Lieber Macuto,
wir sehen die Ärzte mitunter als "Götter in Weiß" an, aber das sind sie nicht. Sie sind nicht allwissend.
Auch wenn ein NC häufig Hirntumoren operiert und einen guten Ruf hat, muss er noch lange nicht wissen, wie jeder einzelne Patient auf die OP und deren Folgen reagiert. Nicht umsonst wird über so viele mögliche Folgen aufgeklärt, eben weil die "gleiche" OP bei jedem individuell anders verlaufen kann.
- Aus seiner Erfahrung heraus sagt Dein Operateur Dir, dass er die von Dir genannten Gefahren nicht für sehr wahrscheinlich hält.
- Diese nicht hundertprozentige Sicherheit beunruhigt Dich.
- Also will er Dir eine OP anbieten, um Dir die letzten Prozent Sicherheit zu bieten - weil Du unsicher und beunruhigt, also psychisch beeinträchtigt bist.
- Dieses Risiko ist Dir nun wieder zu groß.
Du gehst wieder zu ihm und sagst, dass Du die OP aus "lediglich psychischen Gründen" nicht willst.
- Also kommt er wieder auf seine erste Aussage zurück: Es besteht keine Gefahr.
- Jetzt kommst Du (von mir mit angeregt) mit der Angst, dass Liquor aus der Nase läuft. Er testet es - alles gut.
- Du bleibst beunruhigt und er nennt Dir eine einfache Lösung, um von der Verunsicherung runterzukommen: Trink ein Bier.
Ich glaube, Dein Neurochirurg ist wirklich sehr gut und Dir psychisch sehr zugewandt. Er ist geduldig und geht auf Deine jeweiligen Gefühle ein, obwohl sie eigentlich ein "Hin- und-Her" sind. Er versteht Dich, macht Tests, hat Ideen und zu Dir passende Tipps.
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Aber auf die Ausgangssituation vor der OP kann er Dich nicht zurück stellen.
Du wirst jetzt spontan denken, das will ich doch gar nicht, ich will doch nur wissen, ob OP oder nicht ...
Aber denk ein wenig weiter.
Schau Dich mal wie von außen an.
Versetze Dich auch mal in Deinen Arzt, der sich immer wieder Zeit für Dich nimmt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du ihm vertrauen kannst.
Es ist keine OP erforderlich!!
Und nun trink ein Bier oder einen Glühwein und gehe mit Geduld und der Aussage, dass es zuheilen wird, in das neue Jahr.
Auch weitere Meinungen werden Dir keine besseren und Dich beruhigenden Aussagen bringen, sondern Dich weiter verwirren.
Lenk Dich ab von dem, was hinter Dir liegt, suche Dir nette Sachen, mach schöne Dinge, suche Glückspünktchen am Wegesrand ... und schieße drei Raketen der Dankbarkeit, der Hoffnung und für ein besseres Jahr 2018 in den Silvesterhimmel. Und schon fallen Glückspünktchen vom Himmel - für Dich!
KaSy