Hallo Birgit
ichg denke, als erstes solltet ihr mit eurem Hausarzt sprechen, er weiß ob in eurer Nähe ein Psychologe ist, der sich auskennt. Das mit dem Hospiz ist eine gute Idee, die Hospize und Palliativstationen betreuen nicht nur den Patienten sondern geben auch Angehörigen Beistand. Ich weiß nicht, wie es Deinem Vater jetzt genau geht , ob mehr körperliche Probleme oder Verhaltensstörungen im Vordergrund stehen, deshalb kann ich euch nichts genaues empfehlen. Wenn ihr ein konkretes Problem habt, meldet euch hier- es gibt hier viele "erfahrene Pflegepersonen", die vielleicht eine Idee haben. Ansonsten wirst Du staunen, welche Kräfte man entwickelt und was ein Mensch alles verkraften kann. Wichtig ist, daß ihr euch Hilfe sucht und euch nicht zu sehr verausgabt. Und: keine Angst vor Schmerzmitteln und / oder Beruhigungsmitteln- Das Kriterium ist, ob sie Deinem Vater gut tun und das wird er Dir zeigen, wenn Du ihn nur genau beobachtest- in jeder Phase der Erkrankung. Er wird Dir auch zeigen wieviel er über die Erkrankung wissen will. Und wenn er über den Tod sprechen will, weiche nicht aus. Meist liegt dem Kranken noch etwas "auf der Seele" was er geregelt haben möchte- und es hilft ihm darüber zu reden. Wenn er nicht spricht- will er es nicht. Ich habe schon viele Tumorpatienten (kein Hirntumor) betreut und auf Morphin eingestellt und den allermeisten hat es durchaus gut getan- nach einigen Tagen der psychischen Dämpfung zeigte sich , daß die meisten Patienten sogar aktiver wurden, weli sie nämlich kein Schmerzen mehr hatten. Und die Persönlichkeit veränderte sich nicht wesentlich - falls das der Fall war, hatte es mehr mit der Erkrankung und der Lebensbedrohung zu tun als mit den Medikamenten.
Also nicht zuviel Angst, die hilft nämlich nicht. Sucht euch fachliche Hilfe und wenn nötig schaut hier mal rein, es gibt mehr gleich Betroffene als man denkt.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft
Viele Grüße Birgit