Liebe Osterhase,
Du bist seit gestern hier im Forum und ich heiße Dich ganz herzlich willkommen und hoffe, daß Du hier einige Antworten auf Deine Fragen bekommen wirst.
Ich hatte vor einem Jahr eine strahlenchirurgische Behandlung meines AKN, Einmalbestrahlung ca. 30 Minuten mit 16 - 18 Gy. Von einer Operation hatten mir meine Ärzte auf Grund der sehr ungünstigen Lage des Tumors von vorn herein abgeraten, deshalb habe ich mich für eine Cyberknife-Behandlung entschieden, würde ich auch immer wieder so machen.
Es gibt trotzdem auch ein großes "Aber". Bei mir stellten sich dann im Sommer Beschwerden ein, ich konnte mich schwer konzentrieren, habe viel vergessen, war immer sehr erschöpft und müde, Schwindel und Kopfschmerzen waren/wurden meine Begleiter. Der Tumor nimmt an Umfang nach der Bestrahlung erst einmal zu, das hatte man mir schon gesagt, um dann im Laufe der Jahre zu vertrocknen (wenn ich zu den 98 % gehöre).
Die Beschwerden, die Du hast, kenne ich auch alle. Mein Tumor sitzt direkt im knöchernen Durchgang des Felsenbeins und drückt auf verschiedene Nerven. Ich habe fast immer Kopfschmerzen und wenn der Tumor auf den Trigeminusnerv drückt, dann wird alles noch schlimmer. Die Schmerzen hinter dem Auge habe ich auch, ich habe das Gefühl als wenn mir einer mit einem Löffel versucht, das Auge auszuhöhlen. Abends, wenn ich zur Ruhe komme, dann habe ich ein Muskelzucken unter dem Auge.
Aufgrund der zunehmenden kognitiven Beschwerden und Einschränkungen bin ich seit Februar in neuopsychologischer Behandlung. Es wurde ein 3stündiger Test gemacht, der sehr schlecht ausgefallen ist. Als die Auswertung kam, hat es mein Neurologe so formuliert: "Ich schreib hier mal nicht Demenz hin, sondern Hirnleistungsstörungen". Nun mache ich eine Hirnleistungstherapie einmal in der Woche 50 Minuten und das insgesamt
30 Mal, leider muß ich jetzt erst einmal für 4 Wochen pausieren, weil es mir insgesamt nicht so gut geht. Entsprechende Übungen mache ich auch zu Hause, habe mir dafür zwei Programme gekauft, die auch in der Klinik verwendet werden. Ich habe manchmal das Gefühl, daß ich einiges neu lernen muß.
Ich habe mich auch mal ein wenig kundig gemacht, derartige Beschwerden können auch noch Jahre nach der Bestrahlung auftreten. Eine Ärztin hat es mir so erklärt, daß durch die Bestrahlung Nervenbahnen geschädigt und auch zerstört werden, die dann aber auch irgendwie und irgendwo wieder zusammenwachsen können oder auch nicht und es so zu Fehlfunktionen und Einschränkungen kommt (mal laienhaft von mir ausgedrückt).
Wenn Du noch etwas wissen möchtest, dann kannst Du Dich gern bei mir melden.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Herzliche Grüße.
Andrea