Hallo Adler,
hier ein Artikel zu der laufenden Studie: (Quelle: Focus):
LG Tom
Tumorimpfung in Planung
Künftig wollen Platten und seine Kollegen die Behandlungsergebnisse mittels einer Tumorimpfung verbessern. Dazu müssen sie Proteinstrukturen finden, die sich bei Krebszellen und gesunden Zellen unterscheiden. In der Regel sind es Genmutationen im Erbgut der Tumorzellen, die solche Unterschiede bewirken. Sie bringen veränderte Proteine hervor, die von den Immunzellen erkannt werden können.
Mutation ermöglicht Entwicklung eines Impfstoffs
Bei ihrer Suche hatten die Forscher Erfolg: Sie entdeckten eine Mutation, die ihnen die Entwicklung eines Impfstoffs ermöglichte. Ihr liegt ein „Schreibfehler“ im Erbgut zugrunde: In einem Enzym namens Isocitrat-Dehydrogenase 1 (IDH1) ist an einer bestimmten Position ein Eiweißbaustein vertauscht.
Dort bauen die Krebszellen anstelle der im Original-Bauplan vorgesehen Aminosäure Arginin zumeist ein Histidin ein. Diese Veränderung zeigt sich bei über 70 Prozent der Gliome.
Immunsystem bekämpft Tumor und schont gesunde Zellen
Eine so häufige und hochspezifische Mutation ließ die Immunologen aufhorchen. „Der Aminosäure-Austausch verleiht dem Protein in den Krebszellen neuartige immunologische Eigenschaften, die von den Abwehrzellen erkannt werden können“, urteilt Platten. „Bei keiner anderen Tumorart tritt mit einer solchen Häufigkeit dieselbe Mutation auf.“
Mit einem Antikörper, den Plattens Kollege Andreas von Deimling entwickelte, lässt sich das veränderte Protein nachweisen. Wie sich zeigte, ist es auf allen Zellen eines Glioms vorhanden, bei dem die Mutation entstand. „Das bedeutet, dass wir mit einer Impfung, die das Immunsystem des Patienten gegen die veränderte IDH1 scharf macht, den Tumor bekämpfen könnten, ohne gesunden Zellen zu schaden“, resümiert Platten.