in der Gegend herum, zu Ärzten etc. Dazu kommt dass sie täglich Hilfe bei den einfachsten Tätigkeiten braucht und ich den gesamten Haushalt & Garten übernehme, da sie durch die Tabletten zeitweise komplett neben sich steht. Sie hat niemanden außer mir. Ich kann selbst nicht mehr, bin kurz davor meine Arbeit aufzugeben damit ich mich nur noch um sie kümmern kann, habe ein Burnout im Endstadium und warte seit 5 Wochen auf einen Rehaplatz.

Gibt es noch eine Möglichkeit festzustellen, ob sie am 16.5. einen epileptischen Krampfanfall, einen Schlaganfall oder eine Durchblutungsstörung hatte? Soll sie jetzt ernsthaft auf bloßen Verdacht die Tabletten weiter nehmen und ein Jahr kein Auto fahren? Hat jemand Erfahrung mit Lamotrigin, dauert die Umstellung einfach seine Zeit usw? Ich bin für jeden Rat dankbar, wir sind wirklich vollkommen am Ende.

Es gibt bereits 13 Reaktionen auf diese Frage

Diese sind nur für eingeloggte Nutzer sichtbar. Bitte loggen Sie sich ein oder melden Sie sich mit einem neuen Account an.