Liebe LadyLike,
Du hattest nach Studien und belegbaren Daten gefragt, deshalb wollte ich mich nicht äußern, da ich keine kenne.
Auf den Hirntumorinformationstagen wurden diese Fragen jedoch gestellt und ich kenne (aus ...) Frauen, die dies betrafen bzw. betreffen.
Die Ärzte äußerten stets, dass Hirntumoren nicht vererbt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder Hirntumorbetroffener einen Hirntumor bekommen, ist nicht höher als in der übrigen Bevölkerung.
Es gibt Studien aus mehreren Ländern (Mir liegen etwa 10 vor, u.a. auch Charité Berlin), die für Meningeome (und nur für diese Hirntumorart) ein Wachstum in der Schwangerschaft und etwas gehäufter in den Wechseljahren der Frauen vereinzelt nachweisen. Deswegen sollten Frauen, denen ein Meningeom entfernt wurde, es pathologisch auch auf Hormonrezeptoren untersuchen lassen. Falls keine gefunden werden, gibt es diesen Zusammenhang nicht. Aber das gilt nur für Meningeome und die Studien sind nicht sehr deutlich und es konnte auch keine Therapieempfehlung daraus geschlussfolgert werden.
Eine Früherkennung wie Du sie, glaube ich, meinst, gibt es eher nicht. Ich glaube, Du meinst, dass eine hirntumorbetroffene Frau, die bereits schwanger ist, das Ungeborene darauf untersuchen lassen möchte, ob es einen Hirntumor haben wird.
(Das würde das Ziel eines Schwangerschaftsabbruchs verfolgen. Jedoch wissen doch gerade wir Betroffenen, dass wir auch mit Hirntumor ein lebenswertes Leben haben. Ich würde mir nicht wünschen, nicht geboren worden zu sein.)
Theoretisch ist eine genetische Früherkennung für Hirntumoren, aber auch für jegliche andere Krankheiten möglich, die mit einer unterschiedlich geringen (!) Wahrscheinlichkeit im Laufe eines Lebens auftreten.
Das ist auch praktisch bereits möglich, aber es gibt von vielen Seiten heftige Gegenreaktionen.
Wer würde wirklich für sich oder gar für seine Kinder wissen wollen, welche Krankheiten sie irgendwann vielleicht erleiden könnten? Nur der (künftige) Arbeitgeber! Wie würde man mit einem derartigen Wissen selbst leben oder überhaupt Kinder haben wollen?!
Von den Frauen, die mit/nach Hirntumor und den Therapien schwanger geworden sind, hat keine mitgeteilt, dass ihr Kind nicht gesund sei und auch von einem vererbten Hirntumor hat keine berichtet.
Familien, die von ihren an Hirntumoren erkrankten Kindern (u.a.hier) schreiben, haben (soweit ich mich erinnere) nicht davon geschrieben, dass sie selbst von Hirntumoren betroffen waren.
Ich persönlich hatte bei der Erstdiagnose seit 14; 12; 10 Jahren Kinder. Wie lange das Meningeom in meinem Kopf war, weiß niemand. Meine Kinder haben keine vererbten Krankheiten und die fünf Enkelkinder auch nicht.
Mit Daten kann ich das alles nicht belegen, aber ich vermute auch, dass es aufgrund der Erfahrungswerte, die die Ärzte aus aller Welt ja haben, nicht sinnvoll zu sein scheint, Studien zu diesen Themen durchzuführen, da es bisher (außer bei Meningeomen) keine entsprechenden Fälle gibt, die so etwas rechtfertigen.
Vielleicht melden sich hier einzelne Betroffene, das wäre interessant.
KaSy