Hallo Zusammen,
hier schreibt eine verzweifelte Tochter, die mittlerweile nicht mehr weiß mit wem sie noch sprechen soll, was sie tun soll und seit 2 Tagen am Ende aller ihrer Energien ist... Ich hoffe hier ein paar Ratschläge und Tipps zu erhalten, wie wir weiter machen können..
Alles ging vor 6 Wochen los, in der Notaufnahme im Krankenhaus mit der Diagnose Glioblastom. Sie war sehr aufbrausend und lies nur meine Schwester ins Zimmer und niemand anderen. Ich fuhr trotzdem täglich mit meiner Schwester ins Krankenhaus und saß nur vor der Türe, weil sie mich bei jedem Versuch laut aus dem Zimmer schmiess, sie wollte niemanden sehen nur meine Schwester. Man erklärte mir die Persönlichkeitsveränderung auf Grund der Krankheit und dass dies normal sei. Zunächst war das schwierig zu begreifen...Nach 2 Wochen schaffte es ein Psychologe einen Zugang zu finden und ab dann durfte auch ich (und andere Verwandte/Freunde) ohne Probleme ins Zimmer. Aktuell ist sie in einer Pflegeeinrichtung.
Seit der Diagnose sind meine Schwester und ich täglich für unsere Mutter unterwegs, kümmern uns um alle Dinge die notwendig sind und haben bisher schon so einiges bewältigt. Nur jetzt stehen wir vor einem Problem, das wir so gar nicht greifen können und nun auch nicht wissen, wie oder was wir nun tun sollen:
Seit einer Woche verlaufen die Besuche (von mir und meiner Schwester) wie folgt:
Sie fängt sofort laut an zu brüllen "haut ab, geht weg, lasst mich in Ruhe" und beruhigt sich auch nicht mehr. Manchmal können wir ihr Zimmer gar nicht betreten, denn sie schreit uns schon oft im Gang an, wird handgreiflich und haut die Türe wieder zu.
Natürlich haben wir die Ärztin um Rat gefragt, sie meinte nur "Wenn sie das ertragen können, besuchen sie sie weiter. Wenn nicht, kommen Sie einfach nicht mehr" Ganz tolle Lösung... Mehr Erklärungen bekamen wir nicht.
Wir möchten unsere Mutter nicht im Stich lassen. Wir können doch auch nicht sagen, das ertragen wir nicht darum kommen wir nicht mehr. Wir ertragen das tatsächlich nicht, das stimmt. Aber wir möchten sie nicht alleine lassen.
Man sagt, sie sei nicht Herr ihrer Sinne, der Tumor drückt auf das Persönlichkeits- und Gefühlszentrum. Sie meint das nicht so und kann nichts dafür. Soweit verständlich, nur was sollen wir als Kinder nun tun?
Hinfahren um sich anschreien zu lassen? Nicht mehr hinfahren und sie sich selbst überlassen (was wir ja nicht möchten oder möchte sie das tatsächlich)?
Ist das wirklich ihr Wille und Wunsch ganz allein zu sein oder "sagt" das der Tumor (das können wir nicht begreifen)?
Gibt es in solchen Fällen keine Medikamente? Die ganze Aufregung kann für sie (und für uns) auch nicht gut sein. Soll so tatsächlich ihre restliche Zeit vergehen? Muss man das tatsächlich akzeptieren oder gibt es andere Möglichkeiten?
Was würdet ihr machen?
Vielen lieben Dank