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Emmapeel

Starker Hautausschlag mit Juckreiz nach MRT mit Kontrastmittel Gabe (Gadovist)


Hallo
Mein Mann (Glio ED 9/2016) unterzieht sich 4 mal pro Jahr einem MRT vom Gehirn. Dabei wird Gadovist als verwendet. Im Okt. 2017 kam es 3 Tage nach dem MRT mit Kontrastmittel zu einem großflächigen und langanhaltendem (6 Wochen) Haustauschlag. Bei der nächsten MRT Kontrolle meinte der behandelnde Radiologe, dass Hautauschläge immer sofort beim ersten oder zweiten MRT auftauchen, dass es erst beim 6. MRT zu Hausauschlägen komme, kenne er nicht, das könne nicht sein, das läge bestimmt an andern Medikamenten. Daraufhin liess mein Mann sich auf eine weitere Untersuchung ein. Resultat: Wieder flammte der Hautauschlag nach ca 72 Std. auf. Er hält nun 10 Tage großflächig (Bauch, Rücken, Arme, Oberschenkel), stark juckend an. Antiallerkikum (Cetirizin) schlägt micht an. Ausleitende Verfahren (Blutreinigungstee, Basensalzbäder, Tinktur auf die Haut mit Salbei, Eincremung mit Eucerin Salbe) geben kurzzeitig Erleichterung, aber noch keine Linderung oder Rückgang des Hautauschlages. Der Ausschlag nimmt i.G. weiter mehr Hautfläche in Beschlag.
Welche Mittel helfen, dieses Kontrastmittel auszuleiten?
Welche medizinischen Schritte sind nun nötig, um eine weitere Belastung des Körpers zu vermeiden und mögliche (gefährliche) Folgeerkrankungen der Gadolinium Exposition auszuschliessen?
Mit bestem Dank für eine Antwort

KaSy

Hallo, emmapeel,
Es gibt verschiedene Kontrastmittel (KM), danach sollte Dein Mann fragen.

Mit sehr viel Flüssigkeit sollte man es schneller über die Nieren aus dem Körper bekommen.

Eine KM-Allergie kann sich auch mit der Zeit entwickeln. Das ist auch bei anderen Medikamenten oder Allergie auslösenden natürlichen Sachen so.

Dein Mann könnte den Neurochirurgen fragen, ob das MRT auch ohne KM durchgeführt werden kann, aber das glaube ich nicht.

Der erste Ansprechpartner wäre der Radiologe, denn im Aufklärungsbogen steht, dass bei Problemen dort zu fragen ist.

Eigentlich sollte es auch für das KM einen Beipackzettel geben, er soll ihn sich aushändigen lassen. Dort könnten Hinweise zu finden sein. (Im Internet könnte man den Beipackzettel evtl. auch finden.)

Vielleicht melden sich andere bei Dir, die auch KM-Allergien haben.

KaSy

lavendelfrau

Bei mir wurde nach einer anaphylakt. Reaktion auf ein Medikament eine vorsichtige Testung stationär über 2 Tage durchgeführt....so konnten auch Alternativmittel getestet werden. Obwohl ich den Aufwand scheute, bin ich heute froh diese Testung gemacht zu haben, denn ich weiß nun genau was vertragen wird und was nicht. Das gibt mir eine große Sicherheit:)
Diese Testung fand stationär in der Allergologie einer Uniklinik statt.

Es besteht die Möglichkeit einer anaphylaktischen Reaktion, sodass die Unverträglichkeit des Kontrastmittels lebensbedrohliche Folgen haben
könnte.

Lena333

Hallo Emmapeel,

leider ist es so, dass gerade die HÄUFIGE und VIELFACHE Gabe von KM zu Allergien führen kann!
Und leider ist hier bei vielen Radiologen keine Aufklärung darüber zu erhalten, das habe ich selbst leider erleben müssen.
Hatte selbst ca. . 13 MRT`s mit der VOLLEN Menge: KM GADOVIST hinter mir und auch ERST DANN eben eine Allergie entwickelt. Daraufhin wurde bei mir das MRT zunächst nur noch in reduzierter Menge an Gadovist (die Hälfte der üblichen Menge) , danach aber nur noch NATIV, also GANZ OHNE KM, durchgeführt, auch wenn dadurch der Tumor (in meinem Fall nur ein Meningeom) leider schlechter zu beurteilen ist.
Was auch gerade in der Diskussion ist, ist eine Anreicherung des Kontrastmittels GADOVIST im Gehirn, hier habe ich umfangreiche Recherchen dazu. Als ich den Radiologen darauf ansprach, hat er es mir auch bestätigt. Aber leider VON SICH aus wird man als Pat. - aus MEINER Erfahrung- von den Radiologen viel zu wenig auf die Risiken einer VIELFACHEN und HÄUFIGEN KM-Gabe hingewiesen.
Ich weiß jetzt nicht, ob es für Deinen Mann eine Option ist, die zukünftigen MRT`s OHNE KM durchzuführen, da er ja ein Gliobastom hat, was ich leider als Meningeom Pat. nicht einordnen kann. Ich würde auf jeden Fall den Neurochirurgen fragen, ob ihm native MRT Bilder reichen.
Bzgl. der Allergie wurde mir damals von einer Hautärztin eine "Schwermetallausleitung" empfohlen, vielleicht wäre das eine Option für Deinen Mann?
Auf jeden Fall würde ich eine KOnsultatin eines erfahrenen Hautarztes oder auch Umweltmediziner empfehlen.

Es tut mir sehr leid, dass Dein Mann jetzt auch noch diese Allergie durchmachen muss; ich hab das selbst hinter mir.

Ich wünsche Deinem Mann GUTE Besserung und vor allem: dass er einen Weg findet, die zukünftigen MRT`s OHNE Gadovist durchführen zu lassen.

Liebe Grüsse

Lena

Paeris

Hallo Emmapeel,
muß dein Mann vielleicht noch andere Medikamente nehmen z.B. gegen Epilepsie?
Ich hatte mal einen Hautausschlag der ging über mehrere Wochen immer Nachmittags fing es an am ganzen Körper großflächig, ich kratzte mich am ganzen Körper blutig, war so schlimm das meine Frau die Feuerwehr rief (Panikattacke).Man fragte mich ob ich ein Medikament gewechselt hätte? Ich verneinte, Kortisoncreme die ich bekam half nur bedingt.War beim Hautarzt das selbe Spiel. Bei mir lag es daran das ich Levetiracetam, das ich gegen Epilepsie nehmen muß unbewusst gewechselt hatte. Erst einen Internisten dem ich davon erzählte fragte mich, ob ich ein Medikament gewechselt hätte und ich sagte nein habe nur Levetiracetam statt von der Fa. S.... von der Fa.H.... verschrieben bekommen und das war es.
Hätte nicht im Traum daran gedacht, das es schon ausreicht wenn man nur die Firma wechselt. Was ich damit sagen will, das es für mich kein Medikamentenwechsel war, da es ja den gleichen Grundwirkstoff(Levetiracetam) beinhaltet und das komische war das es erst nach 3-4 Tagen der Einnahme auftratt. Nach einer Kortisonspritze und umstieg auf die vorige Fa.S.... beruhigte sich der Zustand noch am selben Tag.

Ich wünsche Dir und deinem Mann alles erdenklich Gute und hoffe das Ihr Erfolg habt.

LG

Emmapeel

Hallo An Alle
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

Der Hautauschlag meines Mannes vom MRT im Januar 18 hat mit einer große Intensität und Juckreiz für ca 8 Wochen angehalten, dann noch 1 Monat in abgeschwächter Form (20%). Mein Mann nimmt seit Anfang 2018 keine anderen Medikamente.

Inzwischen ist klar, dass Gadovist als KM verwendet wurde, sowie auch bei den MRT´s davor. Ein weit verbreitetes KM.
Diese Woche werden wir Gespräche mit dem Neurochirurgen der Uni Klinik und dem Radiologen führen, um zu klären, ob ein MRT ohne Kontrastmittel auch reicht.Da das Glio ein so hoch gefährlicher Tumor ist, sind wir gespannt auf die Antwort.

Trotz Glioblastom hat mein Mann zur Zeit keine Verschlechterung im Krankheitsverlauf, im Gegenteil, es geht ihm recht gut (18 Monate nach der OP, Chemo und Bestrahlung). So wollen wir in Ruhe entscheiden.

Die Klinik hat vorgeschlagen, das MRT stationär durchzuführen mit dem KM "Dotarem". Sie würden ihm vorab 50 mg Cortison zu verabreichen, sowie H1 + H2 Antihistaminikum, ein übliches Verfahren zu Abmilderung der allergischen Reakton. Dotarem ist auch ein markrozyklischer Gadolinium Komplex, der ionisch gebunden ist (Gadovist ist nicht-ionisch gebunden). Gerade scheint uns das Risiko noch zu hoch und mein Mann möchte mehr Aufklärung.

Wir werden nach einem Allergietest fragen, sowie eine Untersuchung anstreben, bei der getestet wird, wieviel Gadolinium noch in seinem Körper ist.

Hat jemand von Euch schon mal ein KM mit zuckerbasiertem KM gemacht? Es wurde in Heidelberg entwickelt.
https://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/dkfz-pm-17-35-MRT-auch-ohne-Kontrastmittel-mit-Zucker.php
Wir suchen gerade Berlin nah eine Möglichkeit. Für Hinweise sind wir dankbar.

Ich werde gerne berichten und die Infos zur Verfügung stellen, was weiter geschieht.

Euch allen herzlichen Dank für die wertvollen Hinweise und die zugewandte Anteilnahme. Das tut gut.

Liebe Grüße auch von meinem Mann
Emma

Lena333

Hallo Emma,

der Vorschlag mit "Dotarem" ist nachvollziehbar und sicher einen Versuch bei Deinem Mann wert; habe selbst Dotarem auch 1* erhalten.
Gut ist, dass das MRT stationär gemacht werden soll mit der Gabe von Cortison und Antihistaminika, dies alles zur Abmilderung einer evtl. wieder auftretenden Allergie und unter "Überwachung".
Von den neuen "zuckerbasierten" KM habe ich auch schon gehört bzw. gelesen und nachgefragt bei meinem Radiologen: Aussage war, dass diese derzeit (noch) nicht verwendet wurden. Aber das ist jetzt auch schon 6 Monate her.
Wenn Du hier etwas NEUES erfährst, wäre ich Dir für eine Info dankbar, da ich ja auch nur native MRT`s machen kann und dafür "Qualitätseinbußen" hinnehmen muss. Ich wäre also für jeden Hinweis dankbar, was diese neue Art der MRT- Durchführung auf "Zuckerbasis" angeht.

Ansonsten freut es mich, dass es Deinem Mann besser geht, ich wünsche weiterhin alles Gute!

LG

Lena

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