Liebe Sabine83,
Du hattest im Juni 2020 von dem symptomfreien Meningeom geschrieben, aber jetzt nicht. Die damalige Größe ist nicht gerade klein. Wenn es seitdem nicht gewachsen ist, dann gilt immer noch, dass Du das mit allen Ärzten besprechen solltest, die sich mit der Schwangerschaft und dem Meningeom befassen.
Wie kommst Du eigentlich darauf, dass man während einer Schwangerschaft kein MRT machen darf??
Natürlich darf man das, wenn eine MRT wirklich erforderlich ist. Sie ist völlig unbedenklich für Mutter, Kind und die Schwangerschaft selbst. Allerdings ist es besser, wenn man die MRT ohne Kontrastmittel durchführt, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Fötus, also Dein Baby, dadurch einen Schaden erleiden kann. Aber damit können die Neurochirurgen umgehen. Es gibt zu keinem Zeitpunkt der Schwangerschaft einen Grund, eine MRT zu vermeiden.
Lies mal hier von einem Radiologen aus München: https://www.focus.de/gesundheit/experten/mrt-in-der-schwangerschaft-arzt-beantwortet-wichtige-fragen_id_10064149.html
Der "Worst case", den Du beschreibst, muss nicht eintreten.
Aber wenn er eintritt, also eine Tumor-OP wirklich gar nicht aufgeschoben werden kann, dann muss nicht zwangsweise die Schwangerschaft abgebrochen werden. Die OP findet am Kopf statt, nicht am Bauch.
Natürlich findet sie unter Narkose statt, aber das bekommen die Ärzte hin.
Es ist auch möglich, nach der Schädelöffnung die Narkose zu unterbrechen und sie als Wach-OP weiter durchzuführen. Das ist schmerzfrei, da das Gehirn keine Schmerzen empfinden kann. Zum Ende der OP wird die Narkose wieder eingeleitet. Aber Du musst die Ärzte fragen, ob eine Narkose für das Baby überhaupt gefährlich ist.
Du wirst Schmerzmittel erhalten, aber auch da können die Ärzte welche verwenden, die dem Kind nicht schaden.
Ich hatte die Erfahrung einer jungen Mutter beschrieben, die während ihrer Schwangerschaft operiert wurde und ein gesundes Kind zur Welt brachte.
Zum Cyberknife:
Bei der Bestrahlung mit dem Cyberknife müssen die Strahlen ja auch auf irgendeinem Weg zum Tumor gelangen, der in Deinem Kopf ist. Die genaue Lage ist mir nicht ganz klar, aber es befindet sich wohl nicht direkt am Rand, sondern im Inneren.
Der Begriff "Parenchym" bezeichnet für alle möglichen Organe und auch für das Gehirn, dass es der Teil eines Organs ist, der für die Ausübung der Funktion dieses Organs zuständig ist. Es kann aber auch einfach "das Innere" eines Organs gemeint sein. Es könnte also durchaus eine bedeutende Stelle des Gehirns sein und die befinden sich nicht zwangsläufig am äußeren Rand.
Jedenfalls müssen die Strahlen auch bei einer Bestrahlung mit dem Cyberknife durch einige gesunde Hirnbereiche hindurch. Du musst das mit den Strahlenmedizinern besprechen.
Vielleicht ist es gerade bei dieser Bestrahlungsart, die mitunter in eigenen Praxen angeboten wird, sinnvoll, andere Meinungen, z.B. von erfahrenen Neurochirurgen oder von "normalen" Radioonkologen zu hören. Tatsache bleibt aber, dass nach einer Bestrahlung der Tumor im Kopf als abgestorbenes Gewebe verbleibt und (bei der Größe Deines Meningeoms) im Laufe von Jahren möglicherweise kleiner wird und verschwindet.
Ich glaube, Du brauchst mehr Informationen über das, was geschehen würde, wenn während der Schwangerschaft Dein Meningeom wächst. Mit dieser Klarheit, wie das Kind und Du im "Worst case" abgesichert werden, könnte Dir die Entscheidung leichter fallen.
Ich hoffe auf weitere Erfahrungen von Meningeompatientinnen, die schwanger waren.
Ich bin auf ein Forum gestoßen, in dem die Frage "Kopf-MRT während der Schwangerschaft" gestellt wurde, weiß aber nicht, wie seriös das ist:
https://www.urbia.de/forum/2-schwangerschaft/4503136-kopf-mrt-in-der-schwangerschaft
Vielleicht hilft es Dir, aber ich hoffe, dass Dir dort keine Angst gemacht wird.
KaSy