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JazzKo

Hallo Zusammen,

ich habe wie die meisten wahrscheinlich vor dem ersten mal lange darüber nachgedacht hier einen Beitrag zu schreiben…. bzw. mir überhaupt von ausserhalb Hilfe zu suchen. Irgendwann kommt man dann doch an den Punkt an dem man sich irgendwie allein und verloren fühlt mit seiner Situation und sucht Gleichgesinnte ja auch Überlebende… und vielleicht auch ein kleines bis großes Wunder.. einfach alles was einem irgendwie Hoffnung bringt.

Zu meiner Geschichte:
Ich bin 29 Jahre alt. Ich habe eine kleine Schwester. Letzte Woche war ihr 14. Geburtstag.

Der Horror begann Anfang 2012 mit einem leichten Händezittern, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten. Ein MRT sollte Aufschluss bringen und brachte uns nach Heidelberg auf die Intensivstation des neuen Kinderklinikums, weil man eine fast 7cm lange und ca. 5cm breite Zubildung mitten in ihrem Stammhirn fand, welche den Liquorabfluss verhinderte. In einer Notoperation wurde ihr ein beidseitiger VP-Shunt eingesetzt und es gelang eine Biopsie. Diagnose:
inoperables bithalamisches anaplastisches Astrozytom III

Es folgten 12 Zyklen Temodal in Kombination mit Bestrahlung (HIT-Studie) im NCT Heidelberg. Das Jahr verlief ohne Zwischenfälle, ohne nennenswerte Nebenwirkungen und ohne einen Erfolg. Langfristig sei ein Progress zu verzeichnen, aber eigentlich sei es ein stabile disease status. Immer wieder wurde uns gesagt, es gebe keine Vergleichswerte. Sie reagiere untypisch. Man war überrascht, dass sie zu keiner Zeit Krampfanfälle hatte und dass sie wider erwartend an Gewicht zulegte. Dass sie trotz aller negativen Prognosen ihre Periode bekam und zu pubertieren begann….

Man überzeugte uns, dass etwas anders getan werden müsse. Eine PhaseI/II Studie mit Vorinostat sollte es sein. Das sei erfolgsversprechend und die Alternativen seien ebenfalls in Ihrer Entwicklung. Sicherere Methoden gäbe es nicht. Am Uniklinikum Heidelberg fühlt man sich gut aufgehoben. Sollen da doch die besten der Besten zu sitzen. Ein Glück in der unmittelbaren Nähe zu wohnen (Denkt man das bei jeder Klinik? Ist das ein psychologischer Effekt oder hat Heidelberg ausserhalb von Heidelberg auch so einen guten Ruf? Ich hoffe meine Fragen erscheinen Euch nicht plump…)

Nach dreimonatiger Behandlung und der Steigerung auf sechs Tabletten täglich ging es meiner Schwester so schlecht (sowohl ihr Befinden als auch ihre Blutwerte), dass die Behandlung unterbrochen wurde. Sie verlor an Gewicht, brach zusammen, erbrach sich,… zwischenzeitlich versagte ihr Kurzzeitgedächtnis für einige Woche, aber auch Wortfindungsstörungen, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Schwindel führten zu dem Entschluss meiner Familie und der Ärzte die Behandlung vorübergehend zu unterbrechen. Sie solle erst wieder zu Kräften kommen. Das war kurz nach Weihnachten.

Danach ging es ihr vorerst besser. Dann begann sie wieder sich zu übergeben, hatte Durchfall.. man vermutete einen Infekt und in der Nacht zu ihrem Geburtstag kam er dann. Der lang gefürchtete erste Krampfanfall. Glücklicherweise erholte sie sich rasch wieder davon und der MRT-Befund brachte eine Blutung des Tumors zum Vorschein. Das sei nicht selten, sagte man uns. Diese Art Tumore neige in 20-30 % der fälle zu Blutungen.

Im Augenblick befinden wir uns also noch in der Pause. Übermorgen soll geklärt werden wie es weiter geht. Geplant ist die Therapie fortzusetzen bei niedrigerer Dosierung (4 Tabletten täglich was einer Dosis von 330mycrogramm/qm entspricht) und von Tabletten auf Saft umzusteigen, das ganze für drei Monate zu halten und dann den nächsten MRT beurteilen.

Nun… gibt es außer uns keine Familie in der Kinder betroffen sind??? Hat jemand Erfahrungen? Gibt es Überlebende bei inoperablen Astrozytomen III? Gibt es Ideen? Ich wäre für jede Idee dankbar, die auch nur minimalen Erfolg versprechen könnten…

Ich danke Euch im Voraus….

Jazz

tomas

Hallo Jazz,

Ich bin Thomas und wir haben eine elfjährige Tochter.

Unsere Tochter hat ein Anaplastisches Astro. Grad 3 Glio. Multiforma Gliomatesis Cerebri.

Diagnose war am 30.04.2012 - nebenbei bemerkt mein Geburtstag -.

Vorausgehende war ein atypischer Krampfanfall, das heißt von jetzt auf gleich mit 15 Minütiger Vorankündigung begann er und innerhalb zehn Minuten nach dem er begann setzte ihre Atmung und ihr Herzschlag aus.
Der Krankenwagen kam und der Notarzt dann Intensivstation.
Ein Tag später war alles wieder ok und die Ärzte in Mannheim behandelten sie auf Epilepsie und andere Dinge.

Niemand kam auf die Idee, sie könnte einen Tumor haben denn Niemand sah etwas auf dem MRT.

Meine Frau und ich blieben sehr hartnäckig und gaben uns nicht damit ab das niemand etwas fand und niemand sagen konnte was der Auslöser war.

Dann haben wir das Glück gehabt, das in einer Ärztebesprechung der Oberarzt der Neurochirurgie auf die Idee kam eine Biopsie durchzuführen. Diese war auf drei Stunden anberaumt, es wurden fast acht Stunden daraus und er kam zu dem Ergebnis es könnte ein gutartiger Tumor sein.
Dies sagte er auf Grund seiner Erfahrung. Bis eben zum Tag der Diagnose.

Histologie sagte eben den Art des Tumors und die Referenzradiologin in Würzburg gab der Histologie recht.

Am Tag der Diagnose gaben sie mit dieser Diagnose und der Größe des Tumors noch sechs bis acht Wochen.

Sie wurde am 02.05.2012 operiert; dreizehn Stunden und es wurde CA. 50 % entfernt. Das Ding ist immer noch riesig und auf vier Gehirnlappen verteilt.

Danach HIT- Bestrahlung in Heidelberg, Temodal und Valproatin in toxischer Höhe.

Leider gibt es keine Studien, da es diesen Tumor erst ca. 200 mal
Auf der Welt gab.

Unserer Tochter geht es bis auf einige Krampfanfall gut, ihre Blutwerte sind im optimalen Bereich und sie geht zur Schule (Hochbegabten Gymnasium), sie treibt Sport geht reiten und wir genießen jeden Tag als ob es der letzte wäre. Kein Professor oder Doktor kann uns sagen warum es ihr so gut geht und jeder kommt immer mit dem Satz: Das sie bei diesem Ding mit der Größe noch funktioniert und lebt können sie sich nicht erklären aber wir müssen jeden Tag damit rechnen das sie stirbt.

Wir versuchen aktuell sie im DKFZ in die Virenforschung zu bringen über mehrere Rechtsanwälte denn jeder der sich mit den Themen befasst der weiß wie mir die Forscher sagen an Kindern wird nicht geforscht.

Ich muss an dieser Stelle meinen Arbeitgeber herausgeben, der mich seit April 2012 bei voller Entlohnung von meiner Arbeit auf unbestimmte Zeit freigestellt hat.

Wir können nachfühlen was du gerade mitmacht

Gruß
Thomas

JazzKo

Hallo Thomas,

Ich finde keine Worte um zu beschreiben wie ich mich fühle. Dieses erstaunt sein der Ärzte kenne ich nur zu gut. Ebenso die Hilflosigkeit der man ausgesetzt ist.

Wird Deine Tochter derzeit gar nicht behandelt?!? Über die Virenforschung habe ich auch schon nachgedacht allerdings keine aktuelle Studie gefunden an der sie teilnehmen könnte.

Geforscht wird heutzutage eh nicht mehr so wie man sich das vorstellt. Was nicht im Protokoll steht ist nicht vorgesehen. Die zufälligen "Wunder" Sind innerhalb einer Studie nahezu ausgeschlossen. Alles vor Zufällen gesichert und ohne Angabe von zu erwartenden Ergebnissen und detailgenauer Prüfung wird gar nichts genehmigt. Darüber hinaus muss auch ein finanzielles Interesse bestehen. Staatlich oder durch einen Pharmaunternehmen. Noch drüber nachgedacht warum es kaum Studien mit Komplementärmedizin gibt. An Naturprodukten kann man sich so schlecht bereichern.... Aber es muss doch etwas geben. Wir können menschenohren auf mäuserücken implantieren und fliegen zum Mond.... Aber sowas kriegt Mensch nicht in den Griff?!?

Gibt es da draußen keinen Chirurgen, der verrückt genug ist es doch zu Wagen... Keinen Arzt der ne bahnbrechende Idee hat. Bevor ich ihr länger zusehe wie sie unter der chemo vor sich hin dämmert und von den Ärzten doch nur immer wieder höre dass sie sehr wahrscheinlich keine 16 wird... Solange wäre ich bereit für Experimente. Sie auch. Sie hasst die Tabletten und will sie nicht mehr nehmen... (Ob der Saft das nun besser macht!?)

tomas

Hallo Jazz,

die Behandlung ist analog der HIT HGG07 Leiter Prof. Kramm.

Temodal: 5/23, 5 x 220 mg Temodal und täglich morgens/abends 450 mg Valproat Spiegel 120

Eigentlich denke ich nach allem was ich gelesen habe wäre bei nicht methylierendem MGMT one weg one off Temodal besser aber die Studienergebnisse sind a nicht gesichert und b nicht übertragbar auf Kinder.

An Kindern wird nicht geforscht da machen sich die Forscher nicht die Hände schmutzig.

Immuntherapie nicht möglich da das Ding zu groß ist.

Immuntherapie wird in Belgien und in Würzburg gemacht.

Op nicht möglich das Risiko das sie auf dem OP stirbt liegt bei 99%.

Der beste Neurochirurg laut allen Nachfragen ist Dr. Krause in Würzburg.

Manchmal denke ich - und ich weiß es - die Ärzte die meine Bewunderung haben würden gerne mehr sich kümmern aber es geht nicht sie haben keine Zeit und sind immer überarbeitet. Es fehlen in Mannheim 4 Ökologen aber sie haben kein Geld.

Wenn man sich nicht selbst kümmert dann sieht es so aus als wenn das Krankenhaus wie eine Spione im Netz sitzt und nur auf das Unausweichliche wartet......

Wir leisen sie in HD an der Hippo Studie teilnehmen dort wird das Genom entschlüsselt aber es ist kein Licht in Sicht und wir leben von Tag zu Tag und von Kontroll-MRT zu Kontroll-MRT (alle sechs Wochen).

Der beste Satz ist keiner der Ärzte in Mannheim hat je so eine Patientin mit diesem Ding gehabt und wird nie mehr eine solche Patientin haben.... toll.

Der Lauf des normalen Lebens ist auf den Kopf gestellt: Kinder sollten nicht vor den Eltern sterben....

Unser Leben ist am Arsch und ich/wir wissen nicht wie es nachher weitergehen soll/kann....

Die Zeit heilt nicht alle Wunden.....

Gruß

Thomas

JazzKo

Oh man.... Das klingt fast alles identisch..

Die gleichen Aussagen haben wir zu meiner kleinen Schwester bezgl. OP und Einzigartigkeit (deshalb auch dieser Post).

Wie Schon gesagt, während der Temodal Behandlung ging es ihr auch überraschend gut. Wie bei Euch: Schule, Sport, reiten, Freunde... Alles normal. Erst die zweite chemo jetzt mit Vorinostat hat sie umgehauen. Hat deine Tochter noch krampfanfälle???

Ausschlaggebend für die Indikation der zweiten Behandlung war eine erneute molekular Analyse des Bioptats, dass vor zwei Jahren gewonnen werden konnte. Wir wissen natürlich nicht in wir weit dich der Tumor unter der vorangegangenen Therapie verändert hat aber eine zweite Biopsie wäre zu riskant (auch wegen der Größe und Lage!).

Von dem Würzburger Chirurg habe ich auch schon gehört und mit Prof. kramm hatten wir eine Telefonkonferenz bezüglich der Alternativen und der hat uns auch die Vorinostat phaseI/II Studie empfohlen. Bisher konnte wohl bei einem Kind (!) ein Rückgang verzeichnet werden.

JazzKo

Hallo Thomas,

meinst Du die Geschichte mit den Parvoviren in Kombination mit den HDAC Hemmern? Ich habe leider keine aktuelle Studie dazu gefunden. Hast Du nähere Infos dazu? Wie siehst Du Eure Chancen da rein zu kommen?

tomas

Hallo Jazz,

ja diese Gruppe meine ich.

Es gibt aktuel keine Studie.

Die sind wohl dabei ihre Daten von ein paar wenigen Patienten auszuwerten.

Aber wie hast du schon geschrieben:

Wir haben für unsere Tochter keinerlei Optionen mehr...
Und wenn alles nichts hilft greife ich nach dem kleinsten Strohhalm und die Klinikleitung von Mannheim versucht alles um uns eine Ausnahme von der Regel zu ermöglichen.

Ob das funktioniert steht alles auf einem anderen Blatt aber sollen wir hilflos warten und zusehen bis es zu Ende ist ich nicht.

Da setze ich lieber alles in Bewegung und wenn es nicht funktioniert dann haben wir es versucht....

Gruß

Thomas

JazzKo

Hallo Thomas,

Ich kann sehr gut nachvollziehen wie Du dich fühlst!!! Morgen haben wir einen Termin in Heidelberg und werden uns über das Thema weiter erkundigen. Ich wäre Dir dankbar, wenn Du mich auf dem Laufenden hältst wie sich die Sache entwickelt. Vielleicht wäre das auch eine letzte Option für meine Schwester...

tomas

Hallo Jazz,

wie war euer Termin in HD?

Gruß

Thomas

JazzKo

Hallo Thomas,

Leider genau so wie erwartet. Unseren behandelten Ärzten war diese "Studie" bekannt. Ich weiß nicht in wie weit du mit pharmakologischen Zulassungsverfahren vertraut bist, aber der Therapieansatz befindet sich ja noch ganz am Anfang. Das würde jetzt Quasi mit Phase I anfangen und da machen die bei Kindern tatsächlich dicht. Die Ärzte sehen auch überhaupt keine Chance da rein zu kommen. Die Begründung würde mich dennoch interessieren. Die HDAC Hemmer bekommt sie ja bereits... Und Parvovirus H1 macht nachgewiesen keine klinische Symptomatik beim Menschen (ich studiere selbst Tiermedizin). Im Tierversuch hat die Behandlung verringerte Nebenwirkungen der Chemo und sogar Tumorfreiheit erzielt... Also kann es ihr ja nur besser gehen damit...

Jetzt nimmt sie also seit gestern wieder Vorinostat in Form eines Saftes. Nach mehreren Tagen von Wohlbefinden ging das übergeben bereits eineinhalb Stunden nach der Einnahme los gefolgt von schmerzhaften Durchfällen. Von meinem Bauchgefühl her verkörpert dieses mittel das Böse für mich. Vielleicht spielen mein medizinisches Verständnis und das was ich sehe mir einen Streich, aber irgendwas sagt mir, dass das gerade nicht richtig ist... Verzweiflung!!!!

tomas

Hallo Jazz,

es ist leider sehr traurig wenn ich bei deinen Beiträgen zwischen den Zeilen lese.

Das in HD das mit der Virentherapie wohl nicht funktioniert für euch und ich denke auch nicht bei uns ist auch für mich sehr niederschmetternd.

Aber es ist leider die Wirklichkeit, das man an Kindern keine Versuche durchführt.

Ich persönlich kann es rein objektiv verstehen aber subjektiv ist es auf Deutsch gesagt Sch.... denn was bleibt uns?

Es wird wohl noch sehr lange dauern bis sie etwas gegen das Ding tun können.

Deßhalb bleibt uns wohl nur zu hoffen das - so hart es klingt - deine Schwester meine Tochter es ihnen noch gut geht sie noch leben und wenn es soweit ist ihr Tod so schmerzlos und sanft wie es geht sein wird.

Das ist das was bleibt.

Ich hoffe esgeht deiner Schwester und meiner Tochter noch lange "gut"!!!!

Thomas

tomas

Hallo Jazz,

hast du eigentlich einen Überblick bekommen wie gut oder schlecht die Vironistat-Studie läuft?

LG

Thomas

JazzKo

Hallo Thomas,

was meinst Du damit wie gut/schlecht sie läuft??? Als wir damit anfingen (August 2013) waren 49 Kinder in der Studie. Davon hatten damals zwei die Zieldosis erreicht und vertragen. Inzwischen soll bei einem Kind ein Wachstumsstop erreicht worden sein und sogar ein kleiner Rückgang zu verzeichnen. Die Studie ist grundsätzlich nicht für Hirntumor Patienten ausgelegt. Die Indikation für die Teilnahme an der Studie bei meiner kleinen Schwester war die molekularbiologische Analyse ihres eineinhalb Jahre alten Bioptats.

Meine Schwester nimmt noch immer den Saft und im Augenblick geht es ihr auch relativ gut damit. Geplant ist diese Dosis jetzt über drei Monate zu halten und dann im MRT hoffentlich einen Erfolg zu sehen….

Kommt das denn für Eure Tochter auch in Frage??? Gibt's Neues zur Parvovirus Studie???

Das schlimme ist dass mein medizinisches Verständnis durch mein Studium von Tag zu Tag wächst… bis ich fertig bin und alles verstanden habe, könnte es allerdings zu spät sein….Würde am liebsten die Viren einfach aus unserer Virologie oder der Kleintier-Klinik mitbringen… wenns nur so einfach wäre…

Das sind diese Tage wo ich die halbe Menschheit verfluche und durch den Supermarkt laufe und Fremden die pest an den Hals wünsche. Ich weiß dass das nicht fair ist aber manchmal hilft es mir.

tomas

Hallo jazz

Leider bei uns keine guten Neuigkeiten

Zweiter Tumor op nächste Woche gibt kaum Hoffnung

Lg

Thomas

JazzKo

Was??? Wieso denn jetzt auf einmal ne zweite OP??? Was ist passiert?!?!? Ich denke ganz fest an Euch und schicke Euch alle Kraft der Welt!!!!!

skywalker

Hallo Jazz,
Hallo Thomas,
Mein Sohn wird nun auch an dieser Studie teilnehmen von der ihr geschrieben habt. Der Tumor Glioblastom ist leider nach nur 3 Monaten (nach der OP) wieder gewachsen. Wie haben deine Schwester/Tochter Vorinostat vertragen, gab es nur anfangs Nebenwirkungen?
Liebe Grüße

JazzKo

Hallo Skywalker,
was soll ich Dir nun sagen… meine Schwester ist tot! Am 17.07.2014 hat sie ihren letzten Atemzug getan…

Hatten noch versucht sie in die Parvo-Virus-Studie reinzukriegen. (Parvo Viren haben einen Tropismus zu Astrozyten und gehen diese gezielt an…) aber naja wer sich mit Pharmaforschung ein wenig auskennt, kennt auch das Argument: Das sieht das Protokoll nicht vor oder es läuft derzeit keine Studie (zu deutsch: keiner hat Bock das zu bezahlen!!!)

Jacqueline ging es "gut" bis wir mit diesem Dreck angefangen haben und ich halte an meiner Meinung fest, dass es ihr länger besser gegangen wäre ohne den Müll. Alle Kinder,die zeitlgleich mit uns in Heidelberg angefangen haben sind tot!!!!!!!! Man argumentierte mit Lebensqualität.. davon hatte sie mit diesem Medikament am wenigsten.

Nach einiger Zeit habe ich es durchgekriegt, dass sie zusätzlich "Dronabinol"-Tropfen bekommen hat. Damit war sie etwas zufriedener und hatte auch wieder Appetit. Vor Weihnachten mussten wir alles absetzen, weil ihre CRP Werte und Thrombos alarmierend waren. Danach hat sie den Glauben und die Hoffnung verloren. An Ihrem 14. Geburtstag (11.01.) folgte der erste generalisierte Krampfanfall und danach ging es stetig bergab. Kurze zeit später sagte man uns, dass man nichts mehr für uns tun könne…

Jetzt ist sie weg! Was bleibt ist die Leere! Meine Wut, dass ich mich nicht gegen den Willen der Ärzte und meiner Eltern durchgesetzt habe und ihr lieber einen schönen Sommer beschert habe anstatt der Hölle der letzten Monate. Ein Hass auf geldgierige Pharmakonzerne und der Hoffnung, dass eines Tages ein Mittel gefunden wird, das auch hilft. Ich war dagegen… es hätte auch helfen können, aber wer ein bisschen recherchiert sieht dass die Befürworter dieser Studie im Internet gegensätzliche Meinungen publizierten. Ich willl niemanden schlecht machen oder Angst rühren, aber wer dabei war, kann verstehen, dass ich meinen Glauben daran verloren habe.

Sorry, dass ich Dir nichts besseres berichten kann.

skywalker

Hallo Jazz,
Es tut mir so unendlich Leid mit deiner Schwester........
Hätte ich das gewusst hätte ich nie geschrieben......
Ich wollte auf keinen Fall in der Wunde bohren.......
Danke für deine Meinung!
Sorry nochmal.
Alles Liebe

JazzKo

hallo skywalker…

in der Wunde kann gebohrt werden oder nicht.. heilen wird sie nie!
Danke für Deine Worte!
Viel Glück und Kraft Euch…

Wäre ich nochmal an dem Punkt, ich würde sie einpacken und mit ihr reisen.. so weit wie möglich, so lange sie kann… die "notfallbox" vom Ende unterm Arm mit dem Wissen vom Ende.. passieren kann ja doch nichts schlimmeres und es kann nur lebenswerter sein, als die Scheiße, die wir und vor allem sie erleben mussten.

Ich wünsche Euch von ganzem Herzen alles erdenkliche Gute!
Alles Liebe!

tomas

du machst deinen weg
und du bist richtig....

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