Hallo Sonja,
ich habe gestern und heute die ersten ärztlichen Einschätzungen bekommen und es wird empfohlen zu operieren, aber ich kann aufgrund der Risiken überlegen abzuwarten. Bis Donnerstag soll ich mir Gedanken machen und habe dann einen erneuten Gesprächstermin. Bei mir würde eine Blutung oder Folgen der OP die linke Motorik betreffen.
Gestern war ich etwas beunruhigt, heute nachdem Termin in der Klinik geht es mir besser. Ich tendiere gerade zur OP, denn das Risiko einer Blutung vielleicht in einer Sitution, wie z.B. beim Auto fahren möchte ich nicht eingehen.
Nun zu Dir: Das tut mir leid, dass du noch unter den Folgen leidest. Ich hoffe, es wird stetig besser und du hast viel positive Energie und Kraft. Es ist sicher nicht leicht bzw. richtig schwer jeden Tag aufs Neue genug Energie zu entwickeln an der Gesundheit zu arbeiten, mit dem Schmerzen und der physischen Schwäche umzugehen und dann auch noch den viel härteren Anforderungen im Alltag und des sozialen Umfelds (Familie und Freunde) gerecht zu werden. Ich hatte mal einen Bandscheibenvorfall und schon allein die Tatsache, dass mein Körper zu dem Zeitpunkt nicht so Leistungsfähig war, hat mich damals belastet und auch das es für Kollegen, Freunde und Familie ganz schwer nachzuvollziehen war, was das für Schmerzen waren und wie es mir damit auch psychisch ging.
Für mich war das eine sehr lehrreiche Erfahrung und da du nicht mehr arbeiten kannst, sind deine Beschwerden bestimmt entsprechend viel größer und nicht vergleichbar. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube du hast dazu auch etwas in einem anderem Forum geschrieben? Ich wünsche dir ganz viel Kraft, den nötigen Biss und viel Liebe und Unterstützung von deinen Leiben. Versuche dich durch jeden noch so kleinen Erfolg immer aufs Neue zu motivieren und Rückschläge gehören bestimmt dazu. Ich habe zwei Vorbilder in meinem Freundeskreis. Der eine hatte schwerste MS, mit ganz schlechten Prognose und war arbeitsunfähig...Inzwischen betreibt er Fallschirmspringen als Leistungssport. Der andere Freund, ist ein sehr guter Freund aus dem Studium. Er wurde 2008 von einer Jugendgang überfallen, hatte einen schweren Schädelbasisbruch, war im Koma und hat seitdem sein Kurzzeitgedächtnis verloren (irreparabel), hat Elepsie und ein eingeschränktes Sichtfeld. Er hatte soviel positive Kraft und Wille, dass er in der Reha so schnelle Fortschritte gemacht hat, dass die Ärzte der Ansicht waren, dass es an ein Wunder grenzt...Bis heute trainiert er jeden Tsg sein Gedächtnis, obwohl der Schaden irreparabel ist und freut sich über jeden noch so minimalen Erfolg...Ich finde jammern ist in solchen Situationen erlaubt, aber die beiden beklagen sich nie. Beide Schicksale sind mir sehr Nahe gegangen, da es gute Freunde sind...Ich habe mir mal geschworen, dass wenn mir mal etwas Vergleichbares passieren sollte, dann denke ich an die Beiden. Ich denke als Mutter von drei Kindern bist du zusätzlich nochmal gefordert und von daher wünsche ich dir alles erdenklich Gute! Du kannst sicher jetzt schon sehr stolz auf dich sein und das Leben wartet mit vielen tollen Geschenken auf dich! LG Wiebke