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kirneh

Hallo!
Ich versuche herauszufinden, ob meine Mutter (79 Jahre) nun auf eine tägliche Temodal-Gabe umschwenken sollte? Tatsächlich hat sie demnächst 6 Zyklen (je 5 Tage Temodal und dann ca einen Monat Pause) hinter sich; sie hat es einigermaßen vertragen. Der Tumor war im Frühjahr vollständig entfernt worden. Bisher kein Rezidiv. Bestrahlung war nicht erfolgt; der MGMT Promotor ist methyliert.

Wir haben ein zweiten Arzt konsultiert und der sagt, täglich wäre besser und angemessen (dann aber geringer dosiert). Er empfiehlt, dass wir von nun an so weitermachen. Sozusagen für immer. Dazu begleitend möglichst viele MRTs.

Meine Frage an euch: wie haltet ihr es denn so? Was ist eurer Meinung entsprechend wirklich „state of the art“? War jemand beim Hirntumortag – gabs dort diesbezüglich eine „offizielle Einschätzung“? Gibt es belastbare Zahlen, die besagen, dass täglich besser ist?

Vielen Dank für eure Meinung!
krineh

KaSy

Liebe kirneh
Auf den Hirntumortagen werden für die Temodalgabe durch die dort auftretenden Ärzte stets verschiedene Schemata genannt.
(Am 24.10.2015 in Düsseldorf war es PD Marcus Czabanka aus der Charité Berlin, am 9.5.2015 in Würzburg Prof. Dr. Peter Hau aus Regensburg.)
Abhängig sind diese verschiedenen Zyklen von der Genetik der Tumoren, vom Patienten selbst, davon, ob es sich um eine Erst- oder eine Rezidivbehandlung handelt, usw..
Es gibt verschiedene Kombinationsmöglichkeiten mit einer Bestrahlung.

"Belastbare Zahlen" gibt es durch die Studien für die verschiedenen Varianten und sie unterscheiden sich kaum, wenn die Therapien den individuellen Voraussetzungen angepasst werden. Da kann es keine allgemeingültigen Aussagen geben.

Für Euch ist es jetzt natürlich schwierig, zwischen den beiden Varianten zu entscheiden. Jeder der beiden Ärzte sollte eine Begründung gegeben haben, warum er welche Variante bevorzugt.

Wenn Deine Mutter die Zyklusgabe nur "einigermaßen" vertragen hat, mag es einen Versuch wert sein, die tägliche, geringer dosierte, Gabe zu probieren. Das könnte aber in der Wirksamkeit etwas abgeschwächt sein, deswegen die häufigeren MRT-Kontrollen.

Entscheidend sollte außer den Arzt-Begründungen vor allem die Lebensqualität sein. (Wie belastend empfindet sie die MRTs und wie sehr belastete sie die nicht ganz so gute Verträglichkeit des Temodals.)

Ich wünsche Deiner Mutter alles Gute!
KaSy

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