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Aennie

Bei mir wurde ein kleines Meningeom linksseitig oben auf dem Kopf per Zufallsbefund am 4.4.18 diagnostiziert. (Habe den Befund nicht hier, darum nur meine Beschreibung.)
War damit beim Neurologen und Neurochirurgen, beide sind der Meinung, dass man abwarten soll, KontrollMRT Ende Juli. Sie haben mich nur gefragt, ob ich Kopfschmerzen habe, oder schon mal einen epileptischen Anfall hatte. Hab ich beides nicht.
Meine eigentliche Frage ist aber, was kann das Meningeom an der Stelle für Probleme machen? Ich bin eher der Hypochonder und bilde mir jetzt alle möglichen Symptome ein.
Hatte schon immer mal wieder mit Depressionen zu tun, auch da schon öfter „eingebildete Krankheiten“. Habe Angst, dass ich aus diesem Gedankenkarussell nicht wieder raus komme. Ich lese über Symptome, dann habe ich sie auch.
Wie geht ihr mit dieser Angst um?

ElArch

Mach eine Psychotherapie wenn du Hypochonder bist und was liest und dir dann alles mögliche einbildest..sowas ist ganz gefährlich und kann ausarten.

WEnn dir die Ärzte sagen abwarten alles ok dann musst du doch auch beruhigt sein und es mal gut sein lassen.

Lebe dein Leben und genieße es. Sterben müssen wir eh alle...egal mit Krankheit oder ohne..

2more

Es wäre unseriös, Dir per Internet mögliche Risiken aufzuzählen. Das würde selbst ein Facharzt nicht tuen, weil er die MRT-Aufnahmen nicht kennt.
Ich hatte erst im zweiten Jahr nach der Diagnose Panik, aber nur, weil ein Tippfehler im Radiologiebericht ein stärkeres Wachstum beschrieb als sich letztendlich als richtig herausstellte. Diese Angst legte sich und der Tumor wurde für mich ein Teil meines Alltags wie Zähneputzen.

Es ist m. E. völlig normal, dass ein Tumor im Kopf erst einmal Befürchtungen auslöst. Darum ist es wichtig, alle Fragen und Zweifel mit den Ärzten zu besprechen und auch nachzuhaken, falls etwas unklar ist.
Lies auch im Forum erst einmal nur im Bereich der Meningeome, die ja zumeist gutartig sind und langsam wachsen.

Du würdest sicher eine Psychotherapie bewilligt bekommen wie viele Hirntumorpatienten. Allerdings ist es nicht leicht, innerhalb eines überschaubaren Zeitraums einen geeigneten Therapieplatz zu bekommen.

Wenn Dir der NC empfohlen hat abzuwarten und im Juli erneut kontrollieren zu lassen, so würde ich darauf vertrauen. Ich habe mit diesen Aussagen nur gute Erfahrungen.

ElArch

mit einem gutartigen Tumor ist es aber schwer eine Psychotherapie zu bekommen.weil das ist nix für die Medizin harmlos...

Wirst sehr lange warten müssen.

Lena333

Hallo Aennie,

den Beitrag von 2more unterstütze ich völlig.
Hinzufügen möchte ich noch folgendes:
Der NC und der Neurologe haben nach Kopfschmerzen und nach epilept. Anfällen gefragt, was Du beides ja nicht hast. Also scheint das Meningeom an einer Stelle zu liegen, wo es im worst case zu gerade DIESEN Beschwerden kommen könnte. Dies ist ja- Gott sei Dank- nicht der Fall. Ob noch andere Beschwerden durch Dein Meningeom ausgelöst werden könnten, wird Dir hier im Internet per Ferndiagnose niemand sagen können, dazu müsste man die Bilder kennen. An Deiner Stelle würde ich dies aber erst mal nicht vermuten, Du könntest aber- zu Deiner Beruhigung- versuchen, den NC oder den Neurologen telefon. oder per e-mail zu kontaktieren und diese Frage noch stellen, wenn das möglich ist?
Dann hättest Du Gewissheit und das ist ja für Dich sehr wichtig, was verständlich ist am Anfang einer solchen Diagnose.
Du fragst ja, wie andere mit der Angst umgehen, da kann ich Dir natürlich nur von mir erzählen:
Bei mir liegt das Meningeom leider an einer heiklen Stelle, d.h. direkt am Sehnerv, so dass von Anfang an klar war/ist, dass irgendwann Sehstörungen bis zur Erblindung kommen werden. WANN dies sein wird, kann mir kein Arzt sagen, niemand (auch ich selbst nicht) hätte 2014 im Jahr der Erstdiagnose gedacht, dass ich 2018 noch sehen kann ohne OP.
Ich muß alle 1-3 Monate zum Augenarzt und Untersuchungen machen lassen, diese sind für mich sehr angstbesetzt, da von dem Ergebnis abhängt, ob eine OP nötig ist oder nicht. Seltsamerweise ist bei mir die Angst mit der Zeit weniger geworden, obwohl das Meningeom ja weiter gewachsen ist (gehe alle 6 Monate zur MRT Kontrolle).

Was ich Dir damit sagen will, ist, dass die anfängliche Angst mit der Zeit abnimmt, zumal bei Dir die Lage ja- nach erster Einschätzung- nicht so "bedrohlich" zu sein scheint, damit meine ich z.B., dass bei Dir keine Erblindung oder sonstige Beschwerden vorhergesagt wurden bis jetzt außer den (nicht vorhandenen) Kopfschmerzen und epilept. Anfällen.

An Deiner Stelle würde ich die vom NC und Neurologen empfohlene MRT Kontrolle im Juli abwarten, da sieht man erst mal, ob und wie schnell das Meningeom wächst. Evtl. hast Du ein ganz langsam wachsendes Meningeom (wie ich auch), das nur 1-2 * im Jahr im MRT kontrolliert werden muss und Du musst sonst keine Untersuchungen machen (im Gegensatz z.B. zu mir mit den regelmäßigen Gesichtsfelduntersuchungen).

Ich möchte Dir mit dieser Antwort ein wenig die anfänglich durchaus berechtigte Angst nehmen, diese wird kleiner und Du wirst weniger an das Meningeom denken.

Wenn Du es gar nicht aushälst, kannst Du -entgegen der Aussage von "EIArch" und GENAU wie "2more" schreibt: eine Psychotherapie beantragen mit den Diagnosen: Angststörung und Depression, verstärkt durch neu aufgetretenes Meningeom. Es geht ja nicht darum, dass die Psychotherapie Deinen Tumor behandelt, sondern Deine Ängste und Deinen Umgang mit der Erkrankung. Sicherlich ist es schwierig , einen Therapieplatz zu bekommen, aber es gibt da Änderungen/Neuerungen über die KV, so dass man in Akut- Situationen durchaus ZEITNAH einen Therapieplatz erhalten kann. Hierzu bräuchtest Du nur einen guten Hausarzt, der Dich dabei unterstützt.

Ich wünsche Dir, dass Deine Ängste sich bessern!
Versuche das "Positive" in dem Meningeom zu sehen, nämlich, dass Du bis dato keine Beschwerden hast und evtl. auch NIE welche durch das Meningeom bekommst.
Dass es überhaupt detektiert wurde, war ja reiner Zufall und ist eben dem medizin. Fortschritt geschuldet. Viele Menschen/ insbesondere Frauen haben Meningeome und wissen das gar nicht, da sie nicht im MRT waren (hierzu gibt es sogar Studien).

Eine Anmerkung noch: Solltest Du Hormone einnehmen, würde ich diese- wenn nicht unbedingt nötig- absetzen, da Östrogene und Progesterone das Wachstum von Meningeomen triggern können. Wie gesagt: es MUSS nicht sein, aber OFT ist es so, dass Meningeome schneller wachsen durch die Einnahme von Hormonen.

Alles Liebe!


Lena

MissMercury

Hallo, als eine milde Diagnose ginge auch "Anpassungsstörung". Lass Dich vielleicht auf Wartelisten setzen, dagegen entscheiden kann man sich immer noch. Meine Erfahrung ist auch dass die Angst kleiner wird, wenn man spürt das erst mal nix Schlimmes passiert. Ich hatte mal eine Lungenembolie, das musste sich auch erst einmal "setzen". Am Anfang war ich schnell alarmiert. Irgendwann gar nicht mehr.

Lena333

Liebe Aennie,

Beiträge von " 2more" und "MissMercury "sind absolut richtig, ebenso natürlich mein Kommentar und mein Hinweis w/ Hormonen.
Bitte lass Dich von (anderen) Fake- Usern nicht verunsichern.

Lena

Lena333

an Aennie, "MissMercury",

"Anpassungsstörung" ist richtig, kann man auch als Diagnose nennen. Aber die Definition der Diagnose musst Du als Pat. ja gar nicht selbst vornehmen, diese wird im Gespräch mit dem Psychotherapeut schon gefunden.
Und durch das relativ neue Verfahren bei der KV gibt es tatsächlich schnellere Plätze bei akuten Belastungssymptomen bzw. Beschwerden. Du müsstest Dich an die KV wenden, diese werden Dir einen Therapeuten innerhalb von 4 Wochen in der Nähe Deines Wohnortes vermitteln, wenn Du eine Überweisung eines Arztes (z.B. Hausarzt) hast, auf der ein bestimmter "Code" steht. Also: am besten zunächst zu einem (Haus)Arzt oder anderen Facharzt, dieser schreibt eine Überweisung mit Code und diese teilst Du der KV telefon mit, dann musst Du innerhalb von 4 Wochen zumindest einen ersten Termin bei einem Psychotherapeuten erhalten.

Und: Ja es ist leider so, dass viele Meningeome Oberflächenrezeptoren haben für Östrogene und Progesterone , so dass von einer Einnahme von Hormonen abgeraten wird. Hierzu gibt es hier im Forum umfassende Infos auch von vielen anderen erfahrenen Teilnehmern, die dies bestätigen würden.

LG

Lena

Aennie

Ich danke euch erstmal für eure Antworten. Eine Psychotherapie verordnet zu bekommen ist beim meinem Hausarzt kein Problem. Hatte ich schon einmal und habe auch innerhalb von 8 Wochen einen Termin bekommen.
Hormone nehme ich keine, hatte aber bis vor 1.5 Jahren noch eine Hormonspirale, die auch noch andere gesundheitliche Probleme gemacht hat. Ich hoffe, falls das Meningeom Hormontezeptoren hätte, es nicht mehr weiter wächst, weil ja keine Hormone mehr von außen zugefügt werden.
Ich werde mein KontrollMRT im Juli machen und hoffe darauf, dass es nicht wächst.
Der Neurochirurg meinte auch noch, dass es an einer Stelle sitzt, an der man es sehr gut entfernen kann.

Lena333

Na, das hört sich doch dann alles erst mal gut an. Auch, dass Du derzeit keine Hormone einnimmst, ist schon mal gut. MEHR kannst /musst Du im Moment nicht machen.
Ich hoffe, Du kannst Dich von dem Thema: Meningeom - wenigstens bis zum nächsten Kontroll MRT Termin- etwas ablenken.
(So mach ich es immer, wenn 1 Kontroll-Termin gut gegangen ist, versuche ich, es zu "verdrängen" bis zum nächsten Termin.)

Alles Gute, ich wünsche Dir, dass das M. nicht bzw. nur langsam wächst und Du keine OP brauchst.

Lena

Kickdown

Wie äußern sich denn eure Sehstörungen??? Ich habe seit Jahre Sehstörungen jeglicher Art.

Lissie 38

Hallo
ich habe ein Meningiom am Nervus Opticus und Hypophyse. Es wurde bestrahlt im Januar. Ich war bei Cyberknife.

Vorher hatte ich Doppelbilder, sah total unscharf und Gesichtsfeldausfälle (beim Augenarzt getestet).

Jetzt ca 9 Monate nach der Bestrahlung habe ich überhaupt keine Sehstörungen mehr da das Meningiom kleiner geworden ist. Es wurde von Woche zu Woche besser mit dem Sehen. Nun ist zum Glück alles wieder normal.

Man muss etwas Geduld haben bis es nach einer Bestrahlung (ohne OP) kleiner wird. Eine OP wirkt halt sofort. Aber ich bin sehr froh dass ich nun überhaupt keine Sehstörungen mehr habe, da ich beruflich am PC (Büro) tätig bin.

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