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laura01

Vor einem Jahr hat man bei mir 3 Menigneome festgestellt, ich habe aber eine OP abgelehnt weil ich vor den Risiken Angst habe.
Jetzt bekomme ich immer öfter Schwindelanfälle und die Zehen verkrampfen sich. Können diese Beschwerden mit den Tumoren
zusammenhängen?

Prof. Mursch

Das kann Ihnen nur jemand sagen, der die Bilder sieht und interpretieren kann. Es kommt sehr auf Kenntnis von Größe und Lage der Tumoren an, um diese mit Symptomen in Einklang bringen zu können.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

laura01

Danke an Prof. med Kay Mursch, ich habe 1 Jahr versucht, nicht an die
Quälgeister zu denken. Gestern erfasste mich die nackte Panik, da ich diese Schwindelanfälle nicht einordnen kann. Ich habe mich bis jetzt immer einer weiteren Kontrolle entzogen, was aus ärztlicher sicht sicher falsch ist, aber man hört so schlimme Dinge von den OPs und ich bin kein Held.

Danke und mit besten Grüßen
laura01

alma

Es mag aus ärztlicher Sicht falsch sein, aber es ist doch furchtbar anstrengend, eine Krankheit nicht behandeln zu lassen und zugleich mit höchster Wachsamkeit auf die Symptome zu achten, die sie verursachen könnte.
Ich habe noch keine schlimmen Dinge von OPs gehört. Hirnoperationen erfordern zwar höchstes Können, doch für den Patienten sind die Beschwerden danach gering.
Such dir eine Klinik mit viel Erfahrung, wenn du Zweifel hast. Lass dich gründlich aufklären. Auch über das Risiko in Prozentzahlen.
Ich fand meine Zahnbehandlungen schlimmer.

Alma.

Chantay

Es kommt ja auf Lage und Größe der Tumore an.
Zu lange zu warten bzw. passiv zu bleiben birgt auch seine Gefahr. So erging es meinem Bruder. Er hat die Warnzeichen Schwindel, Erbrechen und zum Schluß sogar Einbüßen der Sehkraft ignoriert und der Tumor wuchs und wuchs....Hätte er früher reagiert, wäre ihm sicherlich einiges erspart geblieben.

merle

alma, ich finde es ziemlich merkwürdig, zahnbehandlungen auch nur mit einer Schädelop zu vergleichen. Hallo - der Schädel wird eröffnet !!! Mir liegt es fern, jemandem Angst zu machen, aber mein Leben hat sich durch die OP radikal zum Negativen verändert! Ich habe seitdem Krampfanfälle, darf nicht mehr Auto fahren und bin auf Medikamente angewiesen, die z.T. gravierende Nebenwirkungen haben. Dazu kommen noch die Narbenschmerzen, die ich auch 1 Jahr nach der OP noch täglich habe. Wenn ich mich noch mal entscheiden könnte, würde ich eine OP so lange wie nur möglich hinausschieben!

Prof. Mursch

Es gibt ein sehr schönes Buch vom Neurochirurgen Frank Vertosick, das jungen Neurochirurgen die Ehrfurcht vor Eingriffen und Operationen lehrt.
Es heißt: "When the air hits your brain" (you will never be the same).

Man ist nicht der Selbe, wenn der Kopf eröffnet wurde.
Das weiß jeder Neurochirurg.

Man kann aber trotzdem oft normal leben, wenn man am Hirn operiert wurde.
Natürlich kann es Komplikationen geben.

Nur: bedenken Sie, was wäre, wenn Sie NICHT operiert worden wären. Ein Hirneingriff wird nicht gemacht, wenn man Lust dazu hat. Er wird nötig, weil das Risiko, nicht zu operieren, höher ist, als zu operieren.


Prof. Dr. med. Kay Mursch
Neurochirurg
Zentralklinik Bad Berka

alma

Hallo Merle,

gemeint war: die Angst vor der OP. Du kennst meine Zahnbehandlungen nicht. Ausgraben von Zähnen, Aufsägen des Kiefers bei örtlicher Betäubung usw.. Da fand ich es schon angenehmer, vor der Hirn-OP in Narkose gelegt zu werden. Und auch die postoperativen Beschwerden.
Abgesehen davon hatte ich die Absicht, beruhigend auf Laura einzuwirken. Ich bin nämlich der Ansicht, dass sie die OP machen sollte.

Alma.

merle

Danke Prof. Mursch, das Buch ist sicher interessant. Und es stimmt: man ist nicht mehr dieselbe, weder physisch noch psychisch! Natürlich muss man in jedem Fall abwägen, was besser und richtiger ist.
Merle

merle

Hallo Alma. Das ist sicher auch unangenehm, kann ich mir vorstellen! Was die OP betrifft: jeder Mensch ist ja für sich selbst verantwortlich und muss da eine Entscheidung treffen, die einem niemand abnehmen kann.
Merle

samsam

Ich lebe seit mittlerweile fast 13 Jahren mit der Diagnose anaplastisches Meningeom und trotz mittlerweile etlichen operativen Eingriffen geht es mir gut. Ich es ist richtig dass man sich gemessen an der Dimension der Operation sehr viel leichter erholt als von weniger invasiven wie z.B. einer Knie-Op.

LG samsam

alma

Hallo Merle,
ich nehme ihr keine Entscheidung ab, sondern ich habe eine Meinung dazu.
Alma.

krimi

Hallo laura01,

geh auf die sichere Seite und lass ein MRT machen. Mit diesen Bildern suchst du dir einen Neurochirurgen in einer Klinik und besprichst dort deine Probleme.

Ist eine OP notwendig, so wirst du gut darauf vorbereitet, während und nach der OP gut überwacht.
Die Neurochirurgen sind Meister ihres Fachs. Vertraue ihnen.

krimi

Tweety 28

Hallo Laura01
schieb nichts auf, kümmere dich um einen MRT-Termin.
Ich konnte nicht uberlegen oder eine OP ablehnen ,bei mir ging alles ganz schnell. OP;Reha und dann war ich wieder fit. Bin nach 3Monaten wieder arbeiten gegangen und bin heute ein ganz anderer Mensch weil es mir sehr gut geht.
Liebe Grüsse
Tweety

laura01

Danke an alle, die mir mit Rat zur Seite stehen, es gibt Kraft, andere
Meinungen, vor allem von selbst Betroffenen, zu hören.
Beim MRT hat man diese kleinen fiesen Tumore entdeckt und das zufällig. Es war natürlich erst mal ein Schlag, denn wer rechnet schon damit.
Ich bin 66 Jahre alt und habe einen pflegebdürftigen Mann, das bringt
natürlich viele Probleme mit sich.
Zz geht es mir gut, sollte ich Krampfanfälle bekommen, werde ich mich sofort einer OP unterziehen. Mein Mann müßte dann in ein Heim und da er dement ist, wehrt er sich mit Händen und Füßen dagegen. Noch schaffe ich die Pflege alleine und ich hoffe, dass es mir weiter gut geht .
Vielen Dank an alle, die mir geschrieben haben.
laura01

alma

Hallo Laura,

ja, schwierige Lage. So hört es sich ganz anders an. Trotzdem würde ich etwas unternehmen. Zumindest mich an Fachärzte wenden, die Ursache der Symptome klären, evtl. ein EEG schreiben lassen, um das Gehirn Krampfbereitschaft zu untersuchen, mich genau nach OP-Risiken erkundigen. Dann können Sie sich ja immer noch nein zur OP sagen. Aber wenigstens ist das Terrain schon mal sondiert und die Kontakte sind geknüpft. Das würde bestimmt mehr Sicherheit geben.

Alma.

wolf30

Hallo Laura,
ich bin erst vor wenigen Tagen operiert wurden und gehe Morgen in Reha. Es ist bereits die 3. Kopf OP innnerhalb von 15 Jahren. Die letztere war jedoch die vom OP Ergebnis her beste. Ich hatte mehr Zeit mir die richtige Klinik auszusuchen und ich habe es wohl richtig gemacht. Das hist. Ergebnis ist jedoch nicht toll. -> Typ II. Jetzt stehe ich vor der Entscheidung was weiter zu tun ist. Auf alles Fälle gilt - macht euch nicht verrückt.

Zu lange warten, das ist nie gut, besser ist es sich einer OP zu unterziehen, auch mit 66 Jahren. Wenn alles gut geht ist man bereits nach 7 Tagen wieder zu hause und nach 4 Wochen ist man schon wieder besser drauf und kann sich ins Leben einfügen und die häuslichen Aufgaben bewältigen.
wolf30

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