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Thema: Schwerbehinderung mit einem Hypophysenadenom?

Schwerbehinderung mit einem Hypophysenadenom?
Dunja
11.04.2017 11:24:08
Hallo,

ich wüsste gerne ob schon jemand mit Erfolg einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt hat.
Ich habe ein Microadenom und wurde drauf hingewiesen mich mal zu erkundigen ob ich einen Schwerbehindertenausweis bekäme.

Liebe Grüße
Dunja
glücksbärchi
12.04.2017 21:25:40
Hallo Dunja,

ich habe nach meiner OP letztes Jahr einen Antrag gestellt und einen GdB von 30 bekommen. Da mein Adenom leider noch/wieder da ist läuft aktuell noch ein Änderungsantrag auf Grund der neuen Befunde.

Viele Grüße
glücksbärchi
Dunja
12.04.2017 22:44:17
Hallo Glücksbärchi,

ich habe bislang noch keine OP und denke auch über keine nach.
Hat man dann eine Chance einen zu bekommen?

Was muss ich dafür tun? Wo fange ich an?

Liebe Grüße
Dunja
Piddel16
13.04.2017 18:30:11
Hallo Dunja,

es gibt auf eine Diagnose keinen Grad der Schwerbehinderung, sondern nur auf die Einschränkungen, die jemand hat (bedingt durch die Diagnose).

Die Frage, die sich stellt: hat die Diagnose negative Auswirkungen (Einschränkungen / Gesundheitsstörungen) auf Dein Leben? Und zwar für eine längere Zeit (mindestens sechs Monate)?

Diese sollten zwingend im Antrag aufgelistet werden.

Ein Sozialverband (z. B. VdK oder SoVD) hilft gern und kompetent bei der Antragstellung. Natürlich kann auch jeder diesen Antrag allein stellen. Den Antrag kannst Du Dir im Internet auch anschauen. Lies ihn Dir erstmal durch, damit Du weißt, welche Fragen gestellt werden.
Im Internet gibt es zudem eine Fülle an wertvollen Hinweisen zur Antragstellung.

Liebe Grüße
Piddel16
Dunja
14.04.2017 13:05:15
Oh Gott, das sieht alles kompliziert aus...
Ich glaub ich frag meinen Hausarzt erstmal, ob es überhaupt Sinn macht und ob es auch Nachteile hat, wenn man einen Antrag stellt...

Danke Piddel für Deine Hilfe!

LG
Dunja
annasuska
14.04.2017 15:17:52
Hallo Dunja,

einen Ausweis gibt es erst ab 50GdB. Das heißt eine nicht unerhebliche Behinderung im Alltag. Die Frage hier ist tatsächlich: Welche körperlichen Einschränkungen hast Du. Es gibt auch im Netz eine Art Katalog, woraus man ersehen kann, wieviel % es für was gibt. Das wird allerdings nicht einfach bloß addiert.
Aber laß Dich nicht schrecken, sooo kompliziert ist es auch nicht. Du musst nur ALLE (auch die die nix mit dem Krebs zu tun haben!) Sachen angeben, die Dich behindern. Und eine Schweigepflicht Entbindung für die relevanten Ärzte unterschreiben.
Den Antrag bekommst Du z.B. beim Gesundheitsamt oder dem Versorgungsamt. Bei mir hat sich ein Widerspruch gegen den Bescheid gelohnt. Manchmal muss man ein wenig hartnäckig sein.
LG und frohe Ostern,
Susanna
annasuska
schulze72
20.05.2017 00:33:26
Hallo Dunja,
so kompliziert ist der Antrag nicht. Ich würde ihn einfach mal stellen. Der GdB hängt dann letzten Endes von der Diagnose ab. Leider finde ich Deine Begriffe nicht. Du kannst aber z. B. hier mal gucken, welchen GdB Du bekommen kannst:
https://www.uni-due.de/imperia/md/content/schwerbehindertenvertretung/behinderung_und_ausweis_2004.pdf
Bei mir hat das zwar ein paar Monate gedauert bis es eine Antwort gab, Schwierigkeiten gab es aber keine.

Viele Grüße
Thomas
schulze72
nonnes
01.06.2017 17:35:27
Man bekommt anfangs immer erst einmal 30% wenn man nicht den Kopf unter dem Arm trägt, die Jahre i. V. m. den Verschlimmerungsanträgen machts...

VG
nonnes
nonnes
Hypophyse77
11.06.2017 09:19:52
Also mir wurde damals (vor 20 Jahren bei der Erstdiagnose) auch gleich nahegelegt, einen Antrag zu stellen. Allerdings hatte ich ein eingeblutetes Makroadenom. Zum Glück kam die Blutung recht schnell zum Stehen, so dass ich durch medikamentöse Therapie soweit kam, dass ich heute nur noch ein Mikroadenom (kleine 0,5 cm) habe.
Damals habe ich den Antrag gestellt und bekam wegen der Diagnose "Prolaktinom" 30%. Einen Ausweis wegen Schwerbehinderung bekommt man ab 50%.
Die Frage, die man sich selbst stellen sollte, ist, ob man wirklich solch erhebliche Einschränkungen im Alltag hat, dass man einen solchen Antrag stellt.
Heute, 20 Jahre nach der Erstdiagnose und mit einigen Nebenwirkungen/Auswirkungen durch die Therapie usw. belastet, habe ich einen Verschlimmerungsantrag gestellt. Aber auch nur, weil ich nicht im Ansatz mehr so leistungsfähig bin wie damals und weil ich im Alltag mit sehr vielen Dingen zu kämpfen habe. Diesen Verschlimmerungsantrag hätte ich schon vor einigen Jahren stellen sollen, aber ich sah mich trotz aller Beschwerden als "nicht krank genug" an, um einen Anspruch darauf zu haben.
Einen Versuch mag es allemal wert sein, einen Antrag zu stellen, aber welche Einschränkungen bestehen im alltäglichen Leben durch Dein Mikroadenom?
Hypophyse77
Dunja
11.06.2017 09:31:03
Ich finde eher die Therapie, sprich die Tabletten, schränken einen schon ein. Die Nebenwirkungen vom Bromocriptin sind schon echt nicht ohne.
Mein Hausarzt hat mir eine Bescheinigung geschrieben, dass ich wegen der täglichen Einnahme nur noch bis 18 Uhr arbeiten kann, weil die Nebenwirkungen sehr müde machen und ich dann nicht mehr leistungsfähig bin und keine Maschinen mehr führen darf.
Hat bei der Arbeit für den bisschen Tamtam geführt aber wurde dann akzeptiert.
Das Bromocriptin ist wirklich heftig... ich hatte ganz schlimme Stimmungsschwankungen, Ein- und Durchschlafstörungen etc.

Mittlerweile nehme ich Cabergolin und bin damit besser dran.
Dunja
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