Ine74

nahezu Taubheit und Druck am Ohr nach OP (beiOP intaktem Hörnerv)

Hallo in die Runde,
am 13.8. ergab mein MRT den Befund AKN:
Beurteilung:
Bild vereinbar mit einem vestibularis Schwannom im Kleinhirnbrückenwinkel links und Beteiligung des Meatus acusticus. Die tumoröse Raumforderung mit einem Maximaldurchmesser von ca. 1,4 x 1,5 cm. Daran angrenzend zusätzliche zystische Formation mit verdrängendem Charakter und Pelottierung des Zerebellums sowie auch der Kontakt zum Hirnstamm, diese um die tumoröse Raumforderung und hier mit einem maximalen Durchmesser von ca. 2,9 x 0,7 cm. Sinusitis maxillaris bds.
Nach mehreren Beratungen in Neurochirurgie und Strahlenklinik entschied ich mich zur operativen Entfernung des AKN in München. Die O. P war vor wenigen Tagen und ich befinde mich in guter Genesung. Habe nur noch beim Kopf drehen mini Schwindel, keine Lähmungen im Gesicht, aber ein kaum vorhandenes Gehörvermögen, welches auch vor der Op schon leicht reduziert war. Der Hörnerv war aber während der Op intakt. Zusätzlich habe ich ein Gefühl, als ob das Ohr "zu" wäre, so wie wenn starker Druck drauf wäre und auch ein Geräusch. Momentan bekomme ich Kortison Infusionen. In einigen Tagen werde ich entlassen. Habt Ihr Tipps, was ich tun kann? Kann sich das noch verbessern?
Bin um alle Tipps und Erfahrungen dankbar.
Liebe Grüße

Marylou 7

Hallo Ine74,

tut mir leid, dass Du auch ein AN hattest, wie ich auch. Dass das Ohr taub wird, ist leider oft der Fall, dagegen etwas tun, kannst Du meines Wissens nicht, höchstens gegen eine eventuelle Facialisparese, die Du zum Glück nicht hast. Daher kannst Du Dich nur langsam an das andere Hören gewöhnen, und Dir soviel zumuten, wie Dir gut tut. Du kannst stolz sein, dass Du Dich zur OP durchgerungen hast, damit hast Du wahrscheinlich alles hinter Dir, nur musst Du Dich eben an einige Veränderungen bzgl. Hören, Merkfähigkeit und Gleichgewicht gewöhnen, das ist zumindest meine Erfahrung.
Liebe Grüße,
Marylou7

Mirlie

Hallo Ine74,

ich lese hier:

"... zystische Formation mit verdrängendem Charakter und Pelottierung des Zerebellums sowie auch der Kontakt zum Hirnstamm..."
und
"Die O. P war vor wenigen Tagen..."

Ich weiß nicht, was du dir vorgestellt hast nach so einer Operation. Die AKN (Vestibularisschwannom)-OP gehört zu den doch meist kniffligeren Operationen und fordert auch versierter Neurochirurgen heraus. Dass es dir schon so gut wieder geht ist eine positive Entwicklung. Geduld muss man bei dieser HT-OP aber schon mitbringen.

Genesung braucht Zeit, mitunter sehr lange. Auf Besserung darf man immer hoffen. Möglich sind aber auch verspätete Verschlechterungen wie bspw. Tinnitus. Es gibt keine Sicherheitsgarantie.
Man sollte postoperativ vermeiden stark zu nießen oder sich auch nicht kopfüber bücken. Das wurde mir damals als Tipp mitgegeben. Die Narbe sollte gut verheilen und man achte darauf, dass kein wässriges Sekret aus der Nase, manchmal auch Ohr austritt. Ansonsten paar Wochen alles ruhig und vorsichtig angehen. Hast du stärkere Probleme mit dem Gleichgewicht oder oft starken Schwindel könntest du über eine zeitnahe Reha nachdenken und mit der Klinik besprechen.

Erfahrungsgemäß kann der Hörnerv lagebedingt oft nicht geschont werden und manchmal ertaubt man einseitig.
Wurde der Hörnerv erhalten und nur geärgert, erholen sich Nerv und Gehör nach einiger Zeit.

Gute Besserung!

Gruß Mirlie

Ine74

Ihr Lieben,
Danke für eure Antworten.
@Mirlie, nein, nein, der Schein trügt, ich gehe nicht naiv an die Sache heran. Bin mir sehr wohl bewusst, dass rs eine lange Regenerierungszeit mit sich bringen wird. Bin nun nach 7 Tagen entlassen und weiß, dass ich die Herbst und Adventszeit zum Erholen brauche. Ich weiß auch, dass ich Geduld benötige. Bei mir lief ohnehin alles optimal. Laut Nc sind alle Nerven intakt geblieben. Trotzdem höre ich links eben momentan nicht. Mal sehen, ob da noch was kommt. Außer Zeit geben kann man wohl nicht viel tun. Hatte den Arzt gefragt wegen erhöhter Zufuhr Vitamin B, aber er meinte, wissenschaftlich sei das nicht bewiesen.

Mirlie

Liebe Ine74,
ich meinte, dass du eine Riesenportion Geduld brauchst und erst nach einigen Wochen eine Bilanz ziehen solltest.

Das Beste was man tun kann ist, gut auf sich selbst aufzupassen. Es gibt so einige Hindernisse des Lebens, wie bspw. sich während der Genesungszeit eine böse Erkältung oder Grippe einfangen oder auf Herbstlaub, ersten Schneeflocken ausrutschen und hinfallen usw. Andere Gefahren, die man beachten sollte, stehen bereits weiter oben.

Gib deiner Selbstheilung Zeit. Selbstheilungskräfte entstehen durch Aufnahme positiver Energie und Stressvermeidung.
Vitamin B wird dabei meistens überbewertet.

Gruß Mirlie

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