Hallo Zuversicht87,
schön zu hören, dass es deiner Mama etwas besser geht und sie Essen kann.
Ich habe gelesen, und ich sage dies jetzt als Laie, dass sich durch die OP auch Flüssigkeit im Hohlraum des Tumors bilden kann und dann zu einem erhöhtem Druck im Kopf führt. Durch Cortison wird dann die Schwellung zurückgehen. Es könnte sein, dass es bei deiner Mama auch so ist. Es geht ihr vlt. deswegen auch besser.
Meine Frau wurde Mitte März operiert und bekommt Mitte April die erste Strahlenbehandlung zusammen mit Temozolomid. Vorausgesetzt ihre Blutwerte lassen dies zu. Die müssen nämlich auch in einem akzeptablen Bereich sein, damit bestrahlt werden kann. Nach der OP waren die durch das Cortison doch ziemlich aus der Reihe.
Im Moment geht es ihr geistig gut, körperlich ist sie noch immer geschwächt und es fehlt ihr an Kraft. Aber es geht von Tag zu Tag besser.
Das was ich bisher festgestellt habe, seit meine Frau erkrankt ist, dass man mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist und etwas hilflos nach Antworten sucht. Der Hausarzt war komplett überfordert (war seine eigene Aussage).
Die Ärtzin in der Klinik, die operiert hat, informierte mich über die Krebsdiagnose innerhalb 2 Minuten am Telefon als ich im Geschäft war. Es war, als hätte jemand das Seil der Hängebrücke losgemacht auf der ich gerade Stand.
Auch meine Frau wurde innerhalb nur weniger Minuten aufgeklärt.
Einen Tag später wurde Sie entlassen. Nicht fähig zu gehen, wurde Sie mir von einer Krankenschwester im Rollstuhl gebracht, die Sie dann freundlicherweise noch bis zum Auto brachte.
Ein paar Tabletten für die nächsten 3 Tage und der Entlassbericht waren alles was ich hatte. Ich war natürlich sehr froh, meine Frau wieder zu Hause zu haben, aber eigentlich kann man jemanden in diesem Zustand nicht entlassen.
Ich habe dann erst mal einen Termin bei einem Neuroonkologen gemacht, der aber nur oberflächlich, dafür sehr einfühlsam, uns das Krankheitsbild erklärt hat. Ich denke, er war mit dieser Diagnose auch etwas überfordert.
Der einzige Lichtblick bis jetzt war der Beratungstermin in der Strahlenklinik. Die Ärztin hat sich wirklich Zeit genommen und unsere Fragen, so weit Sie konnte, beantwortet.
Es wird dann auch noch ein Termin bei einem Radioonkologen stattfinden, den für uns die Strahlenklinik vereinbart hat.
Von den Onkologen verspreche ich mir dann eine beratende Betreuung, die einem zur Seite stehen bei Fragen. Wir sind da mal gespannt.
Wir haben auch zwei Teenager, die sich natürlich auch riesig gefreut haben, dass ihre Mami wieder zu Hause ist.
Ihnen habe ich von Anfang an alles erzählt, auch was wahrscheinlich passieren wird. Wir haben alle zusammen geweint und sind dann noch lange zusammen gesessen und haben uns über die Krankheit unterhalten.
Ich selbst habe meine Mami mit 9 Jahren auch durch Krebs verloren. Und nun scheint sich dasselbe bei meinen Kindern zu wiederholen. Die Natur kann schon grausam sein.
Ich wünsche deiner Mami nur das Beste und dass es ihr noch lange gut gehen wird.
Dir und deiner Familie weiterhin viel Kraft.