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Thema: SchreckErgebnis MRT

SchreckErgebnis MRT
schneckling
31.01.2014 22:17:50
Hallo ihr Lieben, ich bin ja eher ein stilles Mitglied hier und lese eure Beiträge hier regelmäßig; fühle und bange mit euch Betroffenen, Angehörigen und Hinterbliebenen. Bei meinem Mann wurde im Juli 2013 ein inoperabler Hirntumor festgestellt, im Aug. 2013 Biopsie bis 5mm vor dem Tumor - Diagnose Glioblastom. Ende September bis 1. Novemberwoche Radio und Chemo. Seit Mitte Dezember Temodal 5/23. Gestern hatten wir das erste Kontroll-MRT. Heute der Bericht. Kurz gesagt: 1. Tumor (bekannt) von 2,5 x 2,2 x 2,8 cm auf 3 x 2,3 x 2,8 cm gewachsen. 2. Tumor (neu): 3,3 x 2,1 x 2,5 cm, 3. Tumor 3 mm "in der VU fast nur retrospektiv mit 1,5 mm Größe zu sehen" - und viele Verplumpungen, Läsionen und Glianarben in verschiedenen Hirnbereichen, die "damit prinzipiell weiteren ganz kleinen Tumormanifestationen entsprechen könnten". ... erhebliche Ödeme....

! "Weitere punktförmige kleine Läsion vor allem beidseits frontal in der FLAIR erschienen etwas größenprogredient und daher auch suspekt - Gliomatosis cerebri?" ! Zu Gliomatosis cerebri weiss ich noch gar nichts - bin mir auch nicht sicher, ob ich in der Lage bin, mich da auch noch einzulesen...

Nun gut - die Besprechung in der Klinik ist erst am Montag - eigentlich weiß ich gerade auch nicht, warum ich das HIER und JETZT loswerden möchte/muss.... mit meinem Mann kann ich nicht darüber sprechen, er möchte es nicht genauer wissen. Jedenfalls bin ich etwas erschrocken, da bislang immer nur von einem Tumor die Rede war - jetzt lese ich, dass offensichtlich schon viel beim Planungs-MRT zu erkennen gewesen wäre und das macht mich jetzt echt ein wenig sprachlos und wütend...

Jetzt bin ichs im großen Stil mal losgeworden - drüber reden hilft ja bekanntlich - DANKE fürs "Zuhören" :-)

Michaela
schneckling
Aniko
01.02.2014 00:05:45
Liebe Michaela,
Deine Angst kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn Bestrahlung/Chemo nicht den ersehnten Erfolg erbringen, werden die Ärzte sicherlich auf andere Verfahren, z. B. Angiogenesehemmern, zurückgreifen, also Mittel, die man in der Sekundärtherapie einsetzt. Wenn Du hier die Erfahrungsberichte liest, erfährst Du, dass viele Langzeitüberlebende zu diesen Mitteln greifen. Ich bin z.Zt. mit meinem Mann in einer ähnlichen Situation. GBM Diagnose, Standardbehandlung und nun Aussetzer.
Michaela, wir müssen hoffen, für unsere Familie und für uns selbst. Das gibt uns Kraft, die Situation erträglich zu machen. Ja, leicht zu sagen! Am besten leben im Hier und jetzt mit einem hoffnungsvollen Blick in die Zukunft.
Gaaaaanz liebe Grüße
Aniko
Aniko
Welle2013
01.02.2014 09:42:54
Liebe Michaela,
ich habe Deinen Beitrag gelesen und denke, daß Du das alles hier und jetzt loswerden wolltest, um es eben mal loszuwerden. Man muß es mal sagen oder schreiben. Und wenn es nur selbst reflektiert und sortiert. Aber vor allem, wenn Du mit Deinem Lieben nicht darüber reden kannst. Für den einen ist es genug, der andere dreht mit Kopfkino im Kreis.

Wie geht es Euch? Wie ging es in den letzten Monaten?

Deine Kraft ist nicht endlos, also -wenn Du das Gefühl hast, es muß mal raus- dann schreiben es raus... Dann ist wieder Platz im Kopf ...

Schreiben vielleicht alle Deine Fragen für das Arztgespräch auch, und frage auch, warum Du es nicht wußtest, daß die Bilder bestimmte Befunde bereits gezeigt haben, aber nicht darüber gesprochen worden ist. Frage es einfach, damit Du Deine Ärger und Dein Unverständnis einmal an "die richtige Stelle" richten kannst.

Es ist ein Hamsterrad, und die Geschwindigkeit, mit der Ihr beide lauft, wird fremdbestimmt. Versuche das Rad für Dich zum Kraftsammeln zu bremsen... Am Montag! Und bis dahin, sprecht beide "einfach mal von etwas anderem", und wenn Ihr mal umfassend über Eure Ängste austauscht. Dann bleibt ihr beieinander, denn das ist das wichtigste!!!

Liebe und betroffene G, die Welle

"Was ist wichtiger: Lieben oder geliebt zu werden?" oder anders "Welcher Flügel ist für einen Vogel wichtiger, der rechte oder der linke"
Welle2013
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