Hallo liebes Forum,
letzte Woche bekamen wir die Schockdiagnose dass bei meiner Tante im CT eine Ansammlung im Gehirn festgestellt wurde.
Sie wurde bereits für ein MRT in eine andere Klinik gebracht wo man weitere Untersuchungen durchgeführt hat.
Nun steht die Frage nach einer Biopsie im Raum um eben Abzuklären um welche Art von Tumor es sich handelt.
Meine Tante ist seit längerem schon an Schizophrenie erkrankt, hat allerdings seit ca. einem halben Jahr ihre Medikamente abgesetzt.
Was sich leider auch in ihrer Einstellung widerspiegelt:"Alle sind böse und wollen mir böses."
Sie hat eine gesetzliche Betreuerin, die sich um vieles kümmert unter anderem hat sie auch einen Pflegedienst zuhause gehabt, dem sie aber seit ein paar Wochen wohl die Tür nicht mehr geöffnet hat.
Sie lebte bis jetzt zusammen mit meiner Mutter (ihre Schwester 1 Jahr älter),
hat sich so gut es ging selbst versorgt.
Auf der Straße ist sie nun schon mehrfach gestürzt, sie sollte eigentlich mit Rollator laufen, aber verweigert dies.
Seit sie am 3.1.mit dem RTW ins Krankenhaus gekommen ist hat sich ihr Zustand eher verschlechtert, sie liegt dort den ganzen Tag im Bett, wird wohl ab und an mal nach oben gezogen und mehrfach als wir jetzt kamen lag sie dann total Heruntergesackt im Bett.
Nun waren wir (die Betreuerin, mein Mann und ich) heute morgen dort um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Die Ärztin hat sich die Zeit genommen uns halt zu "erklären" dass dort was gefunden wurde im Gehirn was dort nicht hingehört und nun als nächster Schritt eine Biopsie ansteht.
Daraufhin habe ich versucht meiner Tante dies auf einfache Weise zu erklären und ihr positiv zugesprochen, dass sie doch auch wieder auf die Beine kommen möchte usw...
Meine Tante wurde richtig richtig bösartig und hat mich laut angeschrieen, dass sie gesund sei und in ihrem Kopf nichts ist. Allein schon diese Situation hat mich total geschockt, da sie früher immer ein total lieber und stiller Mensch war.
Sie sagte auch leise solche Sachen vor sich hin wie: "Die wollen mich ja gar nicht aufstehen lassen..." und hat auch kräftig geflucht.
Nun weiß ich nicht ob das evtl von dem Tumor kommen kann, oder von der unbehandelten Schizophrenie?
Nun stehen wir vor der Entscheidung bzw in der Diskussion inwiefern sie das denn noch selbst entscheiden kann und ob sie ihre Lage überhaupt noch einschätzen kann.
Für mich persönlich hätte ich die "Wunschtraum-Vorstellung", dass man bei der Biopsie feststellt was es nun genau für ein Tumor ist und entsprechend behandeln kann und meine Tante wieder wird wie früher.
Andererseits sagte die Betreuerin, dass sie ja schon gut ihren Willen äußern kann und der ist anscheinend dass sie diese OP nicht machen will.
Aber was ist die Option?
Man lässt sie aus dem Krankenhaus vllt in eine Kurzzeitpflege, wo sie vllt so aufgepäppelt wird dass sie wieder auf die Beine kommt, vllt auch wieder die Schizophrenie Medikamente wieder vernünftig einstellt?
Dass sie sich dann einsichtig zeigen würde und der Biopsie zustimmen würde, glaube ich trotzdem nicht, Krankenhäuser waren schon immer *böse* und sie wollte immer so schnell wie möglich wieder nach Hause. Wer will das nicht?
Kann man das so verantworten und sie mit dem Tumor einfach weiterleben lassen oder entscheidet man da über ihren Kopf hinweg, wenn man der Biopsie zustimmen würde?
Sorry wenn das alles ein bisschen durcheinander ist, aber ich bekomme meine Gedanken alle im Moment nicht geordnet.
Falls Fragen auftauchen, fragt einfach.
LG Orange