
C.81
Meine Mutter ist Anfang 2002 wegen eines Gehirntumors bestrahlt worden.
Seit damals tauchten nach und nach immer mehr Probleme auf. Sie merkt nicht mehr rechtzeitig wann sie zur Toilette muß, sie kann heute das Haus kaum noch verlassen, weil sie nicht mehr laufen kann. Das Kurzzeitgedächtnis ist fast völlig ausgefallen und mittlerweile verwechselt sie verschiedene Dinge. Statt ihrer Brille holt sie ihre Bettdecke. Außerdem ist sie oft abwesend und wir wissen nicht wie wir sie erreichen sollen. Der Tumor ist an der bestrahlten Stelle nicht wiedergekommen aber beim letzten MRT wurde eine STelle entdeckt, die kontrastmittel aufgenommen hat. Man ist sich aber noch nicht sicher, ob es ein zweiten Tumor gibt. Das wird in ca. 4 Wochen nochmal untersucht.
Mein Vater betreut meine Mutter so gut er kann, aber ihm gehen die Kräfte aus. Er muß nebenbei auch noch arbeiten. Meine Mutter ist dann allein zu Haus. mittags kommt eine Betreuerin. Aber den rest des Tages ist sie allein. Manchmal geht sie nicht ans Telefon, weil sie es irgendwo hingelegt hat und es natürlich nicht mehr wieder findet (mein vater findet es abends in ihrer handtasche).
Langsam merke ich auch, daß mein Vater manchmal aggressiv wird. Das er sie anschreit. Aber sie kann nichts dafür, sie weiß es doch nicht besser. ich wohne 250 km entfernt und wenn mein Vater mir sagt, daß er sich umbringen will, weiß ich nicht mehr weiter.
Wie kann ich hier noch helfen?