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gregora

Hallo,

ich habe ein Teil im 3ten Ventrikel, seit der Op habe ich Übergewicht entwickelt und mein Blutzucker zeigt wohl richtung Gefahr für Diabetes. Im Forum hier bekam ich den Tipp, meine Hormone überprüfen zu lassen (scheinbar ist es bei Tumoren im 3ten Ventrikel Standard, die Hormone zu prüfen, aber ob das bei mir passiert ist und wie im Fall das Ergebnis war weiss ich leider nicht).

Ich habe seit der Op sehr starke Defizite mit meinem Gedächtnis. Scheinbar kann das auch an den Hormonen liegen. Drum wollte ich fragen, ob vielleicht jemand hier Erfahrung damit hat und sich das Gedächtnis wieder (deutlich) gebessert hat? Durch meine Ausbildung als Physiker ist das Gedächtnis für meine Arbeit eigentlich sehr wichtig, die Gedächtnisschwäche schränkt mich im Beruf sehr stark ein.

Liebe Grüße aus Tirol

aachenjuli

Servus gregora,

Deine Erfahrungen kommen mir sehr bekannt vor. Die Gewichtszunahme lag aber primär am Kortison welches ich nach der OP genommen habe.

Mein Gedächtnis war nach der OP sehr stark gestört. Ich hatte quasi kein Kurzzeitgedächtnis mehr. Innerhalb weniger Sekunden war alles neue verschwunden. Interessanterweise funktionierte mein Langzeitgedächtnis noch normal. (laut meinen behandelnden Ärzten eher untypisch).
Ich habe mich dann in neuropsychologische Reha begeben. Das hat mir sehr geholfen. Statt völlig dement bin ich nur noch leicht vergesslich.

Harry L

Hallo gregora,
es tut mir Leid zu hören, dass Sie solche Probleme nach der OP haben. Die Gedächtnisstörungen könnten natürlich strukturelle Ursachen nach der OP haben, aber auch an einer hormonellen Störung liegen. Eine Hormonuntersuchung kann helfen die Ursache aufzuklären und ggf. könnte Ihnen dann mit einer Hormonersatztherapie geholfen werden. Bei einer strukturellen Beeinträchtigung braucht das Gerhirn einfach Zeit, um sich neu zu organisieren. Auch im Erwachsenenalter scheinen Gehirne überraschend anpassungsfähig zu sein.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Kraft und alles Gute auf dem weiteren Weg.

gregora

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Ich habe schon versucht, einen Termin bei der Endokrinologie zu erhalten, was aber ohne Überweisung nicht möglich war. Jetzt hab ich die Überweisung aber im Moment keine Energie mich drum zu kümmern.

Der bei meiner Op assistierende NC hat mir gesagt, dass ein Teil des Tumors zurückgelassen wurde, weil sonst mein Gedächtnis garnicht mehr funktionieren würde -- also war das Teil da wohl an einer unguten Stelle obwohl ich in den Monaten vor der Op, wo ich schon sehr starke Symptome wie morgendliche Übelkeit und Migräne hatte, nichts diesbezügliches wahrnahm. Neuropsychologische Reha hatte ich in der Anschlussheilbehandlung nach der Op. Dann hatte ich noch einige mehr Stunden Ergotherapie, was mir immer sehr viel Spass gemacht hat, vorallem weil ich da immer mit sehr netten und geduldigen Therapeutinnen arbeiten durfte.

Achja, wegen dem Tumor hatte ich auch einen Wasserkopf -- es tun sich wohl viele Erwachsene nachdem sie einen Wasserkopf hatten schwer mit der Erwerbstätigkeit, hab ich irgendwo gelesen.

Schon öfter hatte ich das Gefühl, dass die Nachsorge bei mir irgendwie nicht so greift, aber vielleicht erwarte ich auch zuviel. Es ist ein bisschen so wie "Wir waren in deinem Gehirn, du bist chirgurgisch ausversorgt (steht so im Arztbrief), jetzt lauf und schau wie weit du kommst" ¯\_(ツ)_/¯
Das liegt natürlich nicht an den einzelnen Personen die im großen und ganzen (bis auf einen Oberarzt in der AHB) sich sehr viel Mühe geben und ausgesprochen nett waren, sondern das Problem ist der ganze Apparat der da nicht mehr zur Verfügung stellt -- behaupte ich mal.

Wieauchimmer, wird schon schief gehen,
liebe Grüße aus Tirol

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