sprachlos

Mein Vater kann kaum noch sprechen. Hat jemand eine Idee wie man die Kommunikation wieder aufnehmen kann (Sprachcomputer o.ä.)

Eine Sprachstörung bei Gehirntumoren (oder anderen Hirnschädigungen) kann, je nach Lage des Tumors, auftreten.
Es gibt mehrere Formen: Wenn es sich um eine motorische Aphasie handelt, ist meist der linke Stirnlappen betroffen. Der Patient versteht, kann aber die Laute nicht formen. Er könnte z.B. meist schreiben oder nichtverbal kommunizieren, da er weiß, was Sie ihm sagen.
Bei der sensorischen Aphasie (meist Schläfenlappen links) kann der Patient theoretisch sprechen, versteht aber nichts von dem, was er sagt oder Sie Ihm sagen. Dies ist furchtbar, denn er fühlt sich, als sprechen alle eine Sprache, die er nicht kennt. Hier helfen oft nur Zuwendung und Zeichensprache.
Wenn möglich, sollte man die Ursache behandeln.

Gruß

PD Dr Mursch
Bad Berka

Hallo Iris,
ich habe Ähnliches bei meinem Vater erlebt. Bei ihm traf zu, was Prof. Mursch in seiner Antwort mit dem linken
Schläfenlappen erwähnte.
Mir hat ein Vergleich sehr geholfen: Bei einem Kind, das noch nicht sprechen kann, läuft die Kommunikation und das
Schenken von Nähe und Geborgenheit auch mit anderen "Mitteln" als nur über Sprache.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt hat mein Vater aufgehört mit den mühsamen Versuchen, zu sprechen. Es hatte
für ihn immer neue Frustration ausgelöst.
Aber es war wohl für uns beide sehr wichtig, andere Möglichkeiten zu entdecken. Wobei diese Möglichkeiten
eben sehr stark von beiden Personen abhängen und nicht allgemein gültig benannt werden können.
Bei meinem Vater war es auch nicht jeden Tag gleich, manchmal konnte er besser verstehen und konnte zumindest
auf gezielte Fragen mit ja oder nein antworten.
Ich denke, insgesamt ist es einfach wichtig, Nähe zu schenken, ihm zu zeigen, dass man da ist.
Ich wünsche Euch viel Kraft und auch ein bisschen Freude daran, Phantasie zu entwickeln.
Alles Liebe
Monika