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Franzi111

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Hallo zusammen.
Hoffe auf Erfahrungswerte.
Zur Situation.. mein Papa ist mit Glioblastom im Hospiz. Er hat starke Schmerzen, weder fentanylpflaster noch zusätzliches Morphium, nivalginsulfon, dexamethason und Dikofenac können die Schmerzen lindern. Auch mit diazepan kann er nur Max 1 Stunde schlafen. Was hilft? Methadon? Canabis? Der Arzt im Hospiz meinte Methadon und Cannabis hätte er noch nie bei einem Gast im Hospiz verordnet.
Es muss doch möglich sein, ihm die Schmerzen zu nehmen.

Mirlie

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Hallo Franzi111,
mit Schmerzmitteln habe ich keine Erfahrung. Aber der Arzt dieser Einrichtung wird doch weiter wissen, welche Medikamente verfügbar und wirkungsvoll sein könnten. Was ich als Laie aber sagen kann, dass Diazepam weniger ein Schlafmittel, mehr gegen Panikattacken gut wirkt. Ich habe Diazepam in Tropfenform selbst genommen und es wirkte recht zuverlässig. In Tropfenform deswegen, weil ich es besser dosieren und es schneller über die Mundschleimhaut bzw. Zunge aufgenommen werden konnte. In der Klinik bekam ich als Schlafmedikament Noctamid, welches zwar auch ein Benzodiazepin, aber auch noch ein Hypnotikum ist. Methadon oder Cannabis könnte zu schwach sein. Epidyolex, Dronabinol und Sativex sind mittlerweile keine Betäubungsmittel mehr und könnten ohne Hürden vom Hausarzt verordnet werden. Ob sie allerdings so stark wirken wie Opioide bzw. Morphine weiß ich nicht.

Franzi111

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Danke Mirlie, ich wollte dem Arzt im Hospiz nichts unterstellen.., habe aber in der Zwischenzeit festgestellt, dass es sinnvoll ist, auf Erfahrungswerte zurückzugreifen. Öfters mussten wir die Ärzte auf Studien etc. Hinweisen. Auch beim Hirntumor- Tag in Würzburg habe ich hilfreiche Ansätze mitgenommen und die dem betreuenden Arzt mitgeteilt.
Da er leider seit 2 Tagen starke Schmerzen hat suche ich nach etwas, was vielleicht noch hilfreich sein kann zu testen und den Arzt vor Ort dann zu fragen ob es vielleicht noch probiert werden kann.

Trulla1

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Hallo Franzi
Morphium, Oxicontin, Fentanyl usw sind zentralwirkende Schmerzmittel, das heisst, dass sie im Gehirn den Schmerz sozusagen ausschalten.
Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac wirken auf lokale Schmerzen und wirken entzündungshemmend.

Die Symptome, die du beschreibst könnten auf ein Delirium hinweisen und jetzt nicht nur an das Alkoholdelir denken. Auf Wiki gibt es eine gute Übersicht, was ein Delirium auslösen kann. Es gibt Patienten, die paradox auf ein Medikament reagieren, das heisst, dass die erwartete Wirkung nicht eintritt oder das Gegenteil passiert.
Zum Beispiel Unruhe nach Einahme von Benzodiazepinen.

Den Arzt würde ich mal fragen, was er so beruflich macht.

Dani1988

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Die Umrechnung von Fentanyl, Morphium ecz. auf Methadon ist recht simpel.
Seltsam, dass der Arzt keine Kenntnis darüber hat.

Dani1988

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Vielen Krebspatienten hat die Umstellung auf Methadon gut geholfen, um die Schmerzen zu lösen.

Pomlad01

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Hallo zusammen, ich muss mich mal kurz melden. Es macht mich so wütend, wenn Ärzte keine Medikamente empfehlen. Aber wir sagen ihnen, was helfen könnte. Mein Blutdruck steigt dadurch auf 200. Ich wünsche deinem Vater keine Schmerzen und dir viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Franzi111

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Kurzes Update, der Arzt vom Hospiz hat ihm jetzt Dexametason ( Cortison) verabreicht. Nach 2 Tagen endlich einigermaßen Schmerzfrei.. nur hat er inzwischen Wahnvorstellungen. Es ist echt zum verzweifeln. Als Angehörige fühle ich mich hilflos und es ist schwer mit anzusehen was mein Vater ertragen muss… Hoffe sehr, es gibt auch bald wieder bessere Tage.. es ist immer noch schwer zu akzeptieren, dass es so langsam auf das Ende zugeht. Ich hoffe nun, dass er nicht nochmals von solch brutalen Schmerzen geplagt wird und wenn es soweit ist friedlich einschlafen kann.
Euch allen ob Betroffen oder Angehörige, wünsche ich alles Gute und viel Kraft!

fasulia

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dann kommen die Schmerzen vom Hirndruck/Ödem ... es gibt auch noch Mannitol ( Infusionslösung) um den Hirndruck zu senken, aber in der palliativen Situation muss man gut abwägen ....auch gegen die Wahnvorstellungen gibt es Medikamente ... es ist eine schwierige Phase und ein schwerer Verlauf- vom Hirntumortag kennst du sicher den Palliativmediziner Dr. H. aus Iserlohn, vllt kann man ihn mit ins Boot nehmen, siehe auch PN
Wichtig ist auch, dass ihr als Angehörige aus diesem "Etwas-Machen" oder "Nochetwasfinden" herauskommt und die Mediziner/ Pflegepersonal euch gut erklären, warum sie was tun und Vertrauen entstehen kann ... damit ihr ihn "gehen lassen" könnt-wenn sie es nicht von sich aus tun, fragt nach

Dani1988

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Es gibt, wenn auch selten, Menschen die kein Dexamethason vertragen.
Mir ging es genauso.
Halluzinationen, Wahnvorstellungen ect.

Dr. Hilscher war der einzige, der es erkannt hat, die Ärzte in der Uniklinik haben mich mit einem Antiepileptikum nach Hause geschickt.

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