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guping

Hallo,
ich habe eine ganz simple Frage. Ich hatte einen geschwollenen Lymphknoten am Hals und habe ein MRT mit Kontrastmittel bekommen. Dort gab es keinen wirklich schlimmen Befund. In der "Beurteilung" steht, dass die "miterfassten basalen hirnabschnitte unauffällig sind". Würde man in einem MRT Der Halsweichteile einen Tumor im Kopf sehen und wenn ja - welche würde man sehen und welche nicht?

KaSy

Hallo, guping,
Eine MRT stellt die weichen Strukturen und eine CT die harten Teile des Körpers dar.
Eine CT funktioniert mit Röntgenstrahlen, die die Knochen gut darstellen, falls ein einfaches Röntgenbild nicht genügt.
Eine MRT beruht auf der Basis von Magnetfeldern. Die Atome und Moleküle werden in dieselbe Richtung ausgerichtet, was in den "weichen" Strukturen besser gelingt. Die lauten Geräusche bei der MRT entstehen durch das Schalten der Relais'.

Um Deine geschwollenen Lymphknoten sichtbar zu machen, ist die MRT geeignet. Es gab vermutlich einen Verdacht für irgend eine andere Diagnose. Aber es wurde erfreulicherweise nichts gefunden.

Alles, was durch die MRT erfasst und in den vielen Bildern dargestellt wird, kann und muss der Radiologe beurteilen, selbst wenn es im eigentlichen Auftrag nicht enthalten war.

Bei Dir sind Teile des unteren ("basalen") Gehirns mit erfasst und deswegen auch beurteilt worden. Hätte der Radiologe auch nur den geringsten Verdacht gehabt, dass sich dort etwas Ungewöhnliches befindet, hätte er es aufschreiben müssen, um es Deinem Arzt mitzuteilen, der Dich zur MRT überwiesen hat. Das gesamte Gehirn wurde nicht erfasst, darum ging es bei Dir ja auch nicht. Also konnte an anderen Stellen auch kein Tumor gesehen werden. Es ist sicher auch keiner dort, dazu sind Hirntumoren viel zu selten.

Wir Hirntumorbetroffenen.haben häufiger diese MRT-Kontrollen und bei mir steht gelegentlich auch ein "Nebenbefund" auf dem Befundbericht, der nichts mit dem Tumor zu tun hat.

KaSy

Harte Nuss

So wie KaSy es beschreibt habe ich es auch erlebt und die Ärzte haben Gott sei Dank richtig entschieden.
Ich mache jedes Jahr ein MRT vom Kopf wegen eines früheren Astrozythoms und Hypophysentumors. 2012 kam im Nebenbefund ein Tumor in der Schädelbasis herraus und zufällig war ein Stück Halsweichteile mit auf dem Bild. Das kam den Ärzten komisch vor und da man am Hals den Tumor gut operieren konnte haben sie es gemacht. Es stellte sich heraus, dass es kein Tumor war sondern ein geschwollener Lymphknoten. Dieser wurde dann histologisch untersucht und es stellte sich heraus, dass er Metastasen enthielt.
Die Frage war dann, wo kommen denn die Metastasen her, wo gibt es Krebs. Der ganze Kopf und Halsbereich wurde "abgesucht". Erst im PET CT hat es dann im Nasenrachenbereich geleuchtet und es stellte sich ein Plattenepithelkarzinom rauß.
Dank Radiochemo und keinen weiteren Metastasen bin ich jetzt aber schon wieder 9 Jahren Krebs frei. Jetzt lasse ich jedes Jahr auch ein MRT von Halsweichteile + Kopf machen. Nebenbefunde könne bei richtiger Einschätzung der Radiologen und Ärzte sehr hilfreich sein.
harte Nuss

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