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Thema: Selbständigkeit mit Chemo/ Bestrahlung

Selbständigkeit mit Chemo/ Bestrahlung
Marienkäfer2
20.01.2017 13:18:35
Huhu nochmal !
Mein Mann fängt bald an mit einer Chemo und mit der Bestrahlung !
Die Op hat er am 9.1.17 und erfolgreich abgeschlossen.
Nun merkt man bei ihm schon eine Gewisse persöhnlichkeits Veränderung und Vergeßlichkeit . Der Tumor lag frontal rechts !
Dort wird er ja auch nun bestrahlt .

Meine Frage wäre wird das nun noch schlimmer mit der Vergeßlichkeit ?
Weil wir haben ein Kleinunternehmen und sind nun abhängig finanziell davon . Macht es Sinn das weiter zu führen . Mir wäre es lieber er würde es verkaufen aber er möchte das nicht !
Ich kann mit 5 Kindern es auf Dauer nicht leisten es zumachen !

Und dann ist mir noch eingefallen was ist wen er garnicht mehr arbeiten kann? Und uns finanziell nicht mehr so gut geht wer bezahlt dann die Krankenversicheung ?
Marienkäfer2
hitachiman
20.01.2017 14:25:17
Hi Marienkäfer,
Ich muss ständig trainieren wegen der Vergesslichkeit mache auch ERGO Therapie, bin aber trotzdem vergesslich. schreibe mir auf was wichtig ist, aber das vergesse ich auch mal. Bei mir ist nur Kurzzeitgedächtnis betroffen.
wie ich lese seit Ihr selbstständig, habt Ihr in die Rentenversicherung eingezahlt? geht wegen EM Rente für den Fall. Eine Bekannte von mir hatte Gehirnbluten und sitzt seitdem im Rollstuhl und ist linksseitig gelähmt, weil Sie als Selbstständige nicht eingezahlt hat bekommt Sie keine EM Rente.
Ein sch........ System.
Mit dem Verkauf , das müsst Ihr in Ruhe besprechen es ist Eure Entscheidung.
Heiko
hitachiman
Forever
20.01.2017 16:10:29
Hallo Marienkäfer,

wie im anderen Thread schon geschrieben ist es aktuell (2 Wochen nach OP) viel zu früh, um zum weiteren Verlauf etwas zu sagen. Das gilt damit auch für die zukünftige Erwerbsfähigkeit.

Ich bin aufgrund der persönlichen Erfahrungen ein durchweg positiv eingestellter Mensch und das solltest und kannst momentan auch du sein. Dennoch halte ich es (auch wegen der Kinder) für geboten, die Zukunft im Hinblick auf die Erkrankung zu organisieren. Dazu gehört auch, dass früher oder später die Selbständigkeit eventuell aufgegeben werden muss. Kognitive Einschränkungen sind nun mal leider häufig zu beklagen. Selbständigkeit bedeutet außerdem oft auch Stress und der ist nicht gut für deinen Mann.

In einer Sache muss ich Heiko widersprechen: Ich halte unser System nicht für schei... . Es sollte selbstverständlich sein, dass eine Rentenzahlung nur möglich ist, wenn auch eingezahlt wurde. Ob nun in der gesetzlichen oder einer privaten Rentenversicherung. Ich hoffe sehr, dass das auch aufgrund der Kinder gemacht wurde.

Alles Gute
Forever
SpinEcho
20.01.2017 16:59:02
> Ein sch........ System.

Als Selbstständiger stehen einem andere Möglichkeiten (private Absicherung, evtl. freiwillige Absicherung) offen.
SpinEcho
Teetrinker
20.01.2017 17:11:33
Hallo Marienkäfer,

für endgültige Entscheidungen ist es wohl zu früh, aber eine nüchterne Bestandsaufnahme ist angebracht.

- Mit welchen Versicherungen seid ihr abgesichert?
- Welchen Wert besitzt das Unternehmen?
- Kann man einen Partner hineinnehmen?
- Kann eines der Kinder einsteigen?
- Kann Dein Mann nach einem Verkauf als Angestellter im Unternehmen bleiben?

Brauchst Du uns alles nicht zu sagen, aber für euch selbst solltet ihr wissen, wo ihr steht.
Meine Frau hat die Strahlentherapie/Chemo sehr gut überstanden, aber da waren auch mal Tage dabei, wo sie ihren "Strahlenkater" auf dem Sofa ausgeschlafen hat. Man kann in der Zeit arbeiten, insbesondere wenn man die Möglichkeit hat, sich Auszeiten zu nehmen. Aber "selbst und ständig" sollte er sich nicht zumuten. Größere Investitionen und Anschaffungen würde ich auch solange zurückstellen, bis ihr etwas mehr Klarheit habt.

Ich drücke Deinem Mann die Daumen, dass sich die Persönlichkeitsveränderungen wieder geben und er noch lange berufstätig sein kann. Allles Gute!
Teetrinker
Teetrinker
Aziraphale
23.01.2017 07:10:46
Mein Mann ist ebenfalls selbständig.

Nach einem epileptischen Anfall an Ostern 2015 wurde bei ihm ein Astro II diagnostiziert. Daraufhin hat er seine Wohnung aufgegeben, seine Firma geschlossen und sein Auto abgemeldet.

Ein halbes Jahr später hat er wieder angefangen zu arbeiten, 4 Wochen später lag er mit einem epileptischen Status und Tumorwachstum wieder im KH.

Er hat dann ein Jahr nicht gearbeitet, letztes Jahr im Oktober war er so weit, dass er sich das wieder zugetraut hat. Aber: Ich kontrolliere regelmäßig die Finanzen, muss ihn immer wieder erinnern, dass er die Unterlagen sammeln soll für die Steuer usw.

Mein Mann war gut versichert. Leider ging es ihm finanzell nicht so gut und er konnte die BU nicht bezahlen (und ich wollte das nicht tun :( ). Dadurch bekam er dann auch keine Leistungen. Wir stämmen alles selbst, um die private KV bezahlen zu können, habe ich Versicherungen aufgelöst, teilweise hatten wir Unterstützung von seiner Mutter. Jetzt arbeitet er nur noch soviel, dass er die KV bezahlen kann. Leben können wir von dem, was ich verdiene recht gut.
Aziraphale
Frida
25.01.2017 13:18:07
Hallo Marienkäfer

jetzt zu sagen, wie es deinem Mann gehen wird, ist in der Tat zu früh. Wir sind auch selbstständig. Wenn Dein Mann nicht mehr arbeiten kann, und sei es auch zeitweise, bekommt er ein einkommensabhängiges Krankengeld. All diese Fragen zu Versicherungen, Versorgung der Kinder etc. kann man bei der Hirntumorhilfe Fachleuten stellen bzw. die Telefonberatung vermittelt sicherlich gern eine Fachberatung.
Alles Gute!
Frida
Frida
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