Hallo liebe Forumsmitglieder
Ich lese hier schon lange im Forum. Anfangs haben mich viele Geschichten sehr belastet. Insgesamt hat es mir aber doch geholfen mit dieser Diagnose umzugehen und sie zu begreifen. Auch wenn es lange gedauert hat.
Mein Mann(74) ist an einem Glioblastom erkrankt. Die Diagnose war Mitte Mai und Ende Mai war die Operation. Rechts frontal.
Festgestellt habe ich das durch Wesensveränderung und extreme Verlangsamung. Auch eine gewisse "Verschleierung" im Blick und im Tun ist mir aufgefallen. Meinem Mann war das gar nicht bewusst und er sah keine Notwendigkeit zum Arzt zu gehen. Das habe ich dann gemacht und eine Woche später war er schon KH mit der niederschmetternden Diagnose.
Nach der OP erfolgte 1.Zyklus Chemo dann Bestrahlung mit Temodal.
Bis zum dritten Zyklus ging das ganz gut auch wenn man nie mehr nach der Diagnose das Gefühl hatte, dass es wieder bergauf geht.
Die letzte Chemo hat ihn so umgeworfen, dass wir nach 3 Tagen abbrechen mussten. Das war am 9. Oktober.
Seither hat der Onkologe keine Chemo mehr geben wollen da der AZ einfach zu schwach ist.
Zwischendurch war mein Mann 2 Mal für 5 Tage im KH. Das erste Mal wurde mittels CT ein großes Ödem festgestellt und beim zweiten Mal war es eine Lungenentzündung und es wurde ein Antibiotikum gegeben.
Am 11.12. wird ein Kontroll- MRT gemacht und dann will der Arzt eventuell mit Avastin weiterbehandeln.
Was uns am meisten zu schaffen macht, ist eben diese Schwäche. Alleine Aufstehen geht gar nicht mehr. Wenn er dann steht, mit Hilfe kann er gehen, aber so dass man ständig nebenhergeht und stützt. Der Rollator wird ignoriert. 2x ist er schon einfach zusammengesackt und wir mussten die Rettung rufen da es alleine nicht möglich war aufzustehen.
Die Verlangsamung ist geblieben und wird immer schlimmer. Er möchte etwas tun und im Kopf wird der Impuls nicht zu den Muskeln weitergeleitet.
Das ist extrem nervenaufreibend. Die meiste Zeit des Tages vergeht so mit warten. Alleine das Anziehen dauert Stunden. Dabei scheint er aber nicht unglücklich oder deprimiert zu sein und findet selber, es geht ihm ganz gut.
Da ich mir vorgenommen in der uns noch verbleibenden Zeit so viel Lebensqualität wie möglich herauszuholen, bin ich nur am tun und machen, bisher hab ich das auch wirklich geschafft. Zur Zeit bin ich aber sehr erschöpft und verzweifelt.
Kennt jemand diese oder ähnliche Symptome?
Freue mich auf Antworten
Helene