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Thema: Strahlentherapie Tagebuch

Strahlentherapie Tagebuch
Fabi
05.09.2018 15:58:18
Guten Tag alle zusammen,

Ich selbst habe nun mehr als die Hälfte meiner Bestrahlung rum. Vorher habe ich versucht etwas zu finden, was mir irgendwie zeigt wie das alles abläuft und wie mein Körper auf die Bestrahlung reagieren wird. Aber eine richtige Beschreibung wie es jemand erlebt hat habe ich nie gefunden. Deshalb jetzt mal für alle denen es bevorsteht hier ein Vorgeschmack!

Vorab war ja erstmal 1 Monat vorher der Planungstermin mit CT etc. Alles ganz entspannt und man hatte das erste mal ein Gefühl wie sich diese Maske anfühlt und wie eng das Teil sitzt. Da ich eitel bin wollte ich gleich wissen wo und wie groß die Bestrahlungsfelder sein werden. Aber das kann mir jetzt noch keiner sagen hieß es... ok naja änden kann man es ja eh nicht.

Dann ging es los. Protonenbestrahlung in Dresden. Oh je der Tag war nun gekommen wo es losgeht... was mir im Kopf rumschwirrte...
so würde ich dann auf die Liege gelegt und es ging los...
Nach einem schrillen Piepston sollte die Bestrahlung dann auch losgehen. Ich wartete darauf, dass es losgeht und da kam auch schon der Mitarbeiter rein und sagt so das erste Feld ist durch. Nun das zweite... ich war sehr überrascht, weil man die Bestrahlung gar nicht gehört hat.

Woche 1 (Bestrahlung 1-5)= Tägliche Bestrahlung hat absolut keine Nebenwirkungen weder übel, noch müde oder sonst was

Woche 2 (Bestrahlung 6-10) = auch hier keine Nebenwirkungen

Woche 3 (Bestrahlung 10-15) = schon am ersten Tag der Woche sehe ich den Haarbüschel in meiner Hand.... nur zufällig fuhr ich mir durchs Haar! Das war ein wenig befremdlich. Ansonsten kenie Nebenwirkungen.

Woche 4 (Bestrahlung 15-20) = den ersten Tag direkt sehr schlapp gewesen und etwas Kopfschmerzen gehabt... ich hatte Panik, dass nun alle Folgetage auch so werden. Ist nicht der Fall direkt nächsten Tag war es deutlich besser und auch keine Kopfschmerzen mehr.

Es fehlen dann noch Woche 5 und 6.... die vervollständige ich dann demnächst. Vielleicht kann sich ja der ein oder andere jetzt etwas vorstellen wie es so ist mit den Nebenwirkungen. Allerdings reagiert ja auch jeder anders darauf.

Lg Fabi
Fabi
Efeu
05.09.2018 17:56:13
Hallo Fabi,

ich freue mich mega für dich, dass du die Bestrahlung bisher so gut verträgst. Superdupi!!!! Bei mir fingen die Haare auch in der 3. Woche aus, ganz schnell ganz viele, also bin ich zum Frisör, der hat dann auf 1 mm runterrasiert und gut war. So fiel es kaum auf - vorher hatte ich sehr lange Haare. Und, es war mal eine ganz neue Erfahrung, für mich als Mittefünfzigerin :-)))).

Ich weiss, du hast vor einiger Zeit wegen Erfahrung bei Bestrahlung gefragt, ich habe mich damals bewusst zurück gehalten, weil es mir so superschlecht ging dabei, die Ärzte wollten mehrmals abbrechen. In dem Wissen, dass ich da eine Ausnahme bin, hab ich nichts gesagt, um dich nicht unnötig zu sorgen.
Sei weiter zuversichtlich, ich wünsch dir, dass es so bleibt und du viel machen kannst, was dir gut tut. Anstrengend ist Bestrahlung für den Körper allemal.

Mit den besten Wünschen,
Efeu
Efeu
AnnikaK
05.09.2018 18:38:41
Mein Sohn hatte auch Protonenbestrahlung, er erzählte, das er „blaue Blitze“ gesehen hat (trotz Augen zu ) und einen komischen Geruch in der Nase hatte.

Der Arzt konnte bestätigen, dass das bei manchen Leuten vorkommt, aber vollkommen harmlos ist.

Vielleicht war das auch, weil er zweimal am Tag bestrahlt wurde.

Er war ansonsten nur immer sehr müde.

Hatte auch Übelkeit und Erbrechen, aber das kam eher von der zusätzlichen Chemo, die er einmal in der Woche dazu bekam.
AnnikaK
KaSy
05.09.2018 22:08:50
Die "blauen Blitze" entstehen dadurch, dass die geladenen Teilchen (Protonen, Elektronen, Röntgenstrahlen) beim Durchflug mit Lichtgeschwindigkeit durch die Atome des Gehirns deren Elektronenhülle kurzzeitig polarisieren. Dadurch entstehen elektromagnetische Wellen, die einander überlagern und so eine intensive Lichtstrahlung erzeugen, die im Auge des Bestrahlten sichtbar wird.

Man nennt das den "Tscherenkow-Effekt".

Ich habe diese blauen Lichterscheinungen auch an jedem Bestrahlungstag zweimal für etwa 15 und 20 Sekunden innerhalb der Gesamtzeit gesehen und nachgefragt.
Die in der Strahlentherapie tätigen Physiker, die auch die zu bestrahlenden Felder berechnen, hatten mir das dann erklärt.

Diesen Effekt beobachten auch Kosmonauten / Astronauten mit geschlossenen Augen, und zwar dann, wenn sich geladene Teilchen (z.B. von der Sonne oder anderen Strahlenquellen im All) mit Lichtgeschwindigkeit durch das Zellwasser ihrer Augen hindurch bewegen.

Der Tscherenkow-Effekt tritt nur dann ein, wenn die geladenen Teilchen eine höhere Geschwindigkeit haben als sie in diesen Medien (Vakuum, Wasser, Luft, verschiedene Atom- und Molekülarten) üblich ist.

Vergleichbar (und für Laien verständlicher) ist das mit dem Flug von Flugzeugen, die sich schneller als der Schall bewegen, wodurch der "Überschallknall" entsteht.

Ich fand das sehr interessant und spannend und wollte es deswegen hier mitteilen, weil es von AnnikaK erwähnt wurde.

KaSy
KaSy
Fabi
05.09.2018 23:04:10
@Efeu das ist wirklich super lieb von dir. Ich bin auch sehr glücklich, dass es so gut geht. Ich mache auch noch Sport. Danach geht es mir meist deutlich besser. Kann durchaus möglich sein, dass mir deine Geschichte damals etwas Angst gemacht hätte :-) also alles richtig gemacht.

@AnnikaK sehr guter Einwand. Die Blitze sehe ich auch bei jeder Bestrahlung. Aber so weiß man immer ganz genau wann gerade bestrahlt wird weil es so still ist :-)

@KaSy solche Ausführungen sind tatsächlich unheimlich interessant. Ich bin wirklich froh, dass wir diese Techik haben.

Also bis demnächst dann berichte ich weiter :-)
Fabi
Fabi
07.09.2018 22:52:37
Übrigen nehme ich Weihrauch. 20/30 sind ja nun schon um und bisher kein Kortison benötigt! Und habe auch keinerlei Hornsrucksymptome. Mein Ziel war es einfach zu verhindern Kortison einnehmen zu müssen. Ich meine gut wenn es nicht anders geht dann ist es so, aber wenn ich die Chance hätte es mit Weihrauch zu verhindern, dann bin ich dabei :-) und es scheint seinen Zweck zu erfüllen. Natürlich kann man nicht sagen ob es nicht auch ohne so gewesen wäre, aber ich glaube daran.

Lg Fabi
Fabi
Efeu
08.09.2018 19:19:02
Hallo Fabi,

gleich kannst du einstellig runterzählen ;-))). Ich freu mich wahnsinnig für dich. Bald geschafft. Und, es tut mir so gut zu lesen, dass es auch ganz anders als bei mir sein kann. Sogar Sport kannst du machen...ach einfach gut. Mach weiter so, du sorgst gut für dich. Weihrauch wird doch wegen nachgewiesener Wirkung gegen Ödeme eingesetzt, oder? Bin mir grad nicht sicher.....egal, du nimmst es und kommst ums Cortison rum, eine enorme Entlastung für deinen Körper.

Lass von dir hören, schönes Restwochenende,
Efeu
Efeu
LinaK
08.09.2018 23:57:55
Weihrauch hätten sie bei mir eingesetzt, wenn es zu Ödemen cekommen wäre. Da ich bei der Nivolumap Studie mit mache, ist Kortison nur im äußersten Notfall erlaubt. Ich musste nur unmittelbar nach der Op Kortison nehmen und hatte dann ganz unangenehme Erscheinungen von sich bewegenden Wänden, unglaublich realistisch. Gut, wenn man das Zeug nicht braucht. Ich werfe gerade sowieso so viele Pillen ein, bin ich sonst gar nicht für. Aber wenns denn hilft
Grüßles Lina
LinaK
Fabi
16.09.2018 22:44:32
Die letzte Woche ist angebrochen und ich bin stabil. ^^
25/30 geschafft. Keine Kopfschmerzen, keine Übelkeit... nur die Haare sind natürlich großflächig ausgefallen und zwar so, dass man nicht mal im Traum dran denken könnte da Haare drüberzukämmen um es zu verstecken. Naja abrasiert und gut ist.

Woche 5 war nicht wirklich besonders... ich bin weiterhin aktiv gewesen, spazieren gegangen, habe Sport getrieben. Auch relativ hohe Belastung. Der Körper zeigt wie weit man gehen darf und in meinem Fall hat er sich nicht gemeldet. Außerdem bin ich unglaublich happy, dass ich auf Kortison verzichten kann/konnte. Vielleicht dem Weihrauch sei dank. Man weiß nicht wie es ohne gewesen wäre da es durchaus Tage gab wo kurzfristig die Symptome eines Hirndruckes hatte. Schwindel, Sehprobleme und Kopfschmerzen. Aber ich habe fleißig mein Weihrauch weitergenommen und siehe da, die Beschwerden sind komplett weg!

Weihrauch kombiniere ich mit Curcuma, da sie sich gegenseitig verstärken sollen. Mir geht es super... wäre nicht der Haarausfall müsste ich mich fragen ob ich in Behandlung bin :-)

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5761198/
Fabi
Lissie38
17.09.2018 11:55:22
Weihrauch habe ich während meiner Bestrahlung auch eingenommen. 2 Kapseln mit 400 mg täglich und ich hatte keine Nebenwirkungen, zum Glück auch keinen Haarausfall. Obwohl dieser bei einem Mann ja wirklich kein Thema ist ;)

Ich habe bis 2 Monate nach der Bestrahlung den Weihrauch eingenommen dann nicht mehr, da dieser sehr teuer ist.
Lissie38
Fabi
17.09.2018 22:15:24
@Lissie38

Das freut mich :-)
Fabi
Lissie38
18.09.2018 09:35:49
Wie viel mg Weihrauch nimmst du Fabi?

Ich wollte erst 3x tgl 1 Kapsel mit 400 mg einnehmen aber da wären die zu schnell leer gewesen - daher habe ich 2 x 1 tgl eingenommen.
Lissie38
TabeaK
18.09.2018 19:45:55
Ich meine mich nach einem Gespraech mit Prof. Simmet zu erinnern, dass die Dosis 4-6 Gramm pro Tag war. Meine Mama hat damals glaub ich 3x4 Tabletten am Tag genommen, immer zum Essen, also 4.8 Gramm.
TabeaK
Lissie38
18.09.2018 20:49:57
ok das wäre mir aber viel zu viel. soviel hatte Prof. Simmet gesagt muss man evtl bei Krebs nehmen, wäre aber auch zuviel

Mit Prof. Simmet hatte ich gesprochen er empfahl mir 2x täglich 1 Kapsel mit 400 mg.

Dies hat auch super gewirkt, ich nehme es ja nun nicht mehr.
Lissie38
Fabi
19.09.2018 15:18:32
Aus Studien geht hervor, dass ein Rückgang der Ödem bereits ab 1,2g am Tag beginnt. Die Dosis wurde dort bis 4,2g getestet. Bei der höchsten Dosis war auch der stärkste Rückgang des Ödems zu verzeichnen. Ich selbst nehmen 4x4 400mg = das entspricht 6,2g. Ich selbst bin sowas von entspannt durch die Therapie gegangen und hoffe es wird anderen ähnlich gehen.

Lg Fabi
Fabi
Lissie38
19.09.2018 16:40:43
Danke Fabi. Aber ein Ödem hatte ich nie.

Ich habe den Weihrauch nur wegen Bestrahlung eingenommen.

aber 4x4 Kapseln wäre mir definitiv zu viel und leider auch viel zu teuer.

mir haben 2 Kapseln am Tag auch gut geholfen. Nur für alle zur Info.
Lissie38
Fabi
20.09.2018 11:58:27
Ja der Preis ist schon ordentlich... ich habe knapp 240€ gezahlt für die weihrauchkapseln für den Zeitraum der Bestrahlung

Hab schon gehört, dass viele Weihrauch nicht vertragen.
Fabi
Lissie38
20.09.2018 14:16:20
Ja wahnsinn....

Ich hab noch nie gehört dass Weihrauch nicht vertragen wird, ist ja Naturmittel.

naja nun gut man muss es ja nur während der Bestrahlung einnehmen da geht es schon. Länger wäre schon sehr teuer.
Lissie38
SpinEcho
20.09.2018 15:49:11
> Man nennt das den "Tscherenkow-Effekt".

Ich denke nicht, dass das tatsächlich Tscherenkowstrahlung ist - die wird nur bei ziemlich massiven Strahlungsleistungen sichtbar, z.B. in einem Kernreaktor.

Die einfachere Erklärung wäre, dass die Strahlung auf Pigmentmoleküle in den Sehzellen trifft. Diese Moleküle sind zwar farbspezifisch, d.h. sie absorbieren bevorzugt Licht einer bestimmten Farbe, zerfallen dann und die Nervenzelle registriert die dabei entstehenden Abbauprodukte, aber ionisierende Strahlung ist so energiereich, dass sie jedes Molekül potenziell spalten können, auch die eigentlich farbspezifischen Sehpigmente.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/teilchen-einschlaege-warum-astronauten-sternchen-sehen-a-245056.html
SpinEcho
Prof. Mursch
20.09.2018 16:24:12
"Ich hab noch nie gehört dass Weihrauch nicht vertragen wird, ist ja Naturmittel."

Wenn Sie wüssten, was "Naturmittel" (was meinen Sie eigentlich damit konkret?) oder "rein pflanzlich" für Nebenwirkungen haben können...

Viele hochwirksame Wirkstoffe, auch Zytostatika, hat man primär aus Pflanzen gewonnen. Mit Digitalis (Fingerhut) können Sie Herzen stärken oder Leute umbringen, je nach Dosis. Viele dieser Wirkstoffe werden nun synthetisch hergestellt, damit man sichere Kontrolle über die Dosis und Reinheit hat.
Dann schreit alles: "keine Chemie"




Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka
Prof. Mursch
Lissie38
20.09.2018 17:09:14
ok sorry das wusste ich nicht.

Es standen keinerlei Nebenwirkungen in der Packungsbeilage.

Bitte um Entschuldigung.
Lissie38
SpinEcho
20.09.2018 19:23:11
> Es standen keinerlei Nebenwirkungen in der Packungsbeilage.

Weil es sich nicht um ein Medikament handelt und daher die Nebenwirkungen nicht untersucht oder angegeben werden müssen ...
SpinEcho
Likiniki
21.09.2018 11:20:50
Was die Kosten angeht .... man kann den Weihrauch (auch in Koblenz) als reines Pulver kaufen. Es ist ein kleiner dosierlöffel dabei und ich hab ihn zum Beispiel mit Jogurt dann einfach genommen. 100g kosten dann 30 Euro. Zum Vergleich, im einer Packung mit 100 Kapseln sind nur 40 Gramm enthalte, kostet aber genau so viel.

PS: knirscht manchmal ein bisschen zwischen den Zähnen :-)
Likiniki
JoMe
21.09.2018 11:50:06
Hallo ihr Lieben, ich bin noch am Anfang und habe nächste Woche mein Gespräch wegen Chemo und gleichzeitiger Bestrahlung.
Habe jetzt schon ein wenig gelesen bezüglich Bestrahlung mit Photonen und Protonen.

Hat jemand noch Infos aus erster Hand für mich dazu?

Lg und allen ein schönes We
JoMe
Fabi
22.09.2018 19:52:16
So Leute seit gestern bin ich nun fertig mit der Bestrahlung und habe sie auch bis zum letzten Tag sehr gut vertragen. Die Glatze poliere ich jetzt alle 3 Tage :-) naja muss man sich dran gewöhnen und mal gucken was da nachwächst....

Auch Woche 6 war relativ unspektakulär... Montag kurz etwas Kopfschmerzen... aber nicht sonderlich stark. Und der Rest ganz locker flockig...

Abschließend möchte ich sagen, dass ich die Bestrahlung und ihre Nebenwirkungen auf keinen Fall verharmlosen will. Ich selbst habe mir diverse Studien bezüglich einiger pflanzlicher Stoffe durchgelesen die mich während der Therapie begleitet haben. Wer genau wissen will was und warum, der kann mir eine PN schreiben sonst füllt das den ganzen Thread hier :-)
Jedenfalls verlaufen die Therapien bei jedem anders und wenn du dir das alles durchgelesen hast und gerade kurz vor der Bestrahlung stehst, dann nehm das hier als positives Beispiel mit und habe keine Angst vor dem was kommt.

Lg Fabi
Fabi
KaSy
22.09.2018 22:47:33
Lieber Fabi,
es ist gut, dass Du Deine Erfahrung im Verlauf der Bestrahlung hier mitgeteilt hast.

"Zum Glück" wird es jetzt kalt und Du kannst eine Mütze tragen. Ich hoffe sehr für Dich, dass Deine Haare wieder wachsen, wenn im Frühling alles wieder wächst.

Wann wird das erste MRT danach sein?

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!
KaSy
KaSy
Fabi
23.09.2018 09:03:40
Laut Strahlentherapeutin macht ein MRT wohl erst in 3 Monaten Sinn. Daher wird es kurz vor Weihnachten sein. Also entweder ein tolles Geschenk oder Weihnachten wird ernüchternd:-)

Lg Fabi
Fabi
Lissie38
23.09.2018 12:58:13
Mein MRT nach der Bestrahlung war in 6 Monaten. Danach alle 12 Monate muss ich MRT machen wenn ich will , jetzt.

Eine Strahlentherapeutin hatte ich nie. Ich war nur dort zum Bestrahlen.
Lissie38
KaSy
23.09.2018 14:59:31
@Lissie38
Strahlentherapeuten sind verpflichtet, fünf Jahre lang ihre bestrahlten Patienten regelmäßig zum Gespräch zu bitten, um Spätfolgen erkennen zu können.

(Falls das nicht mehr aktuell sein sollte, bitte ich um Entschuldigung, aber ich würde ich es nicht gut finden.)

KaSy
KaSy
Lissie38
23.09.2018 15:06:00
KaSy ok danke für die Information.

Ich hatte keinen Strahlentherapeuten.

Nur der Arzt im Bestrahlungscenter. Da war ich 1x.

Aber da fahre ich sicher nicht die 400 km zum Gespräch ;) muss ich aber auch nicht zum Glück. Zumindest hat das niemand gefordert.
Lissie38
AnnikaK
23.09.2018 15:43:16
Bei uns wird die Strahlennachsorge telefonisch gemacht, nachdem hier am Wohnort die MRTs, Blutuntersuchungen, Hormonstatus durchgeführt wurden und dorthin geschickt wurden.

Bei uns läuft die Strahlennachsorge bis zum 10. Jahr nach Diagnose
AnnikaK
Lena333
23.09.2018 15:46:16
@Lissie:

Was glaubst Du denn, was das für ein Arzt im "Bestrahlungscenter" war?
Etwa ein NC?
Sorry, aber das ist doch wohl klar.

Im übrigen hattest Du eine einmalige Bestrahlung (CyberKnife) und keine fraktionierte Bestrahlung, d.h. eine mehrwöchige tägliche Bestrahlung.

Nichtsdestotrotz können auch bei dieser Art der Bestrahlung Spätfolgen oder Nebenwirkungen auftreten, das hast Du ja sicherlich VOR Deiner Bestrahlung unterschrieben.

Lena
Lena333
KaSy
23.09.2018 18:59:15
Hallo, SpinEcho und Interssierte,
ich melde mich auch nochmal zu den bläulichen Leuchterscheinungen, die einige während der Bestrahlung mit geschlossenen Augen sehen und deren Ursache als „TSCHERENKOW-Effekt“ bezeichnet wird.

Ich danke Dir für Deine Ausführungen und den Link. Der dortige Text ist sehr interessant, bezieht sich aber nur auf Erfahrungen von und Experimenten mit Kosmonauten, die Lichtblitze mit einer Dauer von weniger als einer Sekunde wahrgenommen haben.

Das, was während einer Bestrahlung „gesehen“ werden könnte, dauerte zumindest bei mir an jedem Bestrahlungstag jeweils etwa 20 s und etwa 30 s.

Du schreibst, dass die einfachere Erklärung wäre, dass „die Strahlung auf Pigmentmoleküle in den Sehzellen trifft“ und dadurch das bläuliche Leuchten entsteht.

Bei der Bestrahlung von Hirntumoren vermeidet man es aber, das Auge und die Sehzellen sowie den Sehnerv zu treffen, da diese Organe sehr sensibel auf die Bestrahlung reagieren. Der Sehnerv hält maximal 54 Gy, die Augenlinse lediglich etwa 10 Gy aus. Um eine irreversible Erblindung zu vermeiden, werden bei jeder Bestrahlung die Strahlrichtungen und die jeweilige Strahlungsintensität so berechnet, dass die Augen und die Sehnerven nicht getroffen werden. Selbst wenn Hirntumoren nahe dem Auge oder / und dem Sehnerven sind, vermindert man das Risiko z.B. durch einen verringerten Sicherheitsabstand zum Tumor, wodurch der Abstand zu den Sehorganen etwas größer wird. (Das wurde bei mir so ermittelt.) Mit diesem Kompromiss wird die optimale Bestrahlung des Tumors bei möglichst geringer Schädigung des Sehvermögens erreicht.

Auch die Betroffenen, bei denen die Sehorgane gar nicht im Bestrahlungsfeld liegen, können dieses bläuliche Leuchten „sehen“. Die Ursache dafür liegt nicht in „ziemlich massiven Strahlungsleistungen … , z.B. in einem Kernreaktor“, sondern in der Geschwindigkeit der Strahlen, die höher ist, als sie in den Bestandteilen des Gehirns normalerweise möglich ist. Durch die schnelleren geladenen Teilchen werden Atome polarisiert und das bläuliche Leuchten entsteht in Form von Lichtwellen, die sich in der Strahlrichtung kegelförmig ausbreiten. Diese Wellen durchqueren das Gehirn mit einer viel geringeren Intensität als sie die Strahlen zuvor haben. Dieser Lichteffekt tritt nicht bei jeder Bestrahlung und nicht bei jedem Bestrahlten auf und ist auch nicht unbedingt ein Zeichen dafür, wann gerade die Bestrahlung stattfindet.

Beim Kernreaktor wird der Tscherenkow-Effekt u.a. auch dazu benutzt, um die Radioaktivität der verbrauchten Uran-Isotope in den sog. Abklingbecken zu überprüfen. Da geht es also um die Reststrahlung, die eine möglichst geringe Strahlenintensität aufweisen soll.


(Das muss jetzt wirklich nicht jeder verstehen, aber es gibt ja durchaus einige sehr Interessierte …)

Beste Grüße und gute Befunde!
KaSy
KaSy
Lissie38
23.09.2018 20:14:39
Der Arzt im Bestrahlungscenter ist Neurochirurg gewesen.

sorry mit Therapeut hab ich wohl was verwechselt, ich dachte jetzt an Psychotherapeut und dachte sowas gibt es bei Bestrahlung evtl auch.


Danke Lena für die Infos. Aber fraktioniert heißt nur dass man festgemacht wird sagte der Arzt, nichts über die Dauer der Bestrahlung.

Unterschrieben hab ich ja..das waren aber alles vorübergehende Dinge bzw. Nebenwirkungen die auftreten hätten können, während der Bestrahlung. Das waren 4 oder 5 Dingen..weiß nicht mehr genau.. Doppelbilder, Vorübergehend Sehstörungen, vorübergehende Hypophysenstörungen.

Ist zum Glück alles nicht aufgetreten.
.
Sein kann aber immer irgendwann mal was .
.

Ja um alles zu kontrollieren muss ich jetzt 1x im Jahr zum MRT.

Bin aber echt froh wieder ganz gesund zu sein.

Ich wünsche jedem alles Gute und drücke die Däumchen, egal welche Therapie.
Lissie38
paolo
24.09.2018 16:19:11
Fraktionierte Bestrahlung bedeutet, dass nicht die gesamte Strahlendosis auf einmal verabreicht wird, sondern nur kleinere Teildosen in mehreren Anwendungen über einen längeren Zeitraum verteilt.
Bei jeder Sitzung/Anwendung werden also nur Fraktionen der Gesamtdosis appliziert, welche sich dann im Zielpunkt (dem Tumor), zur Gesamtdosis addieren.


fraktioniert (Adjektiv, Medizin): aufgeteilt, unterteilt; in Abständen erfolgend;
fixiert (umgangssprachlich): anbringen, befestigen, festmachen, montieren;


Es kann schon mal vorkommen, dass man als Laie einige Ausssagen der Ärzte missversteht, oder dass im Stress nach solch einer Diagnose und den damit verbundenen Arztterminen und sonstigen Therapien, die Erinnerungen ein wenig verschwimmen und entsprechende Aussagen aus der Erinnerung anders wiedergegeben werden, als sie eigentlich getätigt wurden.
Für den normalen Bürger, der oftmals bis auf den seltenen Besuch beim Hausarzt eigentlich keine sonstigen Berührungspunkte mit den spezialisierten Disziplinen in der Medizin hat, wenn er nicht selbst im medizinischen Bereich arbeitet, sind die ganzen Fachbegriffe quasi Neuland.
Da kann es schon mal zu Verwechselungen oder Fehlinterpretationen kommen. Alles gar kein Problem, dafür gibt es ja Fachbücher, Nachschlagewerke und auch entsprechende Informationsangebote im Internet.

Es kann aber auch sein, dass wir einfach nur aneinander vorbeireden.
Bei der herkömmlichen fraktionierten Bestrahlung, wird der Kopf mit einer Maske am Behandlungstisch fixiert um Bewegungen zu verhindern, während der bewegliche Arm des Strahlentherapiegeräts sich um den fixierten Kopf bewegt, und so aus verschiedenen Richtungen jeweils die einzelnen Teildosen in den festgelegten Bereich einstrahlt.
Je nach vorher berechneter Gesamtdosis im Zielvolumen, sind mehr oder weniger viele Bestrahlungseinheiten an mehreren Tagen notwendig.

Andererseits gibt es auch die Möglichkeit der einmaligen Bestrahlung (z.B. CyberKn**e), bei der die gesamte Strahlendosis in nur einer einzigen Sitzung verabreicht wird. Bei den modernen Geräten kann sogar auf eine Fixierung verzichtet werden, da der bewegliche Arm des Bestrahlungsgeräts durch hochsensible Sensoren auf kleinste Bewegungen, wie sie beim Atmen oder Schlucken vorkommen, reagieren und die Strahlen automatisch auf den zuvor berechneten Punkt ausrichten kann.
paolo
Lissie38
25.09.2018 08:41:15
ok danke paolo.

Ja ich hatte eine einzige Sitzung, keine mehreren.

Ich hatte eine Maske, die wurde aber nicht am Tisch fixiert sondern war nur auf meinem Kopf.
Lissie38
Fabi
28.11.2018 16:21:16
Ich wollte nur mal Bescheid geben, dass die Haare nun an allen Stellen langsam nachwachsen.

Also nach nun 2 Monaten!
Fabi
JoMe
04.12.2018 12:05:56
Hallo an Alle,

ich ergänze einfach mal ganz frech Fabi´s Tagebuch mit meinen Erfahrungen, weil mich sein Eintrag doch sehr beruhigt hat. Ich habe, so wie er, sonst wenig Berichte darüber gefunden.

Diagnose: Oligodendrogliom WHO III (nicht vollständig entfernt)

Anders als Fabi wurde ich mit Photonen (Charité) bestrahlt. Da mein Bestrahlungsfeld größer ist und tiefer geht, kam leider Protonbestrahlung nicht in Frage.

Eine Woche vorher war das PlanungsCT und die Anpassung der Maske.
Das schlimmste war, dass es 5 Anläufe für einen Venenzugang gebraucht hat, der Rest war wirklich unspektakulär, die Aufregung davor umsonst...

1. Termin: ja, die Maske ist sehr eng. Kurz denke ich, dass ich es nicht aushalte, aber das ist natürlich Schwachsinn.
Alles nur reine Kopfsache...im wahrsten Sinne.

Es tut nicht weh und geht vorbei! Der Satz hilft mir immer in solchen Situationen :)

Es piept und ich zum Ende hin sehe ich weißes und blaues Licht und schwupp schon ist es vorbei.

Mitte der 3. Woche haben mich dann auch meine Haare verlassen im Bereich des Bestrahlungsfeldes...naja es ist ja gerade Mützenwetter ;)

Inzwischen bin ich in der 5. Woche der Bestrahlung.

Mir geht und ging es eigentlich die ganze Zeit gut. Zwischendurch hatte ich etwas mit Übelkeit zu tun, die aber wieder mit Erhöhung der Weihrauchdosis verschwunden ist...Danke an Fabi!

Müde und schlapp bin ich schon und mir ist immer kalt, aber alles zu verkraften.

Kortison habe ich bis jetzt nicht gebraucht und hoffe es auch nicht noch zu brauchen, obwohl ich noch lange nach der OP ein massives Ödem hatte.

Kopf hoch, an alle die noch ran müssen! Meiner Erfahrung nach ist das der einfache Part unseres Weges.

Anfang des Jahres beginnt die Chemo.

Liebe Grüße
JoMe
AnnikaK
04.12.2018 13:55:18
Bei meinem Sohn ist die Protonenbestrahlung seit dem 8.5. abgeschlossen.Seine Haare haben im Juli angefangen zu wachsen, nur im Bereich der hinteren Schädelgrube, wo aufgesättigt wurde, ist bisher kaum ein Haar gewachsen.
Er hatte 40 Gy auf dem gesamten Kopf und der gesamten Wirbelsäule, zusätzlich 28 Gy auf die hintere Schädelgrube.

Er war vor der Diagnose hellblond, als nach der Intensivchemo die Haare wieder leicht wuchsen, waren sie auch blond, aber wie Flaum. Dann kam die Bestrahlung, wodurch wieder alles ausgefallen sind, die Haare jetzt sind dunkelbraun und eher „fest“, also nicht so weich wie vor der Diagnose.

Auch sind sie insgesamt nicht so dicht wieder nachgewachsen, die Ärzte sagen, das kann noch ein-zwei Jahre dauern und ob die in der hinteren Schädelgrube überhaupt wieder wachsen, ist fraglich.

Nach der Bestrahlung hatten wir bis letzte Woche noch Erhaltungschemo, bei der sind die Haare aber nicht mehr ausgefallen.
AnnikaK
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