Liebe Maike,
ich bin selbst Betroffene. Vielleicht kann ich dir und deiner Tochter ein wenig Hoffnung machen. Bei mir wurde im März 2008 auch ein tectales Gliom diagnostiziert. Zunächst waren sich die Ärzte nicht genau sicher, ob es sich vielleicht bei dem Schatten auf dem MRT-Bild vielleicht auch um ein Blutgerinnsel handeln könne. Deshalb wurde eine Biopsie indiziert, wobei jedoch der Operateur meinen Hirntumor direkt und vollständig entfernt hat. Ich hatte noch das Glück von Prof. Oppel in Bielefeld/Bethel operiert werden zu dürfen.
Gestern hatte ich wieder eine Kontrolluntersuchung und es ist zum Glück nichts mehr vom Tumor zu sehen. Hoffentlich bleibt das für immer so!!!
Zu meiner beruflichen Situation: Ich war während der OP mitten im Studium, musste das 4. Semester aussetzen, konnte jedoch alles wieder aufholen und habe mein Studium in der Regelstudienzeit schaffen können, worauf ich auch ein kleines bisschen stolz bin. Danach habe ich mein Referendariat absolviert und ich bin nun Studienrätin an einer Gesamtschule in Niedersachsen. Vor der Untersuchung beim Amtsarzt hatte ich natürlich auch große Angst. Da mir jedoch mein Neurologe eine super Prognose bestätigt hat, wurde ich auch ohne größere Bedenken verbeamtet. :)
Ich weiß, dass eine OP in dieser Hirnregion relativ riskant ist. Dennoch habe ich verschiedene Studien gelesen, wo anscheinbar sehr erfahrene Operateure die Tumoren meistens vollständig entfernen konnten. Vielleicht ist dies ja auch eine Option für deine Tochter? Ich bin auf jeden Fall total froh, dieses Ding nicht mehr im Kopf zu haben!!! Natürlich muss man auch die Nebenwirkungen (starke Gleichgewichtsstörungen, Doppelbilder, Tinnitus) der OP beachten. Diese waren kein Zuckerschlecken - glaub mir. Aber dank harter Arbeit merkt man mir jetzt nichts mehr an, ich hab alles überwunden und bin sehr glücklich deshalb.
Ich wünsche deiner Tochter alles Gute und eurer gesamten Familie sehr viel Kraft. Informiert euch noch mal genau. Bestimmt ist es auch möglich als Angestellte im Staatsdienst bzw. als Staatsanwältin zu arbeiten. Bei Lehrern geht dies ja auch. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass man so diskriminiert wird.
Viel Glück!
Alles Liebe
Iunos