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Thema: Spannungsgefühl an der Narbe

Spannungsgefühl an der Narbe
Eddy Nr. 1
11.02.2020 11:22:37
Hallo zusammen, da ich ein kleiner, manchmal auch großer Angsthase bin und noch nie große Probleme hatte, habe ich nochmal eine Frage an Betroffene. Sind Schwankungen des Spannungsgefühl und das ziehen (mal mehr, mal weniger) am Bohrloch normal oder nicht und wir lange können diese ggf. noch anhalten? Hatte eine kleine Wundheilstörung am Bohrloch (kleine Vertiefung, ca. 1 cm lang und ca 0,2 cm tief, da der Knochen dort durch das Bohren fehlt) , die aber laut Arzt mittlerweile gut verheilt sein soll. OP war vor knapp 5 Monaten, Knochendeckel entfernt und anschließend mit Titanschrauben wieder fixiert. Für eine Antwort die mich etwas beruhigen würde, wäre ich sehr, sehr dankbar. LG Eddy
Eddy Nr. 1
LinaK
11.02.2020 12:32:16
Ich habe auch wechselnde Spannungsgefühle. Wenn ich gerade die Haare gewaschen habe, sind sie so gut wie weg. Angeblich ist das normal. Meine OP war vorletztes Jahr im März. Ich habe seitdem extrem trockene Haare. Manchmal tupfe ich Hautcreme drauf, das hilft mir auch. Wenn du dir unsicher bist, würde ich beim nächsten Arztbesuch mal nachfragen. Grüßle Lina
LinaK
asteri1
12.02.2020 15:54:57
Ich litt nach meiner Kopfoperation auch unter extremen Spannungsgefühlen und unter einer extremen Empfindlichkeit im Narbenbereich. Das war 10 Jahre nach der Operation auch noch der Fall. Seitdem ich Opipramol niedrigdosiert nehme, fühle ich mich komplett gesund.
Ich nehme Opipramol wegen Angst- und Spannungszuständen. Das Ausbleiben von Schmerzen im Narbenbereich ist dabei ein angenehmer Nebeneffekt .
asteri1
Eddy Nr. 1
12.02.2020 18:53:12
Hallo zusammen, ich bedanke mich für die beruhigenden Antworten. Mein Spannungsgefühl und das Zwicken am Bohrloch sind zwar noch von relativ leichter bis mittelschwerer Natur und gut auszuhalten, aber sie nerven. Da ich auch ein kleiner Angsthase bin und mir Sorgen deswegen mache, nehme ich z. Zt. Citalopram ein. Was mich aber ein wenig beruhigt hat, ist, dass es in diesem Forum wohl viele Betroffene die gleichen Probleme haben. LG EDDY
Eddy Nr. 1
Xelya
14.02.2020 08:48:37
Hallo Eddy,

das Zwicken kann auch daher kommen, dass sich Nerven regenerieren.
Das ist richtig fies, kann noch bis zwei Jahre nach der OP vorkommen und ist ein echt gutes Zeichen. Bei so einer OP werden ja auch viele Hautnerven durchtrennt, die "suchen" sich dann ihren Weg wieder zusammen und das zwirbelt manchmal sehr.

Spannungsgefühle der Narbe und auch der Kopfhaut und der Muskulatur hab ich 6 Jahre nach der Op noch ab und zu - immer bei krassen Wetterumschwüngen und/oder wenn ich angespannt bin). Das ist im Laufe der Jahre aber auch viel besser geworden.

Zum Thema Angsthase: Ich bin absolut kein "Angsthase" und lebe sehr gut seit 15 Jahren mit der Tumordiagnose, mittlerweile haben sie vier Meningeome entdeckt, aber ich habe immer Glück, weil ich den Tumor behandeln lassen kann, bevor er größere Schäden anrichtet.
Zum ersten Mal seit meiner OP habe ich nun den Kontrollzeitraum von 6 auf 12 Monate verändert, Montag habe ich meinen Termin.

Gestern kurz vor Feierabend rief die radiologische Praxis an und hinterliess keine Nachricht. Mein erster Gedanke war, dass der Termin verschoben wird (wäre nicht zum ersten Mal so) und ich bin heute morgen mit nem Riesenschädel aufgewacht, weil ich so verspannt geschlafen habe (den Termin zu verschieben hätte mich gestresst). Eben stellte sich heraus, dass sie nur wissen wollten, ob es bei dem Termin bleibt :-)

Long story short: Wir alle hier leben mehr oder weniger gut mit dem Tumor, aber dennoch ist es eine Krankheit, die nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist und unser Leben massiv beeinträchtigen kann. Wenn etwas im Krankheits- oder Heilungsverlauf von den Norm abweicht, dann ist es normal, und gesund sich Gedanken zu machen.

Wollteichnurmalsagen :-)

LG
Xelya
Xelya
Eddy Nr. 1
15.02.2020 08:55:23
Hallo Xelya und an alle Betroffene, danke für die aufmunternden Antworten. Würde ja zeitlich auch passen nach 5 Monaten. Was mir nur Sorgen bereitet ist, das dass Spannungsgefühl und die Beschwerden am Bohrloch nach der Wundheilungsstörung, je mehr es heilt, immer intensiver werden. Ist das nun normal oder unnormal bzw. hängt das mit der Heilung zusammen? Schmerzmittel helfen hier leider nicht, was ja auf eine Regenerierung der Nerven hinweisen würde. Keine Ahnung. LG EDDY
Eddy Nr. 1
KaSy
15.02.2020 09:33:29
Hallo, Eddy,
wenn das Spannungsgefühl und sogar Schmerzen wirklich zunehmen und der Hausarzt sich dazu lieber nicht äußert, dann solltest Du Deinen Neurochirurgen fragen.
So wie Du es bisher mehrmals beschrieben hast, scheint es gut zu sein und es wird Dir, wenn überhaupt, eine äußere Anwendung (Salbe, Gel) angeraten, die desinfizierend und heilend wirkt. Ich denke nicht, dass eine OP erfolgt.
(Ich hatte solche Spannungen an den Narben nicht.)
Mach Dir weniger Sorgen oder handle, wenn Du denkst, dass Dich der Arzt beruhigen kann.
KaSy
KaSy
Xelya
15.02.2020 11:58:02
Hallo Eddy,

ich unterstreiche, was KaSy schreibt.

Wenn es schlimmer wird mit deinen Beschwerden oder auch wenn Deine Besorgnis schlimmer wird, geh zum Arzt und lass es abklären. Notfalls auch von einem anderen Arzt als bislang.

Wir berichten hier im Forum auf der Basis unserer Erfahrung und ich tue mich schwer damit, zu entscheiden, ob das Nicht-Ansprechen der schmerzen auf Schmerzmittel ein Hinweis auf Nervenregeneration ist oder nicht - zumal aus der Ferne.

Wann hat denn zuletzt ein Arzt oder ein Wundheilungsspezialist Deine Narbe gesehen?

LG
Xelya
Xelya
Eddy Nr. 1
15.02.2020 14:16:00
Hallo zusammen, ich habe ja keine großen Schmerzen, nur ein unangenehmes Ziehen am Bohrloch, da wo die Wundheilungsstörung war. Laut Ärzte soll aber alles gut verheilt sein und trocken sein. Was mich halt nur stört, je mehr es heilt, desto mehr Spannungsgefühl habe ich oder besser gesagt: Morgens weniger, abends mehr und Schmerzmittel helfen da überhaupt nicht. Vielleicht ist das ja im Heilungsprozess normal. Laut Ärzte ja, aber ich weiß es nicht. LG Eddy
Eddy Nr. 1
Xelya
15.02.2020 18:03:02
Hi Eddy,

wenn die Ärzte sagen, dass es normal ist würde ich das erst mal glauben. Einige hier haben das ja durchaus bestätigt.

Narbengewebe ist deutlich unelastischer als normales Hautgewebe. Wenn sich also die Haut bewegt, verschiebt. unter Zug steht (wasauchimmer), dann verhält Narbengewebe sich anders.

Ich habe an beiden Knien vor einigen Jahren die komplette Oberschenkelsehne, alle Bänder und Hilfsstrecke abgerissen. Die wurden alle an der Kniescheibe angenäht und sind natürlich entsprechend vernarbt und ich merke das vor allem bei Kälte sehr deutlich. Im Winter steht mein Knie immer unter Spannung - so als würden sich die inneren Narben zusammenziehen. Das tut nicht weh, aber ich merke halt einen Unterschied.

Vielleicht kann Dein Arzt Dir ja auch sagen, ob und wenn ja, wann Du Deine Narbe vorsichtig massieren kannst, um sie elastischer zu machen.

LG
Xelya
Xelya
KaSy
15.02.2020 19:43:30
Hallo, Eddy,
Xelya hat mich an das Massieren der Narbe erinnert.
Bei meinen Narben am Kopf war das nie notwendig.
Aber ich habe bei anderen Kopfoperierten von "Narbensalben" gelesen.

Und nun fiel mir doch eine eigene Erfahrung ein:
Meine Wundheilungsstörung an der Kopfnarbe im Jahr 2016 musste ja umfangreicher "repariert" werden.
Ich hatte durch die Eigenhauttransplantationen sehr großflächige Wunden am linken Unterarm und am linken Ober- und Unterschenkel. Diese wurden, nachdem sie einigermaßen abgeheilt waren, von meiner sehr erfahrenen Ergotherapeutin leicht per Hand (desinfiziert oder mit diesen Handschuhen) massiert, was mit irgendeinem Babyöl, Gel oder einer parfümfreien Lotion oder so (was ich gerade zu Hause hatte) besser gelingt. Eine spezielle Narbensalbe war nicht erforderlich. (Vermutlich sind diese teurer.)

KaSy
KaSy
Vinum
10.03.2020 22:26:12
Hallo,
auch ich hatte nach der (Olfactorius) Meningeom OP über Monate ein taubes Gefühl im Bereich der Narbe, Schmerzen weniger...Diese musste noch wg. Wundheilungsstörung im KH "aufgefrischt" werden (Unter Vollnarkose neu vernäht)
Die OP ist jetzt 3,5 Jahre her und der Zustand hat sich peu a peu verbessert., sodass ich heute kaum noch Gefühlsstörungen habe.
(Allerdings muss ich meinen Fahrradhelm sehr weit einstellen, sonst drückt er sich ins Gewebe und das ist unangenehm)
Vinum
frida88
11.03.2020 10:10:18
Hallo Eddy,
bei mir sind diese ganzen blöden Dinge nicht verschwunden. Ich muss im Winter eine dicke, fette Mütze auf meinen Kopf ziehen, weil meine linke Schädelregion immer und dauerhaft kälter ist als die rechte. Es zieht und kneift immer, auch je nach Wetterlage etwas stärker. Nach so vielen Jahren ist es mir ziemich egal geworden - ich habe eine große Zahl an Schals, Mützen usw. und das "Ziehen" kann ich ausblenden.
Viele Grüße,
Frida88
frida88
Eddy Nr. 1
11.03.2020 18:35:53
Hallo Vinum, hallo Frida88, vielen Dank für die beruhigenden Antworten. Das Taubheitsgefühl und das Spannungsgefühl (leichtes zwicken, aber keine großen Schmerzen) rund um die Narbe und auf der Kopfhaut wird mich wohl noch mehrere Monate begleiten. Was mich halt nur stutzig macht, dass das Spannungsgefühl erst nach 2 Monaten nach der Op aufgetreten ist. Davor hatte ich nur ein Taubheitsgefühl und gar keine Schmerzen. Vielleicht gehört das ja zum normalen Heilungsprozess, wenn alles abschwillt, dazu. Keine Ahnung. Die Wundheilungsstörung am eingefallenen Bohrloch scheint auch Vergangenheit zu sein, da es seit ca. 4 Monaten nicht mehr genässt hat und mit einer dünnen rosafarbenen geschlossenen Haut überzogen ist. Nachdem ich mich mal hier im Hirntumorform (was sehr hilfreich und informativ war) schlau gemacht habe, haben anscheinend viele Betroffene die gleichen Symptome bzw Probleme wie ich. Gehe aber mittlerweile davon aus, dass die Dunkelziffer bei nicht registrierten Betroffenen noch viel höher ist. Na ja, ich habe jetzt am Freitag, den 13.03.2020 (!) einen MRT-Termin und am Dienstag, den 17.03.2020 den zweiten Kontrolltermin. Mal schauen was da so herauskommt. Die Erste Kontrolluntersuchung war bis auf die leichte Wundheilungsstörung in Ordnung. Ach so, meine Diagnose lautete Meningeom links frontal WHO 1, ca. 6 cm Durchmesser. Gruß Eddy
Eddy Nr. 1
Cooga
26.04.2020 23:05:23
Hi Eddy,

meine OP war vor knapp 1 Jahr, die Narbe ist auch schnell verheilt. Ich hatte nur im Heilungsprozess sehr mit trockener Kopfhaut und Schuppen zu tun, was ich vorher nie hatte. Es hat eine Weile gedauert, ist jetzt aber wieder weg. Zurück behalten habe ich Spannungsgefühl der Narbe und am ganzen Kopf, starke Kopfschmerzen und Ziehen der Kopfhaut. Gerade bei Wetterumschwung und starker Belastung des Gehirns. Mein Arzt sagt, das wäre normal und bei einigen Patienten kann es auch länger dauern als bei Anderen. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es besser oder wenigstens schwächer wird.

Ich drücke Dir die Daumen und alles Gute.

LG Cooga
Cooga
der Meister
27.04.2020 09:13:13
Hallo Ihr lieben,
Taubheitsgefühl und ein Spannungsgefühl (leichtes zwicken, aber keine großen Schmerzen) rund um die Narbe und auf der Kopfhaut habe ich heute gute 2 Jahre nach der OP noch immer.
Wetterumschwung spüre ich ebenso, wie Tinitus an sehr vielen Tagen.
Vermutlich bleibt es bei mir bei den Nebenwirkungen.
Wie immer Kopf hoch, das Leben geht weiter ...
euch alles Gute.


Gruß Klaus
der Meister
Eddy Nr. 1
27.04.2020 12:23:59
Hallo Cooga und Klaus, danke für die Antworten. Dann kann ich ja davon ausgehen das die Problematik, wie das Spannungsgefühl und Ziehen auf dem Kopf, wohl noch etwas länger anhalten werden. Die zweite Kontrolluntersuchung mit MRT war sehr gut und positiv. Nächste Untersuchung ist erst wieder nach 12 Monaten. LG EDDY
Eddy Nr. 1
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