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Thema: Strahlen- und Chemotherapie bei Oligodendrogliom

Strahlen- und Chemotherapie bei Oligodendrogliom
Maitri
16.05.2017 21:09:10
Hallo liebe Leute,


Hat jemand Erfahrungen mit der Kombination von Strahlen- und Chemotherapie?

Beziehungsweise mit dem Zusammentreffen eines Hirntumors mit einer anderen Krebsart?

Liebe Grüße
Maitri
Maitri
alma
17.05.2017 10:20:43
Hallo Maitri,

ich kann nur vage antworten.
Bei Hirntumoren kann es einen Wechsel auf eine andere Tumorart geben, also vom Astrozytom zum Oligodendrogliom. Je nachdem von welchen Hirnzellen das Gewächs ausgeht. Kann aber auch histologisch falsch eingestuft worden sein, was aber für den weiteren Verlauf keine Rolle mehr spielt.
Ich gehe davon aus, dass es sich nun um ein Oligodendrogliom III handelt, bezweifle aber, dass deine Freundin dafür Chemo + Bestrahlung braucht. Ich habe meines nur bestrahlen lassen und es gibt hier Leute, die haben nur Chemo gemacht.
Neuerdings ist es aber Standard, beides zu tun. Deshalb würde ich mir alle Befunde aushändigen lassen (mir eine eigene Krankenakte anlegen, wenn nicht schon geschehen) und eine Zweitmeinung einholen. Ich hatte durch Umzug auf der Suche nach neuen Ärzten eine Vielzahl von Zweitmeinungen zu dem Thema, und kann sagen, dass die meisten nicht zu einer Kombinationstherapie rieten. Es hängt aber von der molekulargenetischen Beschaffenheit des Tumors ab, ersichtlich aus dem histologischen Befund der behandelnden Klinik.

Meines Wissens kann bei Krebs generell durch die Behandlung (CT und RT) als Langzeitfolge eine Knochenmarksschädigung eintreten, die zu einer Form von Leukämie führt.
Ob eine Behandlung von Hirntumoren den Brustkrebs wieder zum Wachsen bringt, kann ich nicht seriös beantworten. Ich vermute, nein, doch die behandelnden Ärzte sollten das genauer wissen.

LG, Alma.
alma
Maitri
17.05.2017 11:25:08
Liebe Alma,

vielen Dank für deine Antwort und die wertvollen Tips.

Ja, sie hat ein Oligodendrogliom III. Ihr wurde eine Therapie vorgeschlagen, die wahrscheinlich ein ziemlicher Hammer ist. Morgen begleite ich sie zu einem anderen Arzt, der eine sanftere Methode vorschlägt.

Dann werde ich mit ihr alle Details der verschiedenen Behandlungs-methoden genau besprechen, und sie fragen, ob sie sich alle Befunde hat aushändigen lassen.

Heute macht sie Pause von dem Thema und geniesst den Sommer...Sie ist noch dabei, den Schrecken zu verarbeiten nach dem histologischen Befund.

Aus deinem Beitrag lese ich heraus, dass Oligodendrogliome III nicht unbedingt miteinander vergleichbar sind, da sie molekulargenetisch unterschiedlich beschaffen sein können.
Trotzdem würde mich interessieren, wie lange deine Bestrahlung zurückliegt und ob sie erfolgreich war.

In der Geo habe ich einen Artikel gelesen, in dem Hirntumore als eine Art "Biotope" beschrieben werden, in denen verschiedene Zellen sich gegenseitig in Schach halten. Deshalb sei es wichtig, bei der Behandlung das Gleichgewicht des Biotops zu beachten. Es also nicht unbedingt mit allen Mitteln zu "bombardieren", sondern Zellen leben zu lassen, die andere Zellen in Schach halten. Das könnte möglicherweise gegen Chemo+Bestrahlung sprechen. Ich werde den Artikel raussuchen und einen Beitrag dazu schreiben.

Zu der Frage, ob der Brustkrebs durch die Behandlung wieder wachsen könnte, haben die Ärzte bisher soweit ich weiß nicht viel gesagt.

Trotz der schwierigen Themen wünsche ich Dir und allen Mitleser/innen einen schönen Sommertag!

LG
Maitri
Maitri
alma
17.05.2017 12:11:20
Meine Bestrahlung ist 1,5 Jahre her. Ob sie erfolgreich war, weiß ich noch nicht. Bis jetzt war sie es.
Ich gehöre auch zu den Leuten, die lange zögern und sich viel erkundigen, bevor sie sich auf eine Therapie einlassen.
A b e r: es gibt zur schulmedizinischen Behandlung keine Alternative.
Chemo und Radio sind hart und können mehr Probleme machen, als der Tumor es bisher getan hat (so war es bei mir), so dass man zu dem Schluss kommt, die Therapie macht mehr kaputt als dass sie hilft.
Durch Umzug habe ich mir neue Ärzte suchen müssen und habe hier einige gute gefunden, die sich auf meine Denkweise einlassen können, mir aber trotzdem etwas entgegen setzen. Das schafft bei mir Vertrauen.
Wenn man sich nur auf sich selbst verlässt, steht man am Ende allein da.
Der Dialog ist wichtig. Und verschiedene Sichtweisen sind wichtig.
So ganz genau weiß es doch keiner. Die Studien, auf denen die Statistiken beruhen und auf die die Schulmediziner sich berufen, haben nur einen kleinen Teil der Patienten untersucht. Jeder ist aber ein Einzelfall. Er kann über- oder untertherapiert werden, das sieht man erst im weiteren Verlauf.
Mit dem Lesen: die Artikel sind immer sehr überzeugend abgefasst, und zu Krebs wird viel geschrieben, was nach einiger Zeit völlig aus der Presse verschwindet. Da hängt man dann wieder in der Luft.
Mein Neuroonkologe, der gerade auf einem Kongress war, sagte mir, es gibt nichts Neues. Es wird viel geforscht, aber nichts hat sich bisher als wirklich praktikabel erwiesen.
Anhand der molekulargenetischen Beschaffenheit kann man erkennen, ob RT und CT beim Tumor gut wirken, und welche Chemo besser passt.

LG, Alma.
alma
Mayla
17.05.2017 13:02:05
Hallo Maitri,
ich habe mich (eigentlich mein Mann da ich in einer Schocksituation war und ich nicht klar und strukturiert denken und handeln konnte - er kennt meine Tendenz zur Alternativen Medizin) für die Schulmedizinische Behandlung entschieden und eventuelle Nebenwirkungen und Spätfolgen akzeptiert. Anstrengend, kräftezerrend und belastend aber so wie es momentan aussieht auch erfolgreich. Um mein allgemeines Wohlbefinden etwas zu steigern gehe ich nebenbei noch einen komplementären Weg. Dies ist für mich aber keinesfalls eine alleinige Alternative. Bei leichten gesundheitlichen Problemen bin ich der alternativen Medizin sehr aufgeschlossen aber bei einer schwerwiegenden Erkrankung empfinde ich das Risiko zu groß und die Unsicherheit zu belastend.
Ich wünsche deiner Freundin das sie einen guten Weg für sich findet
LG Mayla
die sich sehnlichst wünscht das die Ursache erkannt und eine gute und erfolgreiche Therapie entwickelt wird.
Mayla
Maitri
17.05.2017 13:39:06
Hallo Alma und Mayla,

vielen Dank für eure Antworten. Der Austausch hilft mir, in das Thema einzusteigen und gibt mir das Gefühl, nicht allein damit dazustehen.

Mein letzter Beitrag war wohl etwas missverständlich. Bei der "sanfteren" Methode geht es auch um CT oder RT, aber nicht ganz so ein Hammer. Der Begriff "sanft" ist hier wahrscheinlich sehr relativ...
Morgen werde ich mehr und genaueres wissen. Heute spreche ich meine Freundin nicht darauf an.
An Mayla: welcher komplementäre Weg hilft dir, dein Wohlbefinden zu steigern?
An Alma: Schade, dass es auf dem Kongress nichts neues gab. Die Hausärztin von meiner Freundin hat ihr gesagt, Methadon sei in der Hirntumorbehandlung vielversprechend und hat ihr einen Fernsehbericht darüber empfohlen. Aber vielleicht ist das auch nur eine von den Seifenblasen, die nach einiger Zeit wieder aus der Presse verschwinden...

Ich würde meiner Freundin und allen Betroffenen sehr, sehr wünschen, dass wirksame Therapien entwickelt werden, die weniger Nebenwirkungen hätten.

LG
Maitri
Maitri
alma
17.05.2017 13:56:07
Mein Neuroonkologe ist strammer Schulmediziner. Ich kenne ihn noch nicht lange genug, um zu beurteilen, von welcher Wissensgrundlage er ausgeht.
"Neu" ist ja relativ.
Es gibt eine Chemo mit weniger Nebenwirkungen. Die ist wohl gemeint.
Methadon ja. Auch wohl Cannabis. Wird hier häufiger diskutiert.
Ingwer. Kurkuma. Grüner Tee (schadet jedenfalls nicht).
Vit. D.
Vitaminreiche Ernährung. Ich sammle Kräuter, die ich verarbeite. Das sind Vitaminbomben. Löwenzahn (Salat, Gelees, Pesto), Giersch, Spitzwegerich, Brennnessel, Knoblauchsrauke, Sanddorn. Kann man sich im Internet ansehen und sich auf Spaziergängen danach umgucken. Mitnehmen, zu Hause recherchieren, ob es giftig ist und was man damit machen kann.
Bisher ist es gut gegangen. So ganz wohl ist einem anfangs dabei nicht.

LG, Alma.
alma
Thomas95267
17.05.2017 14:03:02
Hallo Matri ich hatte November 2015 auch die Diagnose Oligodendrogliom drei , wurde alles sichtbare durch OP entfernt sechs Wochen Bestrahlt mit dem Gerät Novalis danach vier Wochen Pause und ein Jahr Chemotherapie mit Temotal 400 mg folgten.
Bis jetzt ist bei jeder Untersuchung alles supi . Mein NC sagte das es bei meinen Histologischen Befund sehr wahrscheinlich ist das die Therapie anschlägt .
Habe IDH 1 positiv , Wildtyp ATRX , MGMT methyliert , 1p19q Codeletio
Vielleicht konnte ich nen wenig helfen .
Alles gute und lieben Gruß Thomas
Thomas95267
Maitri
17.05.2017 14:10:01
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen das Brennnesselsalat ein Kraftpaket ist. Natürlich nur die Spitzen sammeln, in einer gewissen Höhe. Im Waldboden sind Stoffe, die die ausgelaugten Ackerboden nicht hergeben.
Mit der Gabel die Brennnesselspitzen zerdrücken, dann brennen sie nicht mehr. Roh essen.
Ich hab richtig Appetit auf Wildkräutersmoothies, hab mir nur dieses Jahr noch nicht die Zeit dazu genommen. Danke für die Anregung!
Knoblauch soll auch gut sein. Trau ich mich aber heute nicht, wegen der Meditationsgruppe heute abend. Wir machen heute zum ersten Mal Quantenheilung, bin gespannt, was das ist..

LG, Maitri
Maitri
Maitri
17.05.2017 14:19:46
Hallo Thomas,

vielen Dank für deine ermutigende Antwort. Ich werde das morgen mit dem histologischen Befund von meiner Freundin vergleichen. Vielleicht kann man Rückschlüsse auf die Therapie ziehen.

liebe Grüße
Maitri
Maitri
Thomas95267
17.05.2017 15:12:23
Noch was , hatte ich schon in einen anderen Teil im Forum geschrieben .
Ich mache zusätzlich noch ne begleitete Therapie zur Unterstützung der Abwehrkräfte auch über ein Jahr .
Sind kleine Spritzen von Montag bis Samstag , Mistel . Wurde auch von der Schulmedizin empfohlen Charite Berlin , gibt auch Studien darüber .
Das Medikament nennt sich Iscucin Reihe 1 und Helleborus D6 wird abwechselnd unter die Haut gespritzt .
Nun noch einen hoffentlich entspannten Nachmittag .
LG Thomas
Thomas95267
alma
17.05.2017 16:10:31
Hallo Thomas,

über die Mistel gibt es Studien? Das ist mir neu. Ich weiß, dass eine Firma, die Mistelpräparate herstellt, selbst mal eine in Auftrag gegeben hat, die aber gescheitert ist. Für alle Krebsarten, nicht nur Hirntumore. Ein Proband hat während der Studie Hirnmetastasen bekommen, aber man war sich nicht sicher, ob er (malignes Melanom) die nicht schon vorher hatte. Hätte man untersuchen müssen. Also wurde das Ergebnis nicht verwertet.
Helleborus ist ein Homöopathikum. Die spritzt man eigentlich nicht. Wundert mich jetzt. Es sind Globuli oder Tropfen.
Weißt du mehr darüber?

LG, Alma.
alma
Thomas95267
17.05.2017 16:41:24
Hallo Alma schönen guten Abend .
Habe die Info direkt von der Charite , die Ärzte waren damals auf einer Vorbildung im Krankenhaus Havelhöhe und haben mir das damals so gesagt ( Dr. Misch , Dr. Finger ) stand November 2015 .
Dieses wurde uns von Frau Doktor Seibt Onkologien Tumorzentrum Havelhöhe auch bestätigt und als begleitende Therapie empfohlen . Nicht falsch verstehen ist keine Therapie um den Krebs zu heilen dient nur dem Immunsystem gerade bei Anwendung der Chemotherapie .
Ich kann nicht sagen das es geschadet hat , hatte dadurch vielleicht nie schlechte Blutwerte über ein Jahr Chemotherapie .
Geschadet hat es mir nicht , denke für mich war und ist es gut , mache diese Therapie auch weiterhin . Habe speziell Helleborus auch bei meinen Krankenhaus Aufenthalt in Hafelhöhe gespritzt bekommen Dezember 2016 ein mal täglich ins Schulterblatt .
Aber wie es hier schon oft gesagt wurde muss das jeder selber wissen .
Denke wenn es keine Studien geben würde , würde das von der Krankenkasse auch nicht bezahlt werden , billig ist das auf jeden Fall nicht , meine Frau ist in der Apotheke beruflich tätig .
Liebe Alma wünsche Dir und deinen Lieben nen schönen Abend und allen anderen natürlich auch .
Thomas95267
alma
17.05.2017 18:04:36
Helleborus niger wird homöopathisch verordnet bei
Meningitis, Epilepsie, Hydrocephalus, Melancholie, Hirnkopfschmerzen und Hirndruck, schwerer Gehirnreizung ...
und bei Nierenerkrankungen.
Und bei allen Arten von Hydrops und Ödemen.
(Quelle: Gerhard Madaus, Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Bd. 7, Ravensburg 1989)
Müsste man mal fragen, ob es auch bei Hirnödemen geht.
Interessant.
Ich weiß, dass Immanuel KH (auch Charité, Naturheilkunde) die Mistel bei Krebs verordnet, aber da konnte man mir die Frage nach Studien nicht beantworten. Das war 2014.

Auch schönen Abend, lieber Thomas.
alma
Mayla
17.05.2017 18:11:04
Hab eine Frage zur Misteltherapie,
Wird bei Hirntumoren nicht von Mistelpräparaten abgeraten?
Vielleicht ist meine Info (die Quelle weiß ich leider nicht) falsch oder ich habe es falsch verstanden.
》Stirnrunzeln《
Bin über eine Aufklärung sehr dankbar.
LG Mayla
Mayla
alma
17.05.2017 18:24:31
Die Quelle war vielleicht ich. Und meine Quelle war die oben angegebene.

Zurück zu Helleborus:
eine neue Entwicklung in der Tumortherapie.
Wird häufig im Wechsel mit der Mistel gegeben, aber nicht als Homöopathikum, sondern als biologisches Heilmittel (d.h. ohne die vielfach belächelte Aufbereitung mit Verdünnung und Verschüttelung). Komplementärmedizinisch, um es genau zu sagen.
Wen es interessiert: "Helleborus-Therapie" bei Google (oder sonstwo) eingeben. Dann kommt die Seite von der Herstellerfirma.
Und: geht wie angegeben auch bei Hirnödemen.
alma
Firmin
18.05.2017 13:01:30
Meine Frau hatte ihre Ernährung wegen ihrem Meningeom (WHO I) umgestellt, hier ein Auszug, vielleicht hilft es euch:

Nahrungsergunzungsmittel:
- Weihrauch (Olibanum)
- Hochdosiertes OPC ohne Trennmittel auf Baisis von Weintraubenkernen oder Pinienbaumrine
- Vitamin D3 + K2
- Q10
- Zink
- Kalzium
- Süsslupine
- Vitamin C in Form von Granatapfelsaft
- Coriolus 100 Pulverkapseln Bio
- Homöopatisch: Radium bromatum Globuli C30

Tee´s:
- Brennesseltee
- Melissentee
- Löwenzahntee
- Sanddornteee
- Ingwertee (frische Knolle)

Lebensmittel: Ein Auswahl davon...
- geschälte Hanfsamen
- geschälte Sesamsamen
- Haferflocken
- Leinensamen
- Chiasamen
- Amarandflocken
- Kürbiskerne
- Erdbeeren
- Blaubeeren
- grüne Smoothies
- grüne Salte
- Hanföl (Omega 3)
- Ziegenkäse, fest und als frischkäse
- Mandelmilch
- Dinkelbrot
- Avocado
- Vollkorn-Nudeln
- Vollkorn-Reis
- Fleischtomaten

Nüsse:
- Paranüsse
- Mandeln
- Walnüsse

Cremes:

Parfüm freie, Konservierungsstoffe freie und Alkohl freie Salben für Kopfnarben
- Urea 10%
- Weihrauchcreme auf Basis von Sheabutter
- unbehandeltes Naturwollfett
Firmin
Maitri
21.05.2017 10:22:27
Liebe Leute,

danke für eure Antworten.

Meine Freundin hat sich jetzt für die Bestrahlung und eine leichtere Chemotherapie entschieden, die kontinuierlich durchgeführt wird mit engmaschigen Untersuchungen.

Alles Gute und schönen Sonntag
Maitri
Maitri
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