Guten Tag!
Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt. Die letzten Wochen waren für mich und meinen Vater ein Martyrium:
Meine Mutter (74) hat ein Glioblastom (kleiner Schmetterling) im Frontallappen. Die OP war vor 3 Wochen. Es konnte nicht alles
entfernt werden. Leider ist sie bisher nicht richtig aus der OP
erwacht. Zunächst meinte der Neurochirurg das dies auch länger
dauern könnte. Nach 1 Woche hat sie ihre Augen etwas geöffnet. Vor allem wenn ich sie dazu aufgefordert habe. Als sich nichts weiter tat meinte der Arzt auf der Intensivstation ob meine Mutter eine Patientenverfügung hätte. Dies sei wohl ein dauerhafter Zustand und würde sich nicht mehr bessern. Im Frontallappen sind auch die Bereiche um wach zu werden.
Hätte der Chirurg dies nicht vorher wissen müssen? In einem
Gespräch wurde mir gesagt, dass meine Mutter auffallend schlechte Hormonwerte habe (Schilddrüse). Dagegen würde man ihr Medikamente geben. Schließlich wolle man ihr diese Chance geben. Schlechte Hormonwerte könnten auch Ursache dafür sein das sie nicht aufwacht. Schließlich wies man uns daraufhin, dass ein Luftröhrenschnitt notwendig sei. Ihre Lunge sei frei und funktioniere gut. Dieser willigte ich ein. Man könne sie aber auch so friedlich einschlafen lassen. Dies lehnten mein Vater und ich ab. Nun wurde sie auf eine andere Station verlegt und soll demnächst auf die Palliativstation. Eine Zweitmeinung wurde von uns nicht eingeholt.
Wir sind einfach nur verzweifelt und haben ständige Angstzustände! Mein Vater ist 80 und hat keine Lust mehr zu leben. Er meinte, dass es für mich wohl noch härter sein wird wenn die Mutter nicht mehr da ist. Ich hätte mein Leben noch vor
mir und müsse stark sein.
Auf der anderen Seite trage ich auch Wut in mir. Im Sommer 2018 wurde bei meiner Mutter ein Lymphdrüsenkrebs im linken Oberschenkel festgestellt. Zur Behandlung war sie damals in einer anderen Klinik. Bekam dort Chemo und Bestrahlung. Nach gut 1 Jahr war alles gut überstanden. Sie hatte alle 3 Monate Kontrolluntersuchungen. Die Ärztin meinte das meine Mutter noch viele CTs haben wird. Dies klingt aus heutiger Sicht wie Hohn! Aus den Unterlagen geht hervor, dass das letzte Ganzkörper CT (PET) im März 2020 durchgeführt wurde! Wie kann das sein? Was ist das für eine Krebsnachsorge? Am 13.10.20 war ihr letzter Termin in der Klinik und es wurde kein CT gemacht! Wahrscheinlich hätte man dort schon etwas gesehen. Der Tumor wäre auf jeden Fall kleiner und besser operabel gewesen. In der jetzigen Klinik wollte man auf diesen Einwand nur bedingt eingehen. Dies würde an der jetzigen schlechten Prognose nichts ändern. Wahrscheinlich würde Sie ja noch wacher!? Wir sind total verwirrt und verzweifelt!
Hier eine Zweitmeinung einzuholen scheint wohl keinen Sinn zu machen. Sie wacht nicht richtig auf.
Kann uns irgendjemand im Forum einen Rat geben oder hat Ähnliches erlebt? Ich will nicht auch noch meinen Vater verlieren. Wir leiden beide so entsetzlich.
Danke