Unterstützen Sie unsere Arbeit für Hirntumorpatienten. Vielen Dank!

Jetzt spenden

julietha

Meiner Mama geht´s seit letztem Woende sehr schlecht. Am Sonntag hab ich sie ins KH einweisen lassen, seitdem liegt sie auf der Intensivstation.
Morgen wird sie auf die Palli verlegt.
Sie hat eine Pneumonie, Lungenödem und eine Lungenembolie ( die genauso schwer is wie im Jahr 2014).
Zur Blindheit ( angefangen 01/2016), Hemiparese re.(05/2016) kommen jetzt auch noch Schluckstörungen ( tumorbedingt) dazu. Am dienstag mittag war die Logopädin da und hat einen Schlucktest mit ihr gemacht, der aber negativ ausfiel. Deswegen hat sie nun eine Magensonde bekommen, wo sie Flüssigkeit bekommt.
Sie reagiert nur auf laute Ansprache, wobei sie dann nur noch ein Ja, Nein oder hmmm raus bringt. Sie will schon sprechen, aber man versteht nichts mehr.
Als sie mich dienstag mittag wahrgenommen hat, hat sie angefangen zu weinen. da hab ich gleich mit angefangen zu weinen.
Sie war sonst nicht mehr da, da man ihr Medikamente gegeben hat, damit sie nicht zu sehr leidet. Am Mittwoch mittag war ich bei ihr und da hat sie geschlafen und am abend war sie ganz kurz wach. Sie hat mich kurz wahrgenommen, war dann ganz aufgeregt, aber is dann wieder eingeschlafen.
Am Donnerstag um 8:05 Uhr hat man mich und meinen Bruder angerufen, dass wir ins KH kommen sollen um uns zu verabschieden. Leider kamen wir 2 Min. zu spät und sie ist ohne uns gegangen. Ich weiß nicht, vielleicht wollte sie es so, damit wir es nicht mit ansehen mussten.

Ich kann sie nun besser gehen lassen, da ich doch noch für sie um das Avastin bis zum Schluß gekämpft habe...
Mama hat nun seit Diagnosestellung (11/2013) ihren Frieden gefunden...
2014 war ein schreckliches Jahr mit den epileptischen Anfällen und der Lungenembolie...
Jedoch 2015 war ein sehr gutes Jahr ohne irgendwelche Nebenwirkungen und wir hatten eine gute Zeit mit ihr.
Ich bin froh, dass sie ihre 2 Enkel kennen lernen durfte, auf die sie immer ganz stolz war.
Mama wurde 55 Jahre alt, zu jung um von dieser Welt zu gehen.

Ich habe sie die ganzen 2 1/2 Jahre nicht alleine gelassen, ich war immer für sie da! Zu der Trauer kommt eine innere Leere dazu, ich fühl mich auch ziemlich ausgepowert...

Elru

Liebe Julietha,

Mein aufrichtiges Beileid. Es ist immer wieder so traurig zu lesen, dass dieser Tumor wieder gesiegt hat. Wann ist die Forschung endlich mal soweit einen guten Ansatz zu finden, damit all diese jungen und auch älteren Menschen eine Chance haben. Auch ich habe meinen geliebten Mann vor 6 Wochen gehenlassen müssen und bin unendlich traurig, ihn nicht mehr bei mir zu haben.
Dir wünsche ich auf deinem weiteren Lebensweg alle Liebe und Gute, vor allem, dass du selbst jetzt zur Ruhe kommst und deine Mutti in liebevoller Erinnerung behältst. Sie wird um dich sein und auf dich aufpassen und du kannst dir sagen, dass der Leidensweg nun endlich vorbei ist und sie ihre Ruhe gefunden hat. Übrigens sterben viele Menschen, wenn ihre Angehörigen gerade aus dem Zimmer sind oder noch nicht da sind. Sie können dann leichter gehen. Du brauchst dir also keine Vorhaltungen zu machen. Es sollte so sein. Wenn sie dir fehlt - sprich mit ihr. Das hilft.
Ich drück dich und sende dir einen stillen Gruß.
Elo

julietha

danke Elru für deine lieben Worte. Als am Samstag die Aufbahrung war, war es nochmal sehr sehr schlimm, jedoch konnte ich mit ihr nochmal reden und das hat gut getan. Ich weiß, dass sie da war und mich gehört hat.
Sie ist nun erlöst, die letzten paar Tage vor ihrem Tod waren nicht einfach.
Gestern war die Beerdigung und es war alles sehr sehr traurig.

Schorschel

Mein tiefempfundenes beileid. Meine beiden Jungs waren 28 und 26 jahre alt, als meine Frau gehen musste. Wir haben uns stütze gegeben und viel von unseren Familien und Freunden bekommen. Liebe julietha das hilft sehr bei diesem leeren gefühl, vor allem wenn man sagen kann ich/WIR waren immer für sie da. Viel kraft und Stärke für dich.
Ganz liebe grüße Georg

julietha

Danke Georg,

ich hab nun mittlerweile mit dem Psychologen gesprochen und ab Oktober startet eine Trauerbegleitung.

Tja, und nun kommt noch folgendes an dem ich euch doch teilhaben lassen möchte.
Heute kam ein Brief von der KK, indem stand, dass der Widerspruchsauschuss wissen möchte, ob meine Mama das Avastin bekommen hat. Und ob wir was bezahlt haben? Sie würden gerne die Originalrechnungen haben wollen.

ÄHM, NEIN!!! Meine Mama hat das Avastin nie erhalten, ich wollte zum Schluß das alles auch dann selber bezahlen und gleichzeitig die KK vor Gericht zerren, aber es kam dann alles so plötzlich zum Ende.

Schnupsi

Julietha, mein Beileid!

Aber ich poste hier eigentlich deshalb, da ich das Gefühl habe es belastet Dich das Thema Avastin.
Mein Lebensgefährte liegt seit Dienstag mit genau den gleichen Leiden in der Überwachungsstation wie Deine Mutter zuletzt.
Diagnose hatte er Sommer 2015, 2 OP's und seit Jänner 2016 bekam er Avastin. Es hat uns aber auch nur 3 schönere Monate gebracht, und führte schließlich zum gleichen Leidensweg. Hadere also nicht zu sehr wegen dem Avastin!

Antworten nur für eingeloggte Benutzer möglich

Nur angemeldete Nutzer können eine Antwort erstellen. Bitte loggen Sie sich ein oder erstellen Sie einen Account.