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Thema: Strahlentherapie mit 88

Strahlentherapie mit 88
Liane88
25.03.2014 12:05:24
Guten Tag zusammen,

eine liebe Freundin von mir deren Betreuung ich übernommen habe hat nun einen hirntumor, diagnostiziert von 5 Monaten bei einer Grösse von 2-2,5 cm. Es ist eine Metastase eine Mittlerweile enfernten Rezidivs eines darmtumors.

zwischenzeitlich ist sie umgezogen in betreutes wohnen, ist geistig sehr fit und nun wurde ihr eine Strahlentherapie empfohlen. Heute ist die zeite Behandlung und ich frage mirch, ob ich ihr damit wirklich mit dem Zuraten einen Gefallen getan habe. Sie konnte sich heute plötzlich nicht mehr daran erinnern, dass sie gesamte letzte Woche im Krankenhaus war zu Untersuchungen. Sie kann nicht mehr von alleine aufstehen, was besonders die Gänge zur Toilette zum Abenteuer macht. Mit hilfe annehmen tut sie sich schwer. Wenn aber diese Ausfallerscheinungen bleiben, dann weiss ich nicht, ob das Aufrechterhalten dieses Zustandes in ihrem Sinne ist. Bisher habe ich ihr immer bei Therapien und op´s zugeraten, aber nun bin ich verunsichert. Ich frage mich auch wie lange ein solches Leiden geht, und ob ich es einfach nur verlängere mit der Strahlentherapie. gut ist,d ass es weiter keine methastasen gibt, weshalb ich hoffnung hatte. Kann mir jemand halfen?
Liane88
Dr. Orchidee
25.03.2014 13:03:01
Liebe Liane88,
wenn Sie die gesetzliche Betreuung für ihre Freundin haben, sprechen Sie bald möglichst mit den behandelnden Strahlentherapeuten.
Wenn ein rapider Verfall der kognitiven Leistungen unter Bestrahlung auftritt, muss die Prognose der Behandlung neu überdacht werden - auch in Hinblick auf die verbleibende Lebensqualität.
Die Entscheidung muss immer im Sinne ihrer Freundin sein.
Habe ich es richtig verstanden, dass Ihre Freundin 88 Jahre alt ist?

Grüße und alles Gute für Ihre Freundin und Sie,
Orchidee
Dr. Orchidee
Liane88
25.03.2014 13:09:27
HAllo orchidee,

ja sie ist 88. wie gesagt sie ist geistig so erstaunlich fit dass sie mir (47 Rechtsanwältin) jederzeit intellektuell das Wasser reichen kann. Ich glaube nicht, dass der Abfall der Kognitivern Leistungen durch die Strahlentherapie verursacht sind ( es war ja erst ein Termin) sondern vielmehr entweder dem wachsenden Tumor bzw dem wachsenden Ödem zu verdanken ist. Habne Sie eine Ahnung, wie der Verlauf sein könnte ohne Behandlung. Also wie Lange????? Ich bin wirklich sehr verloren
Liane88
Dr. Orchidee
25.03.2014 13:38:55
Liebe Liane88,
nein, diese Fragen können wirklich nur die behandelnden Kollegen vor Ort beantworten, die Ihre Freundin und ihre Befunde kennen und klinisch einschätzen können - das ist übers Netz beim besten Willen nicht möglich.

Ich weis, das eine solche Antwort immer sehr unbefriedigend ist, aber ein Mensch und seine Erkrankung ist ein sehr individuelles Geschehen und eine Prognose ist immer falsch.

Sprechen Sie mit den zuständigen Ärzten, nur diese können Ihnen in Ihrer Entscheidung weiter helfen.
Grüße, Orchidee
Dr. Orchidee
Liane88
25.03.2014 16:07:25
jetzt eben nach der zweiten habe ich mit ihr gesprochen und sie ist bester laune, isst Kuchen ( das hatten wir schon lange nicht mehr). Jetzt frage ich mich, wann eigentlich (wenn dann) Nebenwirkungen auftreten? Ist das in den ersten Tagen ( wie ich hörte) oder eher später? Einen Arzt bekomme ich nicht an die Strippe für den Moment.
Vielen Dank !
Liane88
Dr. Orchidee
25.03.2014 22:26:07
Liebe Liane88,
das ist schön zu hören, das heute Deinen Freundin wieder klar dabei war.

In der Regel treten Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörungen als häufigere NW in der zweiten Bestrahlungshälfte auf.
Abhängig ist das aber auch von der Gesamtdosis, dem Bestrahlungsareal, dem Alter, der allgemeinen körperlichen Verfassung, der Frage ob ein Hirnödem vorliegt u.s.w.
Menschen über 70 Jahre haben leider deutlich häufiger mit kognitiven Einbußen zu kämpfen - aber das ist nicht allgemein gültig sondern individuell sehr unterschiedlich.

Alles Gute Deiner Freundin, Orchidee
Dr. Orchidee
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