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kaho

Wir möchten unsere Ma so wenig wie möglich Ihrer Zeit verderben. Schließlich ist jeder Tag kostbar.

Wir haben ihr erklärt, dass Zucker und Schweinefleisch jetzt kontraproduktiv sind. Aber sie hat manchmal eine richtige Sucht danach. Sie nascht dann Speck und Leberwurst. Bei Zucker hält sie sich zurück.

Einerseits freue ich mich, dass sie überhaupt was ist, andererseits frustriert es mich natürlich. Dann denke ich oft, ob der Krebs wohl diese Sucht auslöst? Oder ist es jahrelange Fehlernährung, von der man nicht mehr weg kommt?

Schon erstaunlich, wie sich die Sichtweise ändert. Ich habe früher nie so viel über die Ernährung nachgedacht. Mitlerweile bin ich sicher, dass sie eine gigantische Katastrophe ist und die Hauptschuld an den vielen Krebserkrankungen trägt.

Kopf hoch

Liebe Kaho,

die Diskussion um die Ernährung wird kontrovers geführt. Aussagekräftige Studien gibt es dazu nur wenige. Meine persönliche Meinung ist, jeder soll das essen, worauf er Hunger hat. Das hat für mich auch was mit Lebensqualität zu tun. Du schreibst selber ".. Schließlich ist jeder Tag kostbar...". Ich perönlich finde, auch essen und der Genuss von Dingen macht einen Tag wertvoll. Man sollte dann aber auch bewusst genießen

Gleichwohl kann man den Konsum bei einigen Nahrungsstoffen reduzieren. Ich selber esse bspw. deutlich weniger Zucker (insbesondere Süßigkeiten) als früher und achte sehr bewusst darauf, dass ich mich ausgewogen und gesund (bspw. viele Bio-Produkte) ernähre. Angiogenesehemmende (die Gefäßbildung hemmende) Lebensmittel haben deutlich an Bedeutung gewonnen (vgl. auch meine anderen Beiträge).

Noch einmal zum Thema Zucker: Ich bin mir sicher, der Krebs holt sich das, was er braucht. Dann halt keinen weißen Zucker, sondern Frucht- oder Milchzucker. Krebszellen haben eine sehr ausgeprägte Überlebensstrategie.


Euch alles Gute

Kopf hoch

kaho

Ich persönlich glaube nicht an die ketogene Ernährung. In meiner Vorstellung kommt es vielmehr auf das optimale Verhältnis an. Meines Erachtens sollte Gemüse etwa 70 - 80% der täglichen Ernährung ausmachen. Der Rest sind Obst, Fleisch, Brot und das ganze andere Gedöns.

Wenn ich mir meine Ernährung ansehe, komme ich bei Gemüse mit etwas Glück auf vielleicht 20%. Der Rest sind Obst, Brot und Molkereiprodukte (Fleisch und Wurst esse ich nicht, nur Fisch und Eier). Da ist der Krebs ja schon vorprogrammiert. Mein Mann kommt bei Gemüse vielleicht auf 3% - der müsste eigentlich schon tot sein.

Ich glaube nicht, dass jeder essen sollte, worauf er Lust und Hunger hat. Jetzt mal ganz abgesehen von der Erkrankung. Ich denke, Fleisch, Molkereiprodukte, Eier gehören drastisch reduziert. Dazu auch das Weißbrot, da es einfach ungesund ist. Wahrscheinlich würde die Diskussion darum aber hier den Rahmen sprengen.

Ich würde deswegen heute einfach mal anfangen und geh jetzt Gemüse kaufen - vielleicht noch ein paar Äpfel dazu - yamyam. Also bis später. :)

alma

Ich glaube, so mit der Hauptschuld kann man das nicht sagen. Wir müssen uns ernähren und das Meiste ist industriell gefertigt (auch Naturprodukte). Man wird verrückt, wenn man für jedes Nahrungsmittel auf die Suche nach Behandlungsweise und Schadstoffe geht. Die Angaben werden ja auch z.T. gar nicht gemacht. Ich habe in einem Naturkostladen mal nach Milch von mit Omega 3 Fettsäuren gefütterten Kühen gesucht und konnte es - auch durch den Verkäufer nicht herausfinden. Steht nicht drauf und wird nicht gewusst.
Zucker: da wurde mir von einer Diätassistentin einer naturheilkundlichen onkologischen Klinikabteilung gesagt, dass es nicht wichtig sein, ob brauner oder weißer oder Fruchtzucker. Agaven-DS ist da auch nicht die Lösung, wie von einem selbst betroffenen Arzt angepriesen.
Man kann nur schwer so handeln, wie es in den Ratgebern steht. Gerade zur Ernährung bei Krebs gibt es viele, sich widersprechende Aussagen, wie Kopf hoch schon geschrieben hat. Die Krankheit macht eben Angst und man versucht sich auf ein sicheres Terrain zu retten. Ob man sich dann auch tatsächlich darauf befindet, kann einem niemand wirklich sagen.
Für mich läuft es darauf hinaus: reduzieren, was ich für gefährlich halte, höchst selten Fertigprodukte, möglichst kein Fleisch. Aber auch nichts wirklich verbieten, denn das schlägt schnell ins Gegenteil um.
Und nach der Nahrung geht es dann mit den Kosmetika, den Haushalts-mitteln und den Schadstoffen in den Möbeln und Textilien weiter. Wir sind von schädlichen Substanzen umgeben, die wir nur zum kleinen Teil kennen und ihre Art der Zusammenwirkung damit natürlich auch nicht.


LG, Alma.

kaho

Ja, wir sollten eine Gemeinschaft gründen, wo wir diese ganzen Chemiewahnsinn verbieten. Außerdem bin ich dafür, jegliche Motoren zu verbieten - was man damit alles erschlägt! Da ist die Welt sofort um 90% gesünder! Wer macht mit? ;)

kaho

PS: Gemüse brutzelt in der Pfanne...

kaho

Brockoli und Möhren zum Frühstück, das ist doch mal was anderes..

alma

Nachschlag: durch die industrielle Fertigung geraten auch noch Fleischbestandteile in vegetarische Nahrung. Je strenger man die Regeln einhalten möchte, desto komplizierter wird es.
Wie wäre es mit selbst gemachten Pasten? Gibt schöne Rezepte.

kaho

Ich möchte eigentlich gar nicht "strenge Regeln" einhalten. Also ob da noch Microanteile Fleisch in meinem Gemüse stecken, ist mir jetzt nicht extrem wichtig. Wichtiger wären mir die Microanteile von Dünger in meinem Gemüse...

Aber wie schon gesagt, das endet in einer philosophischen Diskussion, die hier den Rahmen sprengt. Zudem finden wir einfach zu wenig Gleichgesinnte. Sonst würde ich ja sofort eine Revolution anzetteln. ;)

Wir können nur versuchen, in dem Wahnsinn so gut wie möglich zu überleben. In diesem Sinne - ess ich mein Gemüse weiter..

Kopf hoch

Hallo zusammen,

auch ich esse nachwievor Fleisch. Das mag ich auch viel zu gern! Zum Thema Genuss habe ich oben schon alles geschrieben.

Gleichwohl habe ich meinen Obst- und Gemüseanteil deutlich erhöht und auch das schmeckt mir richtig gut. Hmm, die Erdbeeren und Heidelbeeren heute Morgen waren echt gut!

Von ketogene Ernährung halte ich persönlich auch nichts. Das ist mir viel zu viel Verzicht! Ich bin ein Genussmensch. Außerdem gibt es auch keine Hinweise darauf, dass sie bei Krebs nun wirklich was bringt.

Euch alles Gute

Kopf hoch

Rehsis

Guten Abend alle miteinander,
ich habe diese Beiträge zunächst gelesen, weil ich einen unstillbaren Appetit auf Süßes habe.Da ich keinen Krebs habe, sondern nur Kavernome, liegt es nicht daran, ich kann mir aber schon vorstellen, dass ein Krebs ähnlich wie Muskeln (oder mein behandlungsresistenter Hautpilz) Nahrung/Energie braucht. Ich bin auch sehr dafür, dass man sich Gedanken über seine Ernährung macht, über die Herkunft der Lebensmittel, die Verarbeitung, Transporte, Form der Tierhaltung,usw. Und ganz sicher haben Betroffene ein berechtigtes Interesse, ihrem Körper mit allen erdenklichen Mitteln zu helfen um den Krebs vielleicht am Ende doch noch besiegen zu können und ihn durch industriell gefertigte, behandelte und vergiftete Produkte nicht noch zusätzlich zu belasten.
Andererseits denke ich aber auch, dass Essen doch Genuss sein soll, Lebensfreude für das bisschen Leben, das einem noch bleibt, auch eine gute Portion Lebensqualität. Und als ich noch Krankenschwester war, habe ich immer alles versucht, um unseren Krebspatienten genau das Essen zu besorgen, auf das sie Appetit hatten, denn man war ja froh, wenn sie überhaupt mal etwas zu sich nehmen konnten und wollten.
Hilft es einem schwer erkrankten Menschen bei der Genesung oder der Erduldung seines Leides,wenn man ihm Dinge verbietet, die er liebt?
Am Ende muss das jeder für sich entscheiden,
jedem alles Gute,
Iris

Lara

Liebe Kaho,
Deine Mutter ist eine erwachsene Frau!
Ich denke sie darf dass für sich selbst entscheiden. Würdest du es wollen, dass jemand anderes so über dein Leben bestimmt? Essen ist ein Stück Lebensqualität.
Mein Mann hat sich immer gesund ernährt, nicht geraucht viel Sport getrieben...und trotzdem hatte er mit 37 Jahren ein Glio lV.
Das war 2009 seit dem isst er alles worauf er Lust hat und das ist ziemlich viel dazu auch noch sehr häufig ungesundes, fettiges und oft auch viel Süßes.
Entgegen jeder Statistik lebt er nach 6 Jahren und 5 Monaten immer noch.

LG
Lara

kaho

Hallo Lara,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich muss nur kurz was klar stellen. Natürlich entscheidet meine Mam alles selbst. Und zwar generell und überall. Bitte nochmal genau lesen, da steht nirgends, dass wir ihr Vorschriften machen. Sowas würden wir in dieser Situation nie tun.

Ich finde Euren Erfolg Klasse und bin natürlich sehr neidisch. Ich hoffe auch, dass wir noch etwas Zeit gewinnen können.
Alles Gute für Euch und
LG kaho

kaho

@ Rhesis zu "Hilft es einem schwer erkrankten Menschen bei der Genesung oder der Erduldung seines Leides,wenn man ihm Dinge verbietet, die er liebt?"

Das ist eine interessante Frage. Ich bezieh mich mal auf's Essen, da dies der Ausgangspunkt war.
Einerseits würde ich sofort "natürlich!" sagen. Oft ist gerade bei schwer Kranken eine Diät nötig. Wenn ich meinen Mann sehe, der isst nur Müll. Ich will es ihm ja jetzt schon ständig verbieten. Wenn er krank würde, wäre das natürlich immernoch so.

Offenbar scheint dies für Krebskranke nicht mehr zu gelten. Dieses Phänomen hat meine Ma auch sehr verunsichert und ich glaube auch enorme Angst gemacht: Die Ärzte haben ihr klar gesagt, sie kann alles tun und machen, was sie möchte. Sie kann auch alle Medis nehmen - egal. Mit anderen Worten: "Machen Sie, was sie wollen. Es hilft eh nix mehr."

Dieses "Aufgeben" war ein harter Schlag. Mir (und ich glaube auch ihr) wäre es lieber gewesen, der Arzt hätte gesagt, "Wir machen das so und so, das ist der beste Weg, den ich anbieten kann. Es gibt aber noch Alternativen." Etwas in der Art.

Rehsis

Guten Morgen kaho,
dieses Forum ist in meinen Augen eine hoch sensible Plattform, in der Menschen Halt und Hilfe suchen, denen Schlimmes geschieht.
Dabei sind Angehörige nicht weniger betroffen, als die selbst Erkrankten. Ohnmacht, Wut und Frustration kenne ich aus meinem Beruf nur zu gut und hatte ich mit mir eigentlich fremden Menschen und deren Angehörigen zu tun.
Ich stelle es mir unendlich schwer vor, einem geliebten Menschen beizustehen. Man möchte helfen, ist aber gleichzeitig auch hilflos, man sammelt Informationen so gut es geht, versucht alles erdenklich mögliche um dem geliebten Menschen Linderung zu verschaffen und wendet alle Kraft auf.
Ob das was man tut richtig ist, weiß niemand so genau und was mir hilft, muss Dir noch lange nicht gut tun, dafür sind wir Menschen viel zu individuell.
Die Botschaft war nicht:es ist egal, was ein Schwerkranker noch macht, er stirbt ja sowieso, das wäre anmaßend und wie bei Euren Ärzten geschehen, im höchsten Maße unsensibel!
Es war nur ein Versuch, den Blick auf eine andere Sicht der Dinge zu lenken,
auch vor dem Hintergrund, dass Du in einem anderen Tread beklagt hast, dass Deine Mutter keinen oder wenig Appetit hat, immer weniger wird und Du Dich darum sorgst.
Aber wie gesagt, am Ende muss jeder für sich entscheiden, wie er mit allem umgeht und welches der richtige Weg für ihn ist.
Auf Eurem wünsche ich Euch viel Kraft
und auch viele schöne Momente.
Gruß, Iris

suace

Das Gehirn holt sich IMMER was es braucht. Auch die Krebszellen im Hirn. Unser Stoffwechsel ist so programmiert, daß man auch in Hungerzeiten sein Gehirn an erster Stelle versorgt. Das muß auch so sein - wenn es mal nicht genug bekommt geht es einem wie einem unterzuckerten Diabetiker.
Alle Nährstoffe werden zu gehirnkompatiblen Kohlehydraten umgewandelt. Egal ob Fette oder Proteine.... am Ende kommen genug Kohlehydrate fürs Hirn raus. Bei Zucker geht die Bereitstellung etwas schneller - aber verhindern käßt sie sich nicht. Nichtmal wenn man gar nichts mehr ißt.
Bei anderen Krebsarten funktioniert eine angepaßte Diät deswegen u.U. gut.
Lebensqualität sollte an erster Stelle stehen

Lara

Liebe Kaho,

Sorry, dann hatte ich es falsch verstanden.
:)
Aber vielleicht hilft dir unser positiver Verlauf trotz ungesundem Essen, besser mit den kleinen Nahrungssünden deiner Mutter umzugehen.

LG

Lara

kaho

Ich bin langsam etwas verzweifelt und schon bissl knurrig. Wir reden jetzt seit Wochen auf Ma ein, sie soll sich möglichst vegan ernähren. Aber sie ist immer nur Käse, Wurst, Fleisch, Joghurt - auch mal ein bisschen Obst und Gemüse - aber das reicht nicht. Ich war mal Veganer und weiß, wie das den Körper puschen kann und welche Effekte das auslöst. Nach 4 Wochen denkt man, man kann fliegen.

Ich kann sie ja nicht überwachen und das will ich ja auch gar nicht. Sie muss es selber wollen. Schließlich geht es um Leben und Tod. Da kann ich jetzt mal keine Rücksicht auf derartige Befindlichkeiten nehmen. Es muss eine andere Taktik her. Hat jemand nen Tipp?

Ich werd ihr mal alle Rezepte und Alternativen aufschreiben und anpinnen. Das ist sicher besser, als nur rumnörgeln. Falls jemand Rezepte zum Frühstück kennt - das wäre super. :)

fasulia

deiner Mutter zog die Diagnose, so wie ich das lese, den Boden unter den Füßen weg- um zu überleben hält man sich erstmal an "altbekanntes" noch mehr Neues verkraftet sie/der Organismus nicht... es muss sich erst ein Gleichgewicht zwischen Angst, die lähmt und mit der Angst leben können einstellen...und erst danach geht etwas anderes/Neues...
nicht jeder reagiert auf "Angriffe"( ich meine hier die Diagnose) mit Sofortkämpfen und letzte Kräfte mobilisieren...
obwohl sie sich ja schon auf viiiel Neues einlässt, wenn sie das Cannabis nimmt und die Therapien macht

mit deiner Angst nicht-viel-Zeit-zu-haben "befeuerst" du- unbewusst!- ihre Angst...
andere Taktik?:
würdigen wieviiiel sie schon macht
mehr Ruhe und Gelassenheit verbreiten, selbst an der eigenen Angst als Angehöriger mit einem Psychologen o.ä. arbeiten...

kaho

Ja, da hast du total recht. Ich schwebe ständig in dieser Unsicherheit, ist das jetzt schon drin oder noch zu früh, um den nächsten Schritt zu wagen.

Aber Diagnose war im März. Jetzt ist Juni - es ist also nicht erst gestern gewesen und BSDK ist nix zum lange drüber nachdenken. Normal sind 3-4 Monate nach ED.

Also ich muss sie leider bissl schubsen. Aber die Angst darf nicht wieder übermächtig werden. Das ist eine Gratwanderung.

Lara

Hallo kaho,

Wieso redet ihr auf deine Mutter ein? Sie ist erwachsen!!!
Auch Kranke dürfen ihre eigene Meinung haben. Sie ist nicht dein Kind!
Die Vegane Kost ist dein "Strohalm" .
Wichtig ist dass du die Zeit die ihr gemeinsam habt nicht mit solchen Nörgeleien vertust, oder? Es gibt schönere Dinge.

Einige Dinge muss man so akzeptieren wie sie sind.
Lieben heißt auch den anderen mit all seinen Fehlern zu akzeptieren.
:)
Wir haben entschieden die Lebensqualität muss stimmen. Die Quantität ist nicht unbedingt wichtig.

LG
Lara

Rehsis

Hallo kaho,
nachdem ich ja die ganze Zeit angenommen hatte, Deine Mutter hätte irgend einen Tumor mit Aussicht auf Heilung, bin ich jetzt doch wirklich erschüttert!
Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs, es gibt dafür keine Therapie, die Prognose ist infaust und von der Diagnose bis zum Ableben bleibt, wie von Dir treffend bemerkt, nur wenig Zeit.
Du solltest jetzt wirklich mal langsam anfangen, Deine eigene Befindlichkeit hinten anzustellen,daran arbeiten, das Unvermeidbare zu akzeptieren und einfach nur die verbleibende Zeit mit Deiner Mutter sinnvoll nutzen.
Ich habe schon viele Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs sterben sehen und das letzte, was diese Menschen brauchten, war vegane Kost.
Zuwendung, palliative Schmerztherapie, ein würdevoller Umgang und Liebe, ist alles, was Deine Mutter braucht.
Sei dankbar für das, was Deine Mutter Dir gegeben hat, für die schönen Augenblicke die Ihr hattet und noch haben könnt und für die Zeit die Euch noch bleibt. Arbeite an Dir, um das akzeptieren zu können, was das Schicksal Euch auferlegt hat und um Deiner Mutter beistehen zu können!

Ändern kannst Du es nicht mehr, nur annehmen,
für Deine Mutter und um Deiner selbst Willen!

kaho

Hallo Leute,
was meine Mutter garantiert nicht braucht, ist AUFGEBEN. Wir machen unsere Therapie und geben ihr und uns damit Hoffnung.

Ich hab mich da vielleicht schlecht ausgedrückt. Ich bin gar nicht zwingend für eine vegane Kost. Mir geht es eigentlich um dass, was sie nicht essen soll - also Rindfleisch, Zucker usw.

Aber mal ab davon bin ich erschüttert, über Eure Reaktion! Ich soll meine Mutter gefälligst Sterben lassen. Was ist das denn für eine Therapie?
Und dann kommen palliative Tipps, welche wir alles sowieso schon machen. Sorry, aber ihr verkennt die Situation.

kaho

Ich muss da mal noch was klarstellen. Daher vielleicht das Mißverständnis.
Ich nörgele nicht ständig rum. Das kommt etwas falsch rüber. Ich wollte ja genau das nicht tun, daher suche ich nach einer Taktik, ihr gesundes Essen unterzujubeln.

kaho

@Rehsis:
danke für Deinen Beitrag. Erst war ich geschockt darüber. Jetzt finde ich es irgendwie interessant.
Bitte sei nicht böse, was Du schreibst empfinden ich nahezu alles gerade anders herum.

Es gibt keine Heilung, das wissen wir. Aber das ist nur, was die Ärzte sagen. Wir machen deswegen unsere eigene Therapie.

Wieso denkst Du, es ginge um meine Befindlichkeiten? Damit kann ich nix anfangen. Ich bin beim Umgang mit meiner Ma höchst sensibilisiert. Es wird alles so gemacht, wie es für sie am besten ist. Und das ist nicht bloss daher geplappert, das mein ich auch so. Was sie möchte, ist Gesetz.

Palliativ machen wir schon alles, was möglich ist. Da werden wir sehr gut betreut. Das ist aber kein Grund aufzugeben und nix mehr zu tun. Das finde ich völlig falsch.

Mir scheint, Du bist völlig hörig, was Dir die Ärzte sagen. Wenn die sagen, es gibt keine Hoffnung, dann ist das so. Das ist m.E. ein Fehler und wenn ich Du wäre, würde ich mich schlau machen, was die Götter in weiß Dir noch nicht erzählt haben.

Natürlich sind die Aussichten schlecht, aber wer sagt, man kann nix mehr ändern? Wir können z.B. Zeit gewinnen.

Das Schicksal annehmen tu ich jeden Tag - das halte ich für (sorry den Ausdruck) Metagequatsche. Dein Beitrag klingt für mich ein wenig, wie die Bergpredigt. Nur leider bin ich überzeugter Atheist und kann mit Wörtern wie: "Schicksal annehmen", "nicht ändern können", "akzeptieren", "abfinden" u.ä. gar nix anfangen.

Ich werde für das Leben kämpfen, solange Mam es will.

Rehsis

Guten Morgen kaho,
ich bin nicht böse, man kann nicht mit allen Menschen einer Meinung sein und ich sagte ja bereits, dass es immer eine unterschiedliche Sicht der Dinge gibt. Jede für sich hat seine Berechtigung und das ist ok, denn jeder lebt ja auch mit einem anderen Erfahrungsschatz, erworbenem Wissen, usw.
Und was in Deinen Ohren wie die Bergpredigt klingt, ist der Versuch zu sagen: "nimm die Scheuklappen ab und sieh der Realität ins Auge", ohne dabei zu verletzend zu sein.
Dass es die Schwarzwaldklinik, wo kleine, naive Schwestern schmachtend am weißen Kittel des gottgleichen Arztes hängen, in Wahrheit nicht gibt, weiß ich schon lange. Ich verdanke mein Leben auch nicht den fünf Ärzten, die ich wegen meiner Beschwerden, verursacht durch die Kavernomblutung, aufgesucht hatte, sondern einer Verkettung glücklicher Umstände. Sehr wohl aber verdanke ich Einem eine chronische Borrelienarthritis, weil er meine Symptome zwei Jahre lang auf die Psyche geschoben hat. Ich habe Menschen nicht nur an Altersschwäche, Lungenentzündung und Krebs sterben sehen, sondern leider auch an Inkompetenz des behandelnden Arztes.
Über die palliative Versorgung Deiner Mutter freue ich mich überigens und auch die Cannabistherapie finde ich gut. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als man um jede Schmerztablette für den Patienten kämpfen musste, weil die Ärzte Angst vor Abhängigkeit hatten, wo es darum ging, Leiden in der letzten Phase des Lebens zu lindern.
Gut, dass es da inzwischen ein Umdenken gegeben hat,
Euch weiterhin alles Gute,
Gruß Iris

kaho

Ich verstehe, was Du meinst. Man erkennt oft nur schwer anhand einiger Sätze, in welcher Situation sich der andere gerade befindet.

Vielleicht dazu ein megaknappes Statement:
- Nov. 14: 1. Arztbesuch wegen Schmerzen mit Fehldiagnose
- März: 2. Arztbesuch - ED
- April: KKH - Zusammenbruch, Todeswunsch, Beginn RSO-Therapie
- Anfang Mai: Entlassung KKH - sehr schwach
- seit Mai: Aufpäppeln, RSO-Therapie, Palliativteam-Einstellung
- nächsten Samstag: Mama will mit zur Grillparty bei Cousine kommen! Yeah!

Was ich damit sagen will: ginge es nach den Ärzten, wäre Mam schon tot. Momentan sind wir stabil - damit es so bleibt, will ich den nächsten Schritt wagen. Dies ist ein Drahtseilakt - ich hoffe, es gelingt.

Rehsis

... :-) ...das hoffe ich auch für Euch... :-)

mein großes Manko ist wohl, dass ich sie in all den Jahren auf der Internie immer nur habe sterben sehen, nie gesund werden,
ich dachte, Du hättest aus dem Geschehenen heraus eine Art Tunnelblick entwickelt, aber den habe ich ganz offensichtlich auch! :-/

Rehsis

Ps.:
wichtig ist noch, zu sagen, dass mir natürlich in all den Jahren auch ganz wunderbare Ärzte begegnet sind, die zuhören, sich kümmern und all ihr Wissen und können unermüdlich in den Dienst der Patienten stellen!

kaho

Die Ärzte sind doch größtenteils sehr bemüht und tun, was sie können. Meines Erachtens sind sie bei Krebs aber einfach überfordert.

Neue Ansätze und Strategien werden kaum wargenommen. Klar, sie haben ja mit den bestehenden Patienten schon 200% Oberkante zu tun.

Das ganze System ist irgendwie ungeeignet. Es fehlt die Bündelung von Wissen und das Zusammenführen mehrerer Ansätze, um für jeden die optimale Behandlung zu erhalten. Auch der Mut zu Neuem ist manchmal zu schwach.

Ich würde z.B. von einem Arzt auf der Onkologie-Station erwarten, dass er die Ernährung für seine Patienten vorgibt, da sie ja bekanntermaßen großen Einfluss hat. Auch würde ich erwarten, dass er Rauchen auf der Station für alle einfach verbietet. Solche einfachen Dinge wären doch schon mal ein Gewinn und da fällt mir noch jede Menge ein, was man tun kann.

Nur die Chemo bringt uns nicht weiter, dieser Wahrheit muss man doch mal entgegen eilen, oder?

suace

Sorry daß ich mich einmische.
Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel ist u.U. ein erheblicher Verlust an Lebensqualität.
Wenn man durch den Verzicht tatsächlich eine konkrete nachprüfbare Verbesserung erreicht, ist das vielleicht eine Option.
Natürlich ist gesunde Ernährung und Verzicht auf Alkohol und Tabak IMMER sinnvoll.
Aber bei so schweren Krankheiten bei denen die Lebenserwartung aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich verkürzt ist, finde ich Einschränkungen nur bei ganz eng gefaßten Indikationen sinnvoll.
Früher wurden Mahlzeiten im KH reglementiert. Das war schlimm. Heute ist man davon weg.... zum Glück.

alma

Das sehe ich auch so. Und ich denke, dass man dabei ein Problem zu lösen versucht, um das es gar nicht geht. Als Nebenschauplatz, weil man
sonst so hilflos ist.

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