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Birgit[a]

Mein Vater kommt morgen aus dem Krankenhaus nach Hause, einen Hospizplatz sollten wir uns jetzt sichern, so die Ärztin. Es wird fortan immer schlechter werden, wir haben große Angst, das zu erleben. Unser Vater, 62 J., den wir so lieben, so sterben sehen zu müssen. Wie bekommen wir seelischen und psyschischen Beistand.? Meine Mutter ist schon pyschisch seit Jahren belastet, dieses Endstadium kann sie nicht ohne Hilfe schaffen. Wir wollen, das er in Würde und bester Betreuung gehen kann, Unser Trost ist, er wird wohl im Koma einschlafen. So sagt man uns. Die Zeit, die jetzt kommt ist so schrecklich, das ich mich am liebsten verkriechen möchte. Ich habe Angst. Wer kann mir helfen bzw. uns? Danke Birgit

Birgit[a]

Hallo Birgit
ichg denke, als erstes solltet ihr mit eurem Hausarzt sprechen, er weiß ob in eurer Nähe ein Psychologe ist, der sich auskennt. Das mit dem Hospiz ist eine gute Idee, die Hospize und Palliativstationen betreuen nicht nur den Patienten sondern geben auch Angehörigen Beistand. Ich weiß nicht, wie es Deinem Vater jetzt genau geht , ob mehr körperliche Probleme oder Verhaltensstörungen im Vordergrund stehen, deshalb kann ich euch nichts genaues empfehlen. Wenn ihr ein konkretes Problem habt, meldet euch hier- es gibt hier viele "erfahrene Pflegepersonen", die vielleicht eine Idee haben. Ansonsten wirst Du staunen, welche Kräfte man entwickelt und was ein Mensch alles verkraften kann. Wichtig ist, daß ihr euch Hilfe sucht und euch nicht zu sehr verausgabt. Und: keine Angst vor Schmerzmitteln und / oder Beruhigungsmitteln- Das Kriterium ist, ob sie Deinem Vater gut tun und das wird er Dir zeigen, wenn Du ihn nur genau beobachtest- in jeder Phase der Erkrankung. Er wird Dir auch zeigen wieviel er über die Erkrankung wissen will. Und wenn er über den Tod sprechen will, weiche nicht aus. Meist liegt dem Kranken noch etwas "auf der Seele" was er geregelt haben möchte- und es hilft ihm darüber zu reden. Wenn er nicht spricht- will er es nicht. Ich habe schon viele Tumorpatienten (kein Hirntumor) betreut und auf Morphin eingestellt und den allermeisten hat es durchaus gut getan- nach einigen Tagen der psychischen Dämpfung zeigte sich , daß die meisten Patienten sogar aktiver wurden, weli sie nämlich kein Schmerzen mehr hatten. Und die Persönlichkeit veränderte sich nicht wesentlich - falls das der Fall war, hatte es mehr mit der Erkrankung und der Lebensbedrohung zu tun als mit den Medikamenten.
Also nicht zuviel Angst, die hilft nämlich nicht. Sucht euch fachliche Hilfe und wenn nötig schaut hier mal rein, es gibt mehr gleich Betroffene als man denkt.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter viel Kraft

Viele Grüße Birgit

Maggie[a]

Liebe Birgit
Zuerst wünsche ich dir alle Kraft dieser Welt um deinen Vater zu helfen. Hilfe in dieser Situation ist vor allem Liebe, Zuwendung. Ihm spüren lassen, dass ihr stark seid für ihn. Mein Bruder (40) ist am 1.5.2002 für immer sanft eingeschlafen (Glio IV). Wir haben im Hospiz (Palliativ-Medizin) so tolle Menschen um uns gehabt, dass wir das gemeinsam durchgestanden haben. In diesem Haus fanden auch wir (seine Familie) immer Trost und Unterstützung. Der Weg ist hart und schwer und ich habe die Situation noch nicht akzeptieren können. Mein Bruder aber stand im Vordergrund. Ich habe durch diese nahe Begleitung sehr viel erfahren und bin nicht mehr derselbe Mensch wie vorher. Ich bin um sehr vieles reicher geworden. Ich denke es wird auch dir so gehen. Bleib bei ihm, halt ihm die Hand und begleite ihn.
Alles Liebe
Maggie

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