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Thema: Tavor

Ninja89
19.01.2019 19:48:57
Hallo ihr lieben,

Mein Mann weiß von seinem Astro seid Oktober 18 und zur Beruhigung hat er tavor bekommen.... Da er jetzt Angstzustände entwickelt hat bekommt er die nun auf Rezept..... Da das Zeug ja hochgradig süchtig macht wollte ich euch mal fragen ob ihr das kennt, wie es euch damit geht und ob es bessere Alternativen gibt.
LG
Ninja89
TumorP
19.01.2019 20:45:26
Die Angstzustände "könnten" auch verstärkt davon kommen. Es kommt auf die Dauer und Höhe der Einnahme an. Wobei eine geringe Dosis auch bereits nach wenigen Wochen abhängig machen kann. Das plötzliche Absetzen ist dann "unangenehm". Versuch es besser mit anderen Mittel. Frag den erfahrenen Arzt.
TumorP
KaSy
20.01.2019 00:44:30
Lorazepam (Handelsname Tavor) ist ein Medikament, das NICHT für den Dauergebrauch gedacht ist!!
Es wirkt sehr gut beruhigend bei AKUTEN Angstzuständen, EXTREMER Unruhe, bei Panikattacken sowie abschwächend als Notfallmedikament bei einem sich anbahnenden epileptischen Anfall

Ein "simples" Beruhigungsmittel ist es keinesfalls.

In Absprache mit dem Arzt (Neurologe) sollte er es ausschleichen und sich ein Antidepressivum (AD) verschreiben lassen, falls er überhaupt noch ein Medikament braucht. AD machen nicht abhängig, wirken allerdings erst nach etwa zwei Wochen und es wäre sehr gut, wenn es eine begleitende Psychotherapie oder zumindest Gespräche mit dem Neurologen oder einem Psychoonkologen gäbe.

Viele Betroffene nutzen Lorazepam als Notfallmedikament und auch ich konnte davon des öfteren profitieren. Aber eben nur als Ausnahme im Extremfall.

(Ich habe in "Immer wieder diese Anfälle" gerade von einem Hirntumorinformationstag darüber geschrieben.)
KaSy
KaSy
Ninja89
20.01.2019 12:12:09
Hallo,
Vielen dank für eure Antworten.
Ja ein Anti Depressiva nimmt er bereits und 3x täglich Baldrian.....
Ich glaube wir sind bei einem Flaschen Psychologen gelandet weil der ihm empfohlen hat ruhig ne tavor zu nehmen wenn er das braucht.....
Mhh ich hoffe wir kommen da bald von weg....
LG
Ninja89
guenni64
20.01.2019 12:55:13
ev.eine niedrige dosis frisium oder entact aber beide wohl auch benziodiazepane und machen schnell süchtig.bei mir wirkte das tavor verkehrt rum, bekam von dem Anfälle.steht aber auch in den nebenwirkungen neurologen fragen.l.g
guenni64
MissMercury
20.01.2019 13:59:12
Eventuell das gute alte Insidon
MissMercury
webs
20.01.2019 15:18:25
entfernt
webs
milka135
20.01.2019 15:33:50
Hallo Ninja,
meist werden so solche Hammer Medikamente von stat. Psychiater angesetzt. Aber die sehen ja, meist den Pat. nur im Rahmen des Konsils. So, ist es mir im Dez. 2010 passiert.

Die meisten nied. Psychiater oder ggf. Hausärzte greifen eher zu Cipralex u. Opripramol. Gegen Angstzustände soll angeblich auch Lyrica helfen. Psychiater greifen auch Duloxetin. Mir persönlich hat Minidosis Duloxetin 30mg Serotinsydrom beschert.... Obwohl die Dosis unter dem therapeutischen Bereich liegt.

Klar, sollten alle Medikamente aus dem Facharztbereich: Psychiatrie ausgeschlichen werden. Das hat nichts unbedingt mit Sucht zutun. Der Körper hat sich einfach nur an dem Stoff XYZ gewöhnt. Auch Hormone, Schmerzmittel,... können nicht ohne ausschleichen abgesetzt werden.

Was ich auf jeden Fall sagen kann, ist das AD´s in den Hormonkreislauf eingreifen. Und das sie etwas Lichtempfindlich machen.
Aber, dass schaft auch ein Johanneskraut.

Obwohl ich erst gerade ein relativ böses Erlebnis mit einem AD´s hatte. Gut meine Ärzte konnten sich nicht vorstellen, dass Duloxetin 30mg überhaupt wirken.

Würde ich AD`s nicht verteufeln wollen. Denn unbehandelte psychiaterische Veränderungen oder hirnorganisches Psychosyndrom kann auch Folgen haben. Sollte dein Mann auch Muskelschmerzen oder Nervenschmerzen haben usw. Sollte er dies gleich mit sagen, denn es gibt AD´s die auch bei Schmerzpat. eingesetzt werden.

Ganz wichtig, dein Mann sollte seinen Medikamentenplan mit zum Psychiater nehmen.

Hat man bei deinem Mann nach einem evl. Vit.-B-Mangel geschaut?

Liebe Grüße,
Milka
milka135
KaSy
20.01.2019 18:52:15
@webs
Ich verstehe wirklich die große Sorge um Deine Frau, die dieses AD überhaupt nicht vertragen hat.

Das kommt wirklich vor und ich kann bestätigen, dass es eine lange Suche nach dem gut wirkenden AD sein kann, bei der der Patient mitwirken und dem Arzt alle erlebten guten und schlechten Wirkungen mitteilen sollte.
Ich habe das seinerzeit im Laufe von Jahren bei 5-7 AD aufgeschrieben, denn es ist auch für den Arzt, der sich gut um einen kümmert, nicht leicht, das passende AD zu finden.
Die Ursache liegt ja bei uns vorrangig in organischen Veränderungen durch die Therapien und weniger im veränderten Hirnstoffwechsel.
Deswegen ist es auch für Psychiater gar nicht leicht, die richtige Therapie für Hirntumorpatienten zu finden.
Hier müssen auch Psychoonkologin mit Gesprächen mitwirken.

Der Mann von Ninja89 nimmt bereits drei Medikamente, die ihn beruhigen sollen. Diese können auch Wechselwirkungen eingegangen sein.
Das eine Medikament muss er erst einmal ausschleichen. Dann sollte geschaut werden, wie die anderen beiden Medikamente wirken.
Das muss von einem erfahrenen Arzt (besser Neurologe als Psychiater) begleitet werden und wird einige Wochen dauern.
Mittlerweile ist seit der Diagnose ja ein Vierteljahr vergangen und es könnte eine gewisse Akzeptanz entstanden sein, wodurch vielleicht weniger verschiedene Medikamente für die gleiche Wirkung notwendig sind.

Da hilft es ihm wenig, wenn hier sämtliche Nebenwirkungen EINES Antidepressivums abgeschrieben werden, die bei Deiner Frau zum Teil, aber sicher nicht alle aufgetreten sind.

Tatsächlich müssen die Medikamente, die auf das Gehirn wirken, eingeschlichen und ausgeschlichen werden, aber süchtig machen sie wirklich nicht, wenn man richtig mit ihnen umgeht (siehe Beipackzettel).

So wie Ninja89 mit dem Neurologen ihres Mannes nicht ganz zufrieden ist, sollten Deine Frau und Du auch überlegen, mit diesem oder einem anderen Arzt andere Medikamente zu probieren, vor allem aber auch die Hilfe von Psychoonkologen in Anspruch zu nehmen.
KaSy
KaSy
Ninja89
28.01.2019 15:25:59
Hallo ihr lieben, vielen Dank.
Wir sind mittlerweile umgestiegen auf doxipin was ihm auch gut hilft und nicht so süchtig macht. Da mein Mann nach wie vor von dem Psychologen u erzeugt ist bleibt er wohl auch erstmal da... Seine Angstschübe sind nur leider noch nicht weniger geworden .... Naja ich denke er braucht wohl och Zeit das alles zu verarbeiten.
LG
Ninja89
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