Hallo an alle,
ich bin eine Neue. Zunächst habe ich mich hier ein wenig umgesehen, jede Menge Erfahrungsberichte gelesen und finde alles ziemlich interessant.
Gerne möchte ich Euch meine Erfahrungen mit meinem Meningeom - wenn es denn tatsächlich eines ist - mitteilen:
So fing alles an:
Ende September habe ich mich nach getaner Arbeit abends um 21.30 zuhause auf mein Sofa vor den Fernseher gesetzt. Plötzlich bekam ich einen stechenden Schmerz im linken Ohr, der sich derart auf meinen Kopf ausbreitete, wie ich es noch nie erlebt habe!!! Neben diesen höllischen Schmerzen wurde mir derart schwindelig, dass ich das Gefühl hatte, mein linkes Auge befindet sich in meinem Kinn. Dann habe habe ich mich stark übergeben müssen. Das konnte nicht "normal" sein. Meine 12 jährige Tochter hat den Notarzt gerufen. Das hat sie vorbildlich gemeistert! Ich wurde mit dem Krankenwagen in eine Klinik gebracht. Dort lag ich zunächst mit anderen Patienten im Flur herum. Dieser - ich nenne es Anfall - war vorbei, jedoch hatte ich stärkste Kopfschmerzen und ich fühlte mich extrem schwach. Mit anderen Patienten auf dem Flur zu liegen, alles von jedem mitzubekommen oder von Besuchern begafft zu werden empfinde ich als sehr entwürdigend für jeden einzelnen Patienten. Eine Frau stand ewig in unmittelbarer Nähe und telefonierte nonstop, ohne jegliche Rücksichtnahme. So unglaublich! Ich wurde untersucht, ein CT wurde gemacht. Ich kann mich nicht an alle Einzelheiten dieses Abends erinnern. Nur dass die junge Assistenzärztin mir mitteilte, dass ich nun nach hause gehen könne, da es mir ja mittlerweile anscheinend besser ginge. Nachts um 2 Uhr! Diskussion hin und her, Sie meinte wörtlich: "sind Sie doch froh, Sie haben keinen Tumor!!" Da bin ich erschrocken. Ich habe mich geweigert, jetzt nach Hause zu fahren, mitten in der Nacht. Dort wäre ich alleine gewesen und dieser "Anfall" war mir unheimlich. Ich hatte Angst. Erst als ich ihr vorwarf, dass ich mir rausgeschmissen vorkomme, durfte ich bleiben.
Zum Glück!
Zwei weitere Tage befand ich mich dann noch auf Station. Insgesamt plagten mich eine ganze Woche lang tierische Kopfschmerzen, Schmerzmedikamente wirkten kaum. Man rätselte und vermutete, dass ich vielleicht einen Migräneanfall hatte. Die Ärzte schickten mich zum MRT. Die Diagnose schmetterte mich nieder: Entweder Meningeom oder AKN im Kleinhirnbrückenwinkel, 2,3x2,3x1,4cm. Die Ärzte waren sich nicht einig. Man empfahl mir die Kontaktaufnahme mit einem Cyberknifezentrum.
Zuhause rief mich die Klinik dann noch einmal an und schlug mir ein weiteres MRT (Kontrastmittel Somatostatin) zur besseren Diagnostik vor. Da wohl entgegen dem AKN das Meningeom dieses spezielle Kontrastmittel aufnimmt, schließt man nun ein AKN aus und geht davon aus, dass es ein Meningeom ist. Ist das nicht eine sehr vage und schwammige Formulierung bzw. Diagnose?
Mittlerweile bin ich in in der Neurochirurgie einer anderen Klinik angekommen. Hier befindet sich auch ein Cyberknifezentrum. In beiden Abteilungen habe ich mich vorgestellt. Die Ärzte rätseln noch herum. Es sei alles sehr merkwürdig, vielleicht habe es auch eine Einblutung gegeben, daher möchte man beobachten, ob es sich verändert. Nun muss ich bis Mitte Januar warten, dann wird erneut ein spezielles MRT gemacht und man wird dann vielleicht weitersehen.
Ich hatte vorher niemals Beschwerden.
Vielleicht gibt es hierzu eine Verbindung:
Im August hatte ich einen grippalen Infekt. Seither nervte permanentes Blubbern wie Badeschaum im linken Ohr. Der HNO machte einen Hörtest -alles in Ordnung - und verschrieb mir Blutverdünner.
Körperlich geht es mir gut.. das Ganze liegt nun 6 Wochen zurück. Habe gelegentliches Stechen im linken Ohr sowie leichte länger anhaltende Kopfschmerzen. Mental macht mich das sehr fertig! Ich bin geschockt, rat- und schlaflos, besorgt, einfach down, fühle mich ausgelaugt wie noch nie zuvor. Und da ich hier viel von Euch gelesen habe, weiß ich, dass ich nicht alleine bin :-)