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Amnatou

Hallo zusammen
Ich habe eine Frage an Euch alle: Habt ihr schon einmal von einer verspannten Dura mater (harte Hirnhaut) als Folge der Operations gehört?
Ich wurde letzten Sommer erfolgreich an der Hypophyse operiert. Nach einem leichten Schnupfen im Winter habe ich mich körperlich nicht mehr erholt und seither bin ich müde und völlig ko. Egal wieviel ich schlafe, ich werde nicht mehr richtig wach und möchte tagelang nur noch schlafen, zudem habe ich Verspannungen vom Rücken in den Kopf. Hormone, Hypophyse, Eisen und sonstige Vitamine sind alle ok. Die Chirurgen und mein Endokrinologe sehen keinen Zusammenhang mit der Op. Mein Hausarzt vermutet einen chronischen Infekt. Mein ganzheitlicher Physiotherapeut vermutet eine Verspannung in der Dura mater. Er ist überzeugt, craniosacrale Osteopathie könne meine Probleme lösen. Indem man die Knochen im Kopf einzeln bewegt, soll die Spannung gelöst werden. Diese Verspannung sei eine bekannte und häufige 'Komplikation' nach Operationen wo die Dura mater verletzt wurde und schulmedizinisch völlig verkannt... Für mich wäre es eine grosse Erleichterung, wenn es das tatsächlich wäre, aber ich weiss nicht so recht...
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit craniosacraler Osteopathie?
Ich bin neugierig auf Eure Reaktionen, lg Amnatou

Duden888

Hallo Amnatou, ja ich habe Erfahrung mit craniosacraler Osteo und bin überzeugt davon. Ich hatte nach Meningeom OP Probleme mit dem linken Auge (operierte Keilbeinhöhle). Nach der OP habe ich keine stationäre Reha gemacht, sondern bin zur Physio und auch Ostoepathie. Beides war sehr hilfreich. Mein Auge ist zwar noch nicht 100% geheilt, dennoch war die Cranio ein erheblicher Schritt zur Verbesserung meines Zustandes.
Allerdings habe ich auch das Glück (komme aus einer Großstadt) eine super erfahrene Osteopathin zu haben, die auch Osteopathen ausbildet und Dozentin für Osteo ist. Also ich bin in wirklich sehr erfahrenen Händen.
Ich hoffe für Dich, dass die Cranio Dein Problem auch lösen kann.
Ich will Dich nicht nerven, aber nach meiner OP (März 15) war ich erst sehr euphorisch und dann völlig lahmgelegt. Ich hatte keinen Appettit mehr, hab nix mehr gefühlt, war antriebslos - ich fühlte mich wie ein Zombie. Meine Therapeutin hat eine "Depression" diagnostiziert. Das war zwar ein Schock für mich, aber mit den Tabltetten, die ich dann ein paar Wochen genommen habe (Antidepressivum), ging es mir relativ schnell wieder besser.
Ich weiss nicht, ob Du daran schon gedacht hast, ist nur ein Hinweis von mir, da ich nie im Leben mit einer Depression gerechnet habe.
LG
Anja

Prof. Mursch

Ich habe sicherlich hunderte von Patienten operiert, die bereits einmal vorher operiert wurden.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie diese Narben und eventuelle Spannung durch Osteopathie gelöst werden könnten.

Vielleicht hilft die Technik ja auf anderem Wege, aber so nicht.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

SpinEcho

> Nach einem leichten Schnupfen im Winter habe ich mich körperlich nicht mehr erholt und seither bin ich müde und völlig ko.

Das kann auch jede Menge andere Gründe haben. Vielleicht war der "leichte Schnupfen" in Wirklichkeit das Pfeiffersche Drüsenfieber; und da kann es zu monatelangen Erschöpfungszuständen kommen. (könnte man mit einem Test auf Antikörper gegen das auslösende Virus nachweisen)

Das Lustige ist: Wenn man so etwas mit craniosakraler Osteopathie behandelt, verschwindet es nach einiger Zeit. Aber das täte es auch, wenn man einfach abwartet. Für den Osteopathen ist das dann aber natürlich der Beweis für die Wirksamkeit seiner Therapie.

alma

Hatte ich auch. Grippaler Infekt und dann monatelange Erschöpfung.
Epstein-Barr-Virus (o.g. Drüsenfieber) kontrolliert - nix. Schilddrüse - nix.
Blutbild - nix.
Das zweite Mal während der Chemo. Nicht zu finden.
Jetzt nach der Bestrahlung. Wieder nichts.
Es ist bei mir, wie bei vielen Krebserkrankungen, das wissenschaftlich in seinen Ursachen noch nicht geklärte Fatigue.
Manche brauchen bei Hirntumoren offenbar lange Erholungszeiten. Das ist mein momentanes Resümee.
Ich will ja nicht lästern - aber was ist ein "ganzheitlicher Physiotherapeut"?
"Ganzheitlich" ist für mich ein arg strapazierter Berufszusatz, mit dem sich viele schmücken, um auf dem Markt besser dazustehen. Wenn sich der Physioherapeut selbst so nennt, wäre ich misstrauisch.
Also was tun? Mal nach "Fatigue" suchen. Die Deutsche Krebsgesellschaft ist an dem Thema dran.

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