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Thema: Strahlentherapie Keilbeinmenigiom oder Alternativen?

Strahlentherapie Keilbeinmenigiom oder Alternativen?
justfine
05.04.2012 11:24:22
Strahlentherapie nach OP multiples Keilbeinmenigiom oder Alternativen?


Hallo,
bei mir wurde im Januar ein Keilbeinmenigiom festgestellt und ich wurde im Februar operiert.

Die OP habe ich sehr gut überstanden. Leider konnte aufgrund der Art des Tumors (flächig wachsend) und seiner Lage (er hat Augennerv, Augenmusklen und die Hypophyse ummauert) nur ein Teil entfernt werden.

Es handelt sich um einen Gutartigen Tumor Grad 1. Mir wurde empfohlen ihn bestrahlen zu lassen.
Ich frage mich allerdings ob der Nutzen die nicht auszuschließenden Spätfolgen rechtfertigt.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein solcher Tumor weiter wächst, wenn er nicht bestrahlt wird?

Wie hoch ist das Risiko, dass ich z.B. durch die Bestrahlung blind werde?

Ich tendiere eher dazu abzuwarten. Ich werde ja alle 3 Monate untersucht und wenn dann etwas gewachse ist könnte man doch immer noch bestrahlen, oder?

ach ja, ich habe vergessen: ich bin 45 Jahre alt und habe extreme Sehstörungen (Doppelbilder) und eventuell ein Morbus Cushing. Mir wurde gesagt, dass durch die Bestrahlung keinerlei Besserung meiner Beschwerden eintreten wird ...

Hat jemand Erfahrungen?

vg

Andrea

justfine
Prof. Mursch
05.04.2012 20:43:10
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein nicht komplett entferntes Meningeom erneut wächst, ist leider sehr hoch. Die Wachstumsgeschwindigkeit ist allerdings im Allgemeinen sehr niedrig, so dass man bei nicht sofortiger Bestrahlung auch MRT Kontrollen durch führen kann.
Das hängt allerdings davon ab, ob ein weiteres Wachstum nicht beispielsweise rasch zu Blindheit führen könnte.
Ob sich nicht durch die Bestrahlung etwas bessern kann, sollten Sie speziell mit einem Fachmann für stereotaktische Radiochirurgie (beisp. Gamma-Knife, Cyber-Knife) besprechen.

Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
justfine
15.04.2012 16:58:15
vielen dank herr prof. musch für ihre antwort.

das gespäch bei der strahlentherapeutin habe ich am montag. gamma-knife kommt bei wohl leider nicht in frage, da der tumor so flächig wächst. eventuell hole ich mir aber, wenn er doch wieder wächst eine zweite meingung im ini in hannover ein. vielleicht könnten die operativ auch mehr erreichen.

ich habe eher angst, dass ich durch die bestrahlung blind werden könnte, da der sehnerv ja ummauert ist.

vg

andrea
justfine
Angsthase
20.05.2012 15:14:59
Hallo Andrea,
auch ich wurde Ende Februar operiert, hatte ebenfalls ein Meningeom WHO I am sinus cavernosus. Bei mir konnte auch nur ein Teil herausoperiert werden, weil zu viele sensible Neven umwachsen waren. Ich bekomme nun täglich steoreotaktische Bestrahlungen 28 Stück (1,86 Gy) in unserer Uni-Klinik. Habe ausser etwas Haarverlust gar keine Nebenwirkungen bisher. Blind auf einem Auge bin ich durch den Tumor geworden, der auf meinen Sehnerv gedrückt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man durch die Bestrahlungen blind werden kann. Diese werden ja punktgenau ausgeführt.
Ich sehe es als weitaus gefährlicher an den Resttumor unbehandelt zu lassen. Du musst natürlich nicht sofort bestrahlen lassen, da dies ein langsam wachsender Tumor ist. Auf der anderen Seite sehe ich keinen Vorteil darin damit zu warten. DasRiskiso, dass der Resttumor eines Tages wieder weiterwächst, wäre mir zu groß.
Angsthase
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