Guten Abend,
ich habe eine Frage, bzw. folgendes Problem:
Meine Mama hatte 01/2003 die erste Diagnose "Menigeom (etwa Tennisball groß) im linken Frontalbereich sehr nah am Sehnerv + 2 Aneurysmen. Der Tumor wurde in einer 9stündigen OP beinahe restlos entfernt. Ein Aneurysma konnte "geknipst" werde (das andere hatte sich durch die Raumforderung im Hinterkopf gebildet). Es folge eine ambulante Reha und viele regelmäßige Nachuntersuchungen, bis 2008 auf dem Kontrolle-MRT GAR NICHTS mehr zu sehen war. Der Resttumor hatte sich scheinbar aufgelöst und das andere Aneurysma sei zurück gegangen. Im vergangenen Jahr im Juli gab es dann die Diagnose "rezidiv-Meningeom" wieder im Frontalbereich, ein wenig weiter rechts als damals; eta 1,7 x 2 cm groß. Dieser wurde im September 2015 im Gamma-Knife Zentrum in Krefeld bestrahlt. Im Februar bekommen wird endlich die Ergebnisse.
Soviel in etwa zum Krankheitsverlauf. Meine Mama ist jetzt 69 Jahre alt.
Wie sieht es mit der Problematik bzgl. des Stresses aus? Ich weiß nicht, wie ich man sich fühlt wenn man einen Hirntumor hat, ein rezidiv hat, wie es sich anfühlt, wenn etwas im Kopf ist, was dort nicht hingehört. Ich weiß nicht was man denkt, wie man denkt, ob man anders lebt und das Leben anders wahrnimmt. Das weiß ich nicht weil ich keinen Tumor habe. Aber, ich kann mich gut in eine solche Situation einfühlen und mitfühlen. Ich stelle mir diese Vorstellung schlimm vor. Gedanken dir darum hadern: warum ich? wieso schon wieder ich? ist mein leben bald vorbei? hat die Therapie angeschlagen? was ist mit meiner Familie? darf ich meine Enkel noch erleben... usw. usw. Ich bin der Meinung, dass ein gezielter Austausch mit einem Therapeuten für Krankheitsbewältigung- und Begleitung einem stärkend zureden kann und das Selbstwertgefühl stabilisiert. Ein Ort, an dem man seinen Ängsten und Gefühlen (wenn dies daheim nicht möglich ist) freien Lauf lassen kann um sich zu entlasten. Welche Erfahrungen habt ihr hier damit gemacht? Leider sieht meine Mama meinen hutgemeinten Ratschlag nicht ein. Sie sagt sie spricht wenn überhaupt mit mir darüber, aber ich kann diese Leistung leider nicht wirklich erbringen sie emotional besonders zu stützen. Ich gebe mein bestes, aber es belastet mich enorm, weshalb ich mir therapeutische Hilfe geholt habe. Wie sieht es aus mit "Selbsthilfegruppen"? Habt ihr damit Erfahrungen?
Ich habe einfach den großen Wunsch, dass sie merkt das sie mit ihrer Krankheit nicht alleine ist und dass ein Austausch sehr hilfreich sein kann.
Sie hat außerdem stark abgenommen und klagt über Appetitlosigkeit. Auch dies können doch Anzeichen für eine Art "Krankheitsdepression" sein oder? Ich weiß einfach nicht was ich tun kann und bin damit ein wenig überfordert. Vielleicht hat einer von euch, von Ihnen einen guten Rat.
Mit ganz lieben Grüßen,
SST