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carina247

Ich Frage es eigentlich zu spät. Bin vermutlich schon schwanger. Mir wurde gesagt dass ich nach der op so weiter leben kann und alles tun. Nun habe ich leichte Zweifel... Bin vermutlich schwanger. Heisst es nicht dass Hormone einen neuen Wachstum eines Meningeom steigern können? Hat jemand Erfahrung mit Schwangerschaft nach der op oder einer Abtreibung? Ich bin Grad irgendwie völlig fertig. Hoffe der Frauen arzt hat heute noch einen Termin. Weiss weder ein noch aus und ja ich habe verhütet. Die Op war 2015 und es wurde alles entfernt.

Prof. Mursch

Ein rasches Wachstum eines Grad I Meningeoms durch eine Schwangerschaft ist eher unwahrscheinlich. Wenn der Tumor bislang nicht erneut gewachsen ist, ist er kein Argument gegen eine Schwangerschft, nicht einmal gegen eine Geburt ohne Kaiserschnitt, wobei man da auf den Frauenarzt hören sollte.

Ein MRT ohne Kontrastmittel führen die Radiologen je nach Indikation in der Schwangerschaft durch, in welcher Phase, muß man mit den Kollegen besprechen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

carina247

Und ein Abbruch der Schwangerschaft?

Rehsis

Guten Morgen Carina,
Wenn ich Prof. Mursch richtig verstehe, ist ein Meningiom keine Kontraindikation für einen Kinderwunsch. Ein Abbruch ist ( zum Glück) deine ganz persönliche Lebensentscheidung. Alles Gute für dich
und herzliche Grüße,
Iris

carina247

Bedeutet also dass Schwangerschaft keine mögliche Ursache für ein Rezitiv ist?

KaSy

Liebe carina247,
nach der Entfernung des Meningeoms wurde das Tumormaterial pathologisch untersucht. Dabei sollte auch festgestellt worden sein, ob es Hormonrezeptoren hat. Das kannst Du bei Deinem Neurochirurgen erfragen.

Wenn keine gefunden wurden, ist alles gut.

Wenn welche gefunden wurden, ist es ganz evtl. möglich, dass ein neues Meningeom entsteht oder rasch wächst.
Für die Schwangerschaft und die Entbindung ist das kein Problem. Eine Schädigung des Kindes durch das Meningeom ist nicht zu erwarten.

Freue Dich auf das kleine Lebewesen!
KaSy

carina247

Ich bin ehrlich gesagt noch gar nicht soweit ... es wurde auch verhütet.... habe immer noch täglich Kopf weh. Wie soll ich da ein kleines Kind hüten... denke über einen medikamentösen Abbruch nach. Aber wer weiss.. ob das richtig ist.

KaSy

Liebe carina247,
Du hast schwere Zeiten hinter Dir und Du hast enorm viel bewältigt. Du hast Stärke und Mut bewiesen - trotz aller Angst, Schmerzen und sicher auch starker psychischer Belastung.

Natürlich ist es letztendlich Deine Entscheidung, ob Du das Kind möchtest.

Aber ein Kind bringt bereits in der Schwangerschaft so viel Glück in die Familie, es später aufwachsen zu sehen, jedes Schrittchen zu begleiten, mit ihm zu lachen und es zu trösten, das kann für Dich so sehr viel bedeuten! Vielleicht hilft die Existenz dieses kleinen Wesens ja auch Dir, stärkt Deine Psyche und nimmt Dir evtl. ein wenig von den Schmerzen?

(Ich hoffe, dass Du die Schmerzmittel geprüft hast, ob sie dem Baby nicht schaden.)

Entscheide das bitte nicht ganz allein.
Dein Mann hat ein Recht darauf, mitzuentscheiden und wenn er "ja" sagt (und Du auch), dann wird er sich der Verantwortung auch bewusst sein.
Auch Eure Eltern solltet Ihr nicht völlig außen vor lassen. Sie werden Dich verstehen, aber sie werden sich auch dazu äußern, wie sie Euch unterstützen können, wenn Ihr Euch für das künftige Leben entscheidet.

Überlege gut in beide Richtungen.
Und dann lebe mit der getroffenen Entscheidung, die Du dann nicht mehr bereuen solltest.
KaSy

carina247

Danke für die schönen Worte. Ich habe schon lange keine Schmerzmittel mehr genommen. Habe es meistens so ertragen. Mich um 19 Uhr hingelegt und geschlafen. Das wird mit einem Kind nicht gehen. Naja das einzige was mich wundert dass die schmerzen seit ein paar wochen anders sind. Aber ich habe dennoch angst. Hab seit zwei Tagen kaum gegessen. Ich habe mit auch mit meinem Partner geredet. Er meinte ich solle nochmal meinen Neurochirurgen fragen und dann viell. noch den Hausarzt. Psychologische Termine hab ich auch noch.

Ketchup

Liebe carina
Mir wurde vor zwei Jahren mein Hypophysenmakroadenom operativ entfernt . Unverhofft wurde ich schwanger und habe vor vier Wochen entbunden . Während der Schwangerschaft hatte ich weniger Kopfschmerzen .Auch meine Laborwerte waren alle gut . Meine Ärztin meinte , eine Schwangerschaft heilt chronische Krankheiten ?!?

Ich bin zu 50% schwerbehindert aufgrund unter anderem niedriger Belastbarkeit, Konzentrationsmangel etc.
Das Baby fordert mich bis an meine Grenzen. Ich bin überglücklich mit dem kleinen und halte ihn für ein Wunder, aber die Kraft , die man benötigt , ist nicht zu unterschätzen. Ohne meinen Partner , der im übrigen ms hat , würde ich es nicht schaffen . Aber zusammen schaffen wir es , in unserem Tempo und sind glücklich .

Rede mit deinem Partner , offen und ehrlich , über deine Sorgen ,über deine Ängste und entscheidet gemeinsam . Wenn man das Baby will , schafft man alles , aber ein Selbstläufer ist es nicht .

Meine nächste mrt Kontrolle ist im März , dann werde ich wissen , ob sie Hormone was angestellt haben in Bezug auf Rezidiv oder Wachstum meiner
Arachnoidalzyste. Egal was raus kommt , mein Weg war es dem kleinen Mann zu bekommen und alles ist richtig .

Ich drück dir die Daumen für deine Entscheidung . Du wirst das richtige für dich tun .

carina247

Danke. Ich überdenke alles nochmal. Heute könnte ich wieder die ganze Zeit spucken. Einen opperrativen Abbruch möchte ich nicht und das andere weiss ich zur Zeit nicht. Alles eine schwere Entscheidung vor allem wenn man fast nur noch schlafen könnte..... Aber soll wohl zu Schwangerschaftssympthomen gehören. Mein meningeom hatte übrigens einen progesteronzeptor. Ist aber ja komplett entfernt worden. Vermutlich kann so auch nichts mit Hormonen passieren.

carina247

Ich habe übrigens auch eine künstliche Hirnhaut. Kann hier irgendwas passieren mit Kind Oder mir? Risikofaktoren bei einer Geburt?

KaSy

Liebe carina247,
die künstliche Hirnhaut stellt kein Problem dar.

Aber wenn Dein Meningeom Progesteronrezeptoren hatte, dann sehe ich ernsthaft die Gefahr, dass die Hormonumstellung im Laufe der Schwangerschaft zu einem erneuten Meningeomwachstum führen könnte.

Unter den Meningeombetroffenen ist der Anteil der Frauen höher, weil ihre Meningeome durch Hormone bzw. Hormonänderungen vor allem in der Schwangerschaft und in den Wechseljahren häufiger entstehen oder wachsen.
Es gibt dazu Studien aus verschiedenen Ländern, die das zumindest teilweise bestätigen.
Mit "Antihormonen" lässt sich das nicht verhindern, auch das wurde z.B. in der Charité Berlin vor sehr vielen Jahren getestet.
Ich habe von mehreren Frauen gelesen, bei denen in der Schwangerschaft Meningeome entstanden oder sich rasch vergrößerten.

Da spielt es leider keine Rolle, dass Dein Meningeom vollständig entfernt ist. Du gehörst vermutlich zu den Frauen, die mit Meningeomen auf Hormonveränderungen reagieren können.

Das muss nicht so sein.
Aber Frauen mit Meningeomen werden immer davor gewarnt, Hormone zusätzlich zu nehmen, sei es die "Pille" oder im höheren Alter die Hormonersatztherapie.

Da Du weißt, dass Dein Meningeom Progesteronrezeptoren hatte, ist die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Entstehen höher.

Ich rate Dir unbedingt, Dich sehr, sehr gut beraten zu lassen!
KaSy

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