Liebe Angehörige oder Betroffene,
meine Frau hat durch ihr Glio viele kognitive Fähigkeiten verloren, sie kann kaum etwas praktisches Tun, wenn man ihr nicht die entsprechenden Sachen in die Hand gibt. Jeder Wechsel von Tätigkeiten geht nicht von alleine, sie fängt auch nichts alleine an, weil sie die Zusammenhänge gar nicht denken kann. Manchmal kann sie etwas lesen, aber da das Gedächtnis sehr gestört ist macht das für sie auch nicht immer Sinn. Sie kann selber ein bischen auf der Blockflöte spielen und manchmal Wäsche aufhängen oder bügeln, dabei hat sie immer das Gefühl etwas falsch zu machen und mag es deswegen auch nicht machen. Sie langweilt sich sehr, und ich kann ihr nicht immer angemessene Tätigkeit oder Unterhaltung schaffen. Es ist so traurig mit an zu sehen, weil sie früher super aktiv war. Das bereitet ihr auch immer wieder großen Kummer. Sie fragt auch, wie andere damit umgehen.
Ich habe jede Tätigkeit von ihr mit Freuden aufgenommen und meines Wissens nichts gesagt, wenn es mal danebengegangen ist, weil ich ja weiß, dass sie es nicht besser kann. Wir haben jetzt eine Ergotherapeutin, die ins Haus kommt, die ist lieb und tut ihr gut, aber macht auch nicht soviel mit ihr. Wenn die schon keinen Weg weiß, wer dann?
Wenn jemand von euch ähnliche Erfahrungen hat, würde ich darüber gerne etwas hören. Jetzt ist das Wetter gut, wir machen einen Spaziergang, das geht immer.
Liebe Grüße und allen hier viel Kraft und Mut
Vlinder